Marktberichte

Funke zündet Eindeckungsrally treibt Nikkei

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(Foto: REUTERS)

In Tokio erreicht der Leitindex das größte Tagesplus seit Monaten. Angesichts eines wohl größeren Engagaments des staatlichen Pensionsfonds sowie der Aussicht auf eine Verschiebung der Steuererhöhung stürmen Anleger das Parkett.

Angeführt vom japanischen Aktienmarkt haben die Börsen in Ostasien zu Wochenbeginn die Erholung in Europa und den USA vom Freitag nachgeholt.  Händler führten das auf Konjunkturdaten aus den USA zurück, die besser als erwartet ausgefallen seien. Das ließe Anleger wieder hoffen und Sorgen über einen Abschwung de Weltwirtschaft vergessen, hieß es.

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Der Nikkei-Index erholte sich um knapp 4 Prozent auf 15.111 Punkte, das war das größte Tagesplus seit Juni 2013. Allerdings hatte der Leitindex in der Vorwoche auch 5 Prozent verloren. Der breiter gefasste Topix legte 4 Prozent auf 1224 Zähler zu.

In Sydney trieben Schnäppchenkäufer den Index um ein Prozent voran und in Seoul um 1,6 Prozent. Die chinesischen Indizes hinkten mit kleineren Aufschlägen etwas hinterher.

In Japan stützte auch der Bericht die Kurse, dass der staatliche Pensionsfonds künftig stärker in einheimische Aktien investieren will. Insidern zufolge soll deren Anteil auf 25 Prozent erhöht werden.

Er ist mit Vermögenswerten von 1,21 Billionen US-Dollar der größte seiner Art. Der Fonds könnte damit 14 Billionen Yen mehr in heimische Aktien investieren, statt wie zuletzt avisiert lediglich 6 Billionen, hieß es. Die Mittel dafür sollen vor allem aus dem heimischen Anleihemarkt kommen. Eine endgültige Entscheidung darüber wird noch im Laufe des Monats erwartet.

Aktien von Exportunternehmen profitierten zudem von einem zum Dollar schwächeren Kurs des Yen. Toyota-Papiere  gewannen mehr als 5 Prozent, Honda 3,5 Prozent. Zum Yen notierte die US-Währung bei 107,23 Yen.

Zudem hat Ministerpräsident Abe Signale ausgesendet, wonach die zweite geplante Anhebung der Mehrwertsteuer nach dem ersten Schritt Anfang April verschoben werden könnte. Positiv kommt am Aktienmarkt auch an, dass laut Notenbankchef Kuroda der moderate Aufwärtstrend der Konjunktur in Japan intakt sei und dass die geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ihre gewünschten Wirkungen zeigten.

Analysten mahnten aber dennoch zu Vorsicht. "Am Markt gingen Geister um, und die werden auch noch ein bisschen bleiben", sagte Hiroyuki Nakai, Chef-Stratege bei Tokai Tokyo Research. "Die Geister sind Wirtschaftsorgen in Europa, Ängste was passiert, wenn die Fed ihre Hilfen auslaufen lässt und Ebola."

Zurückhaltung in Hongkong

Allein basierend auf der schieren Zahl von Aktien, die zuletzt Überverkauftsignale ausgesendet hätten, habe eine Eindeckungsrally klar bevorgestanden und nur auf den Auslöser gewartet, kommentiert Anlageexperte Hiroyuki Fukunaga von Investrust die kräftigen Aufschläge. Da sei das stark gestiegene US-Anlegervertrauen am Freitag gerade richtig gekommen.

Für etwas Zurückhaltung in Hongkong sorgen die in Kürze beginnenden Gespräche zischen den Demonstranten und der Regierung. Am Wochenende hatte es wieder vereinzelt Zusammenstöße zwischen Anhängern der Bewegung für mehr Demokratie und der Polizei gegeben.

In Shanghai, wo sich die Kurse zuletzt besser gehalten haben als an den Nachbarbörsen, warten die Akteure gespannt auf die Bekanntgabe des BIP-Wachstums im dritten Quartal am Dienstag, aber auch die Beschlüsse der vierten Tagung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas vom 20. bis 23. Oktober. Hoffnungen auf Reformen könnten den Markt nach oben treiben, meint Analyst Zhang Haidong von Tebon Securities.

Berichte, wonach die chinesische Notenbank 33 Milliarden Dollar an Liquidität in das Bankensystem des Landes pumpen will, stützen die Kurse von Aktien von Immobilien- und Finanzunternehmen. China Overseas Land & Investment zogen um 2,6 Prozent an, Sunac China Holdings um 1,7 und Agile Property Holdings um 1,8 Prozent. China Merchants Bank, Bank of Communications und Agricultural Bank of China gewannen 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/jwu/DJ

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