Marktberichte

UPS-Aktie geht auf Talfahrt US-Börsen schließen ernüchtert

UPS ist keine kleine Nummer: Wenn der Logistiker leidet, verheißt das nichts Gutes für die Konjunktur.

UPS ist keine kleine Nummer: Wenn der Logistiker leidet, verheißt das nichts Gutes für die Konjunktur.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im New Yorker Aktienhandel fällt die Begeisterung nach der Draghi-Ankündigung verhaltener aus: Die Feierlaune scheint an der Wall Street schnell zu verfliegen. Zwischenberichte von Schwergewichten wie UPS drücken auf die Stimmung.

Die Draghi-Party neigt sich an der Wall Street schon vor dem Wochenende einem schnellen Ende zu. Im Gegensatz zu den europäischen Aktienmärkten bricht der starke Aufwärtstrend nach der EZB-Entscheidung zum Wochenschluss in sich zusammen.

Der Dow-Jones-Index mit seinen 30 Standardwerten aus der US-Konzernlandschaft rutschte bis zum Handelsende um 0,79 Prozent ab und schloss bei 17.672,60 Punkten. Insbesondere die erneut geschwächten Ölwerte hätten das Aktienbarometer nach unten gezogen, hieß es. Auf Wochensicht bleibt dennoch ein Plus von fast 1 Prozent für den Dow. Der sehr viel breiter gefasste S&P-500-Index ging am Freitag mit einem Abschlag von 0,55 Prozent auf 2051,82 Punkte aus dem Handel. An der Technologiebörse Nasdaq kletterte der Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen um 0,18 Prozent auf 4278,14 Punkte nach oben.

In der Alten Welt waren die Kurse zuvor mit den Aussichten auf eine massive Geldschwemme aus Frankfurt fast flächendeckend nach oben gesprungen. Teilweise schlechte Quartalsberichte und Ausblicke wie vom Logistikkonzern UPS hätten in New York dagegen die Stimmung getrübt, sagten Händler. Die positive Wirkung des am Vortag angekündigte Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) sei hiervon überlagert worden. Frische Konjunkturdaten brachten keine neue Bewegung in die US-Börsen.

Ein schlechter Jahresabschluss und trübe Aussichten für 2015 setzten die Aktien von UPS unter Druck. Der DHL-Rivale musste seine Investoren überraschend vor schwachen Geschäftszahlen warnen - die Papiere rutschten um fast 10 Prozent ab. Die Aktien von FedEx verloren im Sog fast 3 Prozent. Dabei konnte der Wettbewerber ausdrücklich an seinen eigenen Zielmarken festhalten.

Voll im Rampenlicht standen vor dem Wochenschluss in den USA die eingehenden Berichte zur Geschäftsentwicklung im zurückliegenden Schlussquartal 2014. Tagesgewinner im Dow waren Aktien des Industriekonzerns General Electric (GE) mit plus 0,8 Prozent auf 24,48 US-Dollar. Trotz Belastungen durch den sinkenden Ölpreis - das Unternehmen ist unter anderem im "Fracking"-Geschäft engagiert - haben die Zahlen zum vierten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Mit dem bestätigten Ausblick für das laufende Jahr fühle sich das Unternehmen wohl, hob ein Händler zudem positiv hervor.

Die Fastfoodkette McDonald's legte eine durchmischte Quartalsbilanz vor: Börsianer bemängelten ein schlechter als erwartet ausgefallenes Ergebnis. In China seien die Verkäufe aber weniger stark zurückgegangen als von Analysten befürchtet, was das Minus begrenze. Unternehmenschef Don Thompson habe 2014 als herausforderndes Jahr für McDonald's in seinem weltweiten Geschäft bezeichnet, hieß es. Er rechne mit weiterem Gegenwind. Die Papiere verbilligten sich um knapp 1,5 Prozent.

Ans untere Ende des Dow rutschten die Aktien von Rohstoffkonzernen wie Chevron und ExxonMobil mit Abschlägen von jeweils etwa 2 Prozent. Rohöl hatte vor dem Wochenende wieder den Rückwärtsgang eingelegt: US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich ebenfalls um fast 2 Prozent.

Im Nasdaq 100 glänzte die Aktie des Kaffee- und Kuchenhauses Starbucks mit plus 6,6 Prozent als Tagessieger. Zum Jahresende war der Umsatz der Kette um 13 Prozent gestiegen, der Gewinn hatte um mehr als 80 Prozent zugelegt. Auch einige Analysten kommentierten laut Händlern das Zahlenwerk optimistisch.

Honeywell-Papiere gewannen nach Zahlen mehr als 3 Prozent. Der Bericht des Mischkonzerns zum vierten Quartal war ebenfalls besser als von Analysten prognostiziert ausgefallen. Ein fulminantes Börsendebüt feierte zudem die Box-Aktie. Die Anteile an dem Anbieter von kostenlosen Internet-Speicherplatz in der "Cloud" starteten zu einem ersten Kurs von 20,20 Dollar um mehr als 44 Prozent über dem Ausgabepreis von 14 Dollar. Der Eurokurs blieb bei 1,1208 Dollar unter Druck.

Die Entscheidung der EZB vom Vortag belasten den Euro im US-geprägten Handel weiter. Er markierte am Freitag ein neues Elfjahrestief. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1198 (Donnerstag: 1,1618) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8930 (0,8607) Euro. Am Rentenmarkt gewann die richtungweisende 10-jährige Staatsanleihe 21/32 auf 104 3/32 Punkte. Sie rentierte mit 1,79 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/dpa/rts

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