Marktberichte

Eurozonen-Inflation belastet Euro zwischenzeitlich auf Zwei-Jahres-Tief

Widerstand nach unten durchbrochen: Die Euro-Talfahrt beschleunigt sich.

Widerstand nach unten durchbrochen: Die Euro-Talfahrt beschleunigt sich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schwächephase des Euro hält an. Der Kurs der Gemeinschaftswährung bewegt sich am Dienstag weiter nach unten. Grund ist der Druck auf die EZB, die Politik des billigen Geldes beizubehalten.

Der Euro ist am Dienstag erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 1,26 US-Dollar gefallen. Die im September sehr niedrige Inflationsrate schickte den Eurokurs auf Talfahrt. Bis zum frühen Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2573 US-Dollar und erreichte so den niedrigsten Stand seit September 2012. Am Abend gewann Europas Gemeinschaftswährung wieder etwas an Wert und notierte bei 1,2624 Dollar - allerdings immer noch ein Minus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortag. Im frühen Handel hatte der Euro noch über der Marke von 1,27 Dollar notiert.

Die Jahresinflationsrate in der Eurozone ist im September von 0,4 Prozent im Vormonat auf 0,3 Prozent gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit Oktober 2009. Viele Analysten hätten mit einem unveränderten Wert gerechnet, schreibt Christian Schulz, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Die aktuelle Entwicklung könnte sich angesichts der konjunkturellen Schwäche und der geopolitischen Risiken laut Schulz noch verschärfen.

Der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik weiter zu lockern, dürfte jetzt noch zunehmen. Die EZB sollte daher an diesem Donnerstag "ehrgeizige Wertpapierkäufe" beschließen und auch die Tür für breit angelegte Staatsanleihekäufe offen halten, erwartet Schulz. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik würde den Euro belasten.

Entscheidend für den zwischenzeitlich starken Rückgang des Kurses ist laut Analysten aber auch, dass der Euro unter den Stand vom November 2012 gefallen ist. Bei 1,2660 Dollar habe ein wichtiger Widerstand gelegen. Nachdem der Euro unter diese Marke fiel, habe sich die Talfahrt beschleunigt.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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