Marktberichte

Nach kurzer Schwächephase Euro berappelt sich

(Foto: REUTERS)

Besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktzahlen aus den USA sorgen zunächst für eine Aufwind des Dollar. Am späten Nachmittag tritt der Euro wieder den Weg nach oben an.

Der Euro ist am Freitag nach starken Arbeitsmarktdaten aus den USA vorübergehend deutlich unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3812 US-Dollar. Das war ein halber Cent weniger als das Tageshoch. Bis zum Nachmittag erholte sich der Euro wieder auf über 1,3860 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3862 (Mittwoch: 1,3850) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7214 (0,7220) Euro.

Nach einem zunächst überwiegend ruhigen Handel sorgte ein überaus robuster Jobbericht aus den USA für spürbare Bewegung. Nach Regierungszahlen sind im April mit 288.000 Stellen so viele Arbeitsplätze entstanden wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosenquote fiel ungewöhnlich stark um 0,4 Punkte auf 6,3 Prozent. Zudem zeigen neue Daten, dass der sehr kalte Winter den Stellenmarkt bei weitem nicht so stark belastet hatte wie gedacht.

Bankvolkswirte sprachen von einem überzeugenden Jobbericht. Der Dollar reagierte zu vielen Währungen mit Gewinnen. Dies dürfte zwei Gründe haben: Zum einen zerstreuen die Arbeitsmarktdaten Sorgen, die zur Wochenmitte neue Wachstumszahlen ausgelöst hatten. Demnach war die US-Konjunktur zum Jahresbeginn kaum gewachsen. Zum anderen spricht ein robuster Arbeitsmarkt dafür, dass die Notenbank Fed Kurs hält und ihre immer noch sehr lockere Geldpolitik weiter zurücknimmt. Analysten der NordLB sehen sogar die Möglichkeit, dass nun Spekulationen über eine schnellere Normalisierung der Geldpolitik aufkommen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82140 (0,82300) britische Pfund, 142,06 (142,07) japanische Yen und 1,2189 (1,2200) Schweizer Franken fest.

Spanische Bonds mit geringerer Rendite

Erstmals seit 2005 fiel die Rendite zehnjähriger spanischer Anleihen unter die Marke von drei Prozent. Die Titel warfen am Freitag in der Spitze 2,985 Prozent ab, nach 3,036 Prozent im Geschäft vom Mittwoch. Die Rendite ihrer italienischen Pendants fiel auf 3,049 Prozent (Mittwoch: 3,073 Prozent) und lagen damit auf dem tiefsten Stand seit Einführung des Euros.

In Erwartung einer nachhaltigen Erholung der Konjunktur in der Eurozone greifen Anleger seit Wochen bei den Anleihen südeuropäischer Bonds zu. Die Kurse kletterten in die Höhe, im Gegenzug markierten die Renditen zuletzt ein Tief nach dem anderen.

Für Optimismus sorgten positive Daten zur Industrie in der Euro-Zone. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg im Vergleich zum März um 0,4 auf 53,4 Punkte und blieb damit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Erstmals seit November 2007 lag das Barometer in allen acht erfassten Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Österreich, Irland, Griechenland) über dieser Marke.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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