Marktberichte

EZB-Chef stellt die Notenpresse bereit Draghi drückt den Euro

EZB-Chef Draghi ist wild entschlossen, gegen die Deflationsgefahr vorzugehen.

EZB-Chef Draghi ist wild entschlossen, gegen die Deflationsgefahr vorzugehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ist der Euro zu stark? Was viele Anleger freut, ist der Europäischen Zentralbank nicht besonders recht, sie fürchtet die Deflation. EZB-Chef Draghi greift zwar noch nicht ein - aber zeigt sich mehr als entschlossen.

Die Anleger am Devisenmarkt reagieren auf die geldpolitischen Signale, die EZB-Chef Mario Draghi dem Markt sendet. In einer Rede in Amsterdam kündigte Draghi an, notfalls die Notenpresse massiv anzuwerfen, um Deflationsgefahren abzuwenden. Dies könne unter anderem durch ein Wertpapierankaufprogramm in großem Stil erfolgen.

Draghi verwies erneut darauf, dass der Euro-Kurs in diesem Zusammenhang für die Geldpolitik eine zunehmend wichtige Rolle spiele und Auslöser für ein Handeln der Europäischen Zentralbank sein könne. Die Äußerungen drückten den Euro. Er verbilligt sich auf 1,3816 Dollar von zuvor 1,3835 Dollar.

Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung angesichts überraschend starker deutscher Konjunkturdaten auf ein Tageshoch von 1,3841 Dollar zugelegt. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich überraschend aufgehellt. Der Ifo-Index für das Geschäftsklima stieg auf 111,2 Punkte von 110,7 Zählern im März. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 110,5 Zähler gerechnet.

Angst vor Deflation geht um

Der Dollar notierte auch zur japanischen Währung mit 102,44 Yen wenig verändert. Die Schweizer Währung wurde mit 0,8832 Franken je Dollar und 1,2205 Franken je Euro ebenfalls auf Vortagesniveau gehandelt.

Draghi hatte zuletzt mehrfach klargemacht, dass die Währungshüter der EZB die aktuelle Euro-Stärke mit Argusaugen betrachten. Ein anhaltender Kursanstieg würde nach seinen Worten eine weitere geldpolitische Lockerung erfordern. Draghis Sorge: Der starke Euro verbilligt Importe. Das kann die aus Sicht der Notenbanker ohnehin beängstigend niedrige Inflation weiter drücken.

Frankreichs neuer Finanzminister Michel Sapin hat sich für eine gezielte Schwächung des Euro durch die EZB ausgesprochen. Frankreich und seine Partner litten unter einem zu hohen Kurs der Gemeinschaftswährung, sagte er in Paris vor Abgeordneten der Nationalversammlung.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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