Marktberichte

Auf und ab geht's Pfund, Zloty und Euro stehen im Fokus

Is the Queen amused?

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

An den Devisenmärkten beginnt die neue Woche mit fundamentalen Erwägungen: Nach Andeutungen aus dem Inneren der Bank of England wenden sich Analysten den Zinsaussichten in Großbritannien und den USA zu. Der Euro sucht nach Aufmerksamkeit.

 

Der Euro hat am späten Montagnachmittag seine Gewinne zum Dollar ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung notierte um 1,3570 Dollar - nach 1,3545 Dollar am Morgen und 1,3534 Dollar am Freitag. Der von der Europäischen Zentralbank am Mittag festgesetzte Referenzkurs lag bei 1,3535 Dollar.

Belastet wurde der Euro nach wie vor durch die Kämpfe im Irak. Der Konflikt zwischen dem irakischen Militär und der Terrorgruppe Isis trübte die Stimmung an den Finanzmärkten. "Sichere Häfen" wie der US-Dollar, der japanische Yen oder Gold sind deswegen gefragter, hieß es aus dem Handel.

Blicke Richtung Washington

Der Yen wiederum profitierte weiter vom anhaltenden Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Der US-Dollar fiel unter die Marke von 102 Yen.

Abgesehen davon warf die Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bereits ihre Schatten voraus. Der Zinsentscheid wird an diesem Mittwoch erwartet. Beobachter rechnen fest mit einer abermaligen Verringerung der zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe. Zugleich halten es Beobachter für wahrscheinlich, dass die Diskussion über eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise an Fahrt aufnimmt.

Pfund im Blick

Die Aussicht auf eine vorzeitige Zinserhöhung der Bank von England (BoE) gab dem britischen Pfund weiter Auftrieb. Das Pfund Sterling stieg um bis zu 0,3 Prozent auf ein Fünfjahreshoch von 1,7010 Dollar. Gleichzeitig verbilligte sich der Euro um 0,2 Prozent und war mit 0,7960 Pfund so günstig wie zuletzt im November 2012.

BoE-Chef Mark Carney hatte Ende vergangener Woche gesagt, die britischen Leitzinsen könnten schneller steigen als bislang erwartet. Sein Vize Charlie Bean gab den Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung am Wochenende neue Nahrung, indem er sich optimistisch über die Konjunkturaussichten äußerte.

"Alle diese Aussagen deuten auf eine Trendwende bei der Bank von England hin", sagte Devisenstrategin Jane Foley von der Rabobank. "Ob dies bedeutet, dass eine Zinserhöhung schon für Ende des Jahres auf der Agenda steht, ist allerdings noch nicht klar." Hinweise darauf erhofften sich Börsianer von der für Mittwoch geplanten Veröffentlichung der jüngsten BoE-Ratssitzung Anfang des Monats.

Skandal um Notenbankchef belastet Zloty

Der Skandal um verfängliche Aussagen des polnischen Notenbankchefs schickte die Währung des Landes am Montag auf Talfahrt. Dollar und Euro verteuerten sich um jeweils ein knappes Prozent auf 3,06 Zloty beziehungsweise 4,14 Zloty.

Einem polnischen Medienbericht zufolge hatte Notenbank-Gouverneur Marek Belka bei einem privaten Treffen mit Innenminister Bartlomiej Sienkiewicz diesem Konjunkturhilfen angeboten und dafür die Ablösung des Finanzministers verlangt.

Ausländische Investoren wüssten nicht, wie sie den Vorgang bewerten sollten und verkauften daher sicherheitshalber erst einmal Zloty, sagte ein Börsianer. "Sie werden die weitere Entwicklung abwarten. Wie sie dann reagieren werden, lässt sich schwer voraussagen."

Quelle: ntv.de, mmo/bad/DJ/dpa

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