Marktberichte

Zinsen im Euroraum bleiben niedrig Draghi drückt den Euro wieder

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(Foto: dpa)

Nach ihrer jüngsten Schwächephase gewinnt Europas Gemeinschäftswährung zunächst wieder etwas an Wert. Doch die EZB will den Euro niedrig halten. Zentralbank-Chef Draghi sorgt dann auch dafür.

Der Kurs des Euro tritt wieder den Rückzug an. Am späten Nachmittag nahm die die Gemeinschaftswährung wieder die Marke von 1,2826 Dollar in den Blick genommen. Damit fällt der Euro am Nachmittag wieder wie bereits Nacht bis auf ein 14-Monats-Tief zurück. Zuvor hatte die Europäischen Zentralbank den Referenzkurs auf 1,2845 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7785 Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Kaufargumente für den Dollar lieferte am Nachmittag EZB-Präsident Mario Draghi: Die Zinsen würden noch eine Weile niedrig bleiben sagte er. Damit bleiben auch die unterschiedlichen Kurse von EZB und Fed bestehen.

BNP Paribas rechnet mit einer Fortsetzung des Dollaranstiegs zum Euro, gestützt von den höheren US-Zinsen am kurzen Ende. Die Zweijahresrenditen blieben der Schlüssel. Selbst nachdem sie nahe den Hochs aus der Vorwoche gegangen seien, sehe das vordere Ende der Zinsstrukturkurve noch deutlich taubenhafter aus, was den Zinserhöhungspfad angehe, als das, was die US-Notenbank zuletzt angedeutet habe. Das beste Rezept für die Dollarstärke dürften somit weiter starke Konjunkturdaten bleiben.

Für die Citigroup könnte eine aggressive Abwertung des Euro die letzte Option der EZB sein, die Disinflation zu bekämpfen. Die Zentralbank scheine zunehmend darauf zu setzen, den Euro schwach zu reden. EZB-Präsident Mario Draghi wolle offenbar dem japanischen Notenbankpräsidenten Haruhiko Kuroda folgen. Draghi strebe wohl an, die kräftige Aufwärtsbewegung des Euro von Mitte 2012 bis Anfang 2014 wieder umzukehren. Ein Fall des Euro auf 1,20 Dollar könnte die Teuerung der Verbraucherpreise um rund 0,8 Prozent treiben und damit für die kommenden Jahre näher an die Projektionen der EZB bringen, hieß es.

BNP mag den Loonie

Derweil ist der Kanada-Dollar (Loonie) liebste Rohstoffwährung der BNP Paribas. Die jüngsten Inflationsdaten hätten sie in ihrer Ansicht bekräftigt, dass der Markt die kanadische Wirtschaft und die Landeswährung zu pessimistisch eingeschätzt habe, sagen die Analysten. Die kanadische Produktionslücke sei recht klein, während die Inflation den Zielwert der Notenbank erreicht habe. Wenn die nächsten Konjunkturdaten von einer Belebung der Wirtschaft zeugten, dürfte das die Erwartungen an die Zinspolitik der Bank of Canada verändern.

Bislang seien die in den kommenden zwölf Monaten zu erwartenden Zinserhöhungen noch kaum eingepreist, meint BNP. Die Bank erwartet, dass die Einzelhandelsdaten für Juli, die am Dienstag veröffentlicht werden, gut ausfallen. Das wiederum wäre ein gutes Omen für die Daten zum Bruttoinlandsprodukt in der kommenden Woche. Am Nachmittag kostet ein US-Dollar 1,1006 Kanada-Dollar.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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