Marktberichte

Frisches Geld der EZB "Draghi-Effekt": Aktien sollten profitieren

Die Hilfen der EZB zur Ankurbelung der Wirtschaft machen den europäischen Aktienmarkt attraktiver für Anleger. Gebremst wird die Freude jedoch von der anhaltenden Krise in der Ukraine. Richtungsweisend könnten Daten aus China und den USA sein.

Die Zentralbank schmeißt die Gelddruckmaschine an: Wasser auf den Mühlen jeder Börse.

Die Zentralbank schmeißt die Gelddruckmaschine an: Wasser auf den Mühlen jeder Börse.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die offenen Geldschleusen der EZB dürften Aktienanleger in der neuen Woche bei Laune halten. "Auch wenn der Dax vielleicht keine großen Sprünge machen wird, sollte sich der positive Trend doch weitestgehend fortsetzen", prognostiziert ein Börsianer. Zuletzt sorgte vor allem die Aussicht auf zusätzliches billiges Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) für Optimismus.

Sie verhalf dem deutschen Leitindex in der abgelaufenen Handelswoche zu einem Plus von knapp drei Prozent. An der Wall Street verbesserten sich der Dow-Jones-Index und der breit gefasste S&P im Wochenvergleich um 0,2 Prozent, die Technologiebörse Nasdaq um 0,1 Prozent. Damit gingen die US-Börsen die fünfte Woche in Folge mit Gewinnen aus dem Handel.

EZB-Chef Mario Draghi habe mit seiner Zinssenkung und den geplanten Wertpapierkäufen die Börsenampel auf "sanftes grün" gestellt, sagt Sarah Brylewski, Finanzmarkt-Expertin des Brokerhauses Ayondo. "Vertrauen die großen Investoren Draghi, dann könnte auch kommende Woche der Dax gesucht sein und ein Favoritenwechsel von US-Aktien zu europäischen Blue-Chips stattfinden." Letztere seien vergleichsweise günstig. In den USA stehe die Geldpolitik der dortigen Notenbank ebenfalls im Blickpunkt, allerdings unter anderen Vorzeichen, betont Marktanalyst Andreas Paciorek vom Brokerhaus CMC Markets.

Wegen der anziehenden Konjunktur befürchteten Investoren, dass die Fed die Leitzinsen früher als bislang gedacht anzieht. Aus diesem Grund sei in der neuen Woche auch an der Wall Street nicht mit größeren Kursgewinnen zu rechnen.

Der noch immer ungelöste Ukraine-Konflikt dämpfe die Stimmung zusätzlich, sagt Paciorek. Schließlich gebe es ungeachtet der ausgerufenen Waffenruhe und der geplanten Friedensgespräche immer wieder Berichte über Kämpfe zwischen ukrainischen Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten.  

Schwächelnde China-Exporte erwartet

Bei den Konjunkturdaten richten sich die Blicke am Montag zunächst gen Osten. Dann sollen die chinesischen Außenhandelsdaten für August veröffentlicht werden. Analysten rechnen mit einem Exportplus von acht Prozent nach 14,5 Prozent im Vormonat. Am Donnerstag stehen die Inflationsdaten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft auf der Agenda. Hier sagen Experten im Jahresvergleich einen leichten Rückgang der Teuerung auf 2,2 von 2,3 Prozent voraus.

In den USA wird es für Börsianer am Freitag interessant, wenn die Einzelhandelsumsätze bekanntgegeben werden. Nach einer Stagnation im Vormonat prognostizieren Analysten für August ein Plus von 0,3 Prozent. Die US-Konjunktur hängt wie kaum eine andere vom Konsum ab. Aus diesem Grund werden Anleger auch ein Auge auf den Index des Verbrauchervertrauens werfen, der rund eineinhalb Stunden später auf dem Terminplan steht. Das von der Universität von Michigan ermittelte Stimmungsbarometer für September geht Analysten zufolge leicht auf 81,5 von 82,5 Punkten zurück.

Weitere Anleihe-Emissionen

Am Rentenmarkt werden in der neuen Woche einige Länder - darunter die Bundesrepublik, Frankreich und Italien - bei den Anlegern wieder die Hand aufhalten. Dabei wird sich zeigen, ob bei den teilweise rekordniedrigen Renditen die Investoren die Papiere den Staaten immer noch aus den Händen reißen. Deutschland will am Mittwoch zehnjährige Titel im Volumen von fünf Milliarden Euro versteigern. 

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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