Marktberichte

Nach Kursrutsch über 1,29 Dollar Draghi redet Euro hoch

Wechselt die EZB schon bald ihren geldpolitischen Kurs?

Wechselt die EZB schon bald ihren geldpolitischen Kurs?

(Foto: dpa)

Dass die Europäische Zentralbank den Leitzins unverändert gelassen hat, überrascht die Märkte nicht. Händler hängen jedoch an den Lippen von EZB-Chef Draghi und lesen unterschiedliche Dinge heraus. Eine Aussage des Währungshüters treibt den Kurs der Gemeinschaftswährung schließlich in die Höhe.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Euro hat am Donnerstag nach einer wahren Achterbahnfahrt während einer Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi zur Notenbankpolitik kräftig zugelegt. Draghi hatte den Einsatz für die Gemeinschaftswährung als "gewaltig unterschätzt" bezeichnet und damit eine kräftige Erholung ausgelöst. Am Abend notierte der Euro bei 1,2936 US-Dollar, nachdem er am Nachmittag bis auf 1,2745 US-Dollar abgesackt war.

EZB-Chef Draghi unterstrich auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung einmal mehr, dass die Notenbank alles zum Erhalt der Eurozone tun werde. "Es gibt keinen Plan B", versicherte der Zentralbankchef. Kurz zuvor hatte Draghi den Euro allerdings noch unter Verkaufsdruck gesetzt, als er die bisher für die Eurozone in Aussicht gestellte Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr infrage gestellt hatte. Die Gemeinschaftswährung rutschte kurzzeitig auf den tiefsten Kurs seit Ende November. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,2818 (Mittwoch: 1,2828) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7802 (0,7795) Euro.

Die EZB hält den Leitzins weiter auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent. "Gleichzeitig signalisiert die Notenbank die Bereitschaft zu handeln, ohne jedoch konkrete Hinweise zu geben, wie mögliche Maßnahmen aussehen könnten", sagte Michael Schubert, EZB-Experte bei der Commerzbank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84745 (0,84840) britische Pfund, 122,31 (119,96) japanische Yen und 1,2155 (1,2167) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, nne/sla/dpa/rts

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