Marktberichte

Sentix-Index schürt Angst vor Krise Euro fällt unter 1,36 Dollar

Trotz der historischen Maßnahmen der EZB behauptet sich der Euro weiter.

Trotz der historischen Maßnahmen der EZB behauptet sich der Euro weiter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Devisenmärkte verdauen auch an Pfingstmontag die radikalen Maßnahmen der EZB. Offenbar kommen die Beschlüsse langsam an. Der Euro verliert deutlich an Wert: Viele Börsianer fürchten einen Abschwung.

Der Euro ist am Montag unter die Marke von 1,36 US-Dollar gefallen. Das Vertrauen der Investoren im Euroraum hatte sich unerwartet weiter eingetrübt. Am Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3583 Dollar und stand damit mehr als einen halben Cent tiefer als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3608 (Freitag: 1,3642) Dollar festgesetzt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Trotz einer erneuten Billiggeld-Offensive der EZB zweifeln die Anleger immer stärker an der wirtschaftlichen Erholung im Währungsraum. Der Sentix-Konjunkturindex war im Juni deutlich auf 8,5 Punkte nach 12,8 Punkten im Vormonat gefallen. Für Deutschland stieg der Gesamtindex allerdings wieder leicht an. Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und Anlegern für die Eurozone sind damit im Juni stark gesunken. Es ist der zweite Rückgang in Folge. Vor allem die Lage beurteilen die Anleger schlechter als noch im Vormonat. Das Barometer liegt nun auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2013.

Ökonomen hatten mit einem Anstieg des Indikators auf 13,3 Punkte gerechnet. "Der klare Rückgang ist überraschend, weil die EZB letzten Donnerstag erneut umfassende Maßnahmen ergriffen hat, um Wirtschaftswachstum und Inflation anzuschieben", kommentierte Sentix-Experte Sebastian Wanke. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80985 (0,81080) britische Pfund, 139,39 (139,71) japanische Yen und 1,2193 (1,2185) Schweizer Franken festgelegt.

Auch Konjunkturdaten aus China und Japan konnten dem Markt keine Impulse geben. Die Regierung in Tokio hatte mitgeteilt, dass Japans Wirtschaft zwischen Januar und März noch stärker gewachsen ist als gedacht und korrigierte vorläufige Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach oben. Gleichzeitig zogen die chinesischen Exporte im Mai überraschend stark an. Die Importe ins Reich der Mitte gingen dagegen etwas zurück.

Quelle: ntv.de, hvg/dpa

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