Marktberichte

Blick nach vorn Dow zeigt sich stärker

An der Wall Street geht es zu Beginn der Woche aufwärts.

An der Wall Street geht es zu Beginn der Woche aufwärts.

(Foto: REUTERS)

Mit einem leichten Gewinn startet die Wall Street in den ersten Handelstag nach dem langen Osterwochenende. Anleger schauen verstärkt auf die in dieser Woche an Fahrt gewinnende US-Berichtssaison.

Die US-Börsen haben am Montag zur Eröffnung leichte Kursgewinne verzeichnet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte startete 0,3 Prozent fester bei 20.523 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,3 Prozent auf 2335 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 5822 Stellen. Für Unterstützung sorgten Aufschläge bei Technologie- und Finanzwerten.

An den Anlegern prallten die US-Konjunkturdaten der vergangenen Tage ab. Der am Montag veröffentlichte Index der New Yorker Fed für das verarbeitende Gewerbe stieg im April mit 5,2 Punkten überraschend schwach. Die US-Einzelhandelsumsätze, die am Freitag bekanntgegeben wurden, sanken im März den zweiten Monat in Folge. Zudem fielen die Verbraucherpreise erstmals seit 13 Monaten im Vergleich zum Vormonat.

Auch die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea trübten die Stimmung nicht. Nordkorea hatte eine Rakete getestet, der  Versuch schlug aber fehl. Das Geschoss war am Sonntag nach US-Angaben unmittelbar nach dem Start explodiert.

Leicht stützend wirkten sich Konjunkturdaten aus China aus. Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftiger gewachsen als erwartet. Mit einem Plus von 6,9 Prozent wurde der stärkste Anstieg seit dem dritten Quartal 2015 verzeichnet. Ökonomen hatten lediglich eine Zunahme um 6,8 Prozent prognostiziert, den Wert aus dem Vorquartal. Damit liegt das Wachstum auch über dem Jahresziel der von Peking anvisierten 6,5 Prozent. Auch die chinesische Industrieproduktion ist im März deutlicher als erwartet gestiegen.

Mit Abgaben zeigten sich die Ölpreise. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,3 Prozent auf 53,03 Dollar. Für Brent ging es um 0,1 Prozent auf 55,83 Dollar nach unten.

Zu Wochenbeginn waren die Blicke unter anderem auf das Zahlenwerk von United Continental gerichtet. Zuletzt war die Airline mit dem gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers aus einer überbuchten Maschine weltweit in die Schlagzeilen geraten. Dieser will die Fluggesellschaft nun verklagen. Die Zahlen werden nach Handelsende veröffentlicht. Im Verlauf ging es für die Aktie um 0,3 Prozent nach oben.

Die Alibaba-Tochter Ant Financial Services Group hat derweil das Gebot für das US-Unternehmen Moneygram auf rund 1,2 Milliarden Dollar erhöht und damit einen Mitbewerber ausgestochen. Ant Financial hatte im Januar bereits mit dem Finanzunternehmen eine Übernahmevereinbarung für 880 Millionen Dollar unterschrieben, wurde dann aber von Euronet Worldwide mit einem Gebot von rund 955 Millionen Dollar überrascht. Nun wurde die Offerte auf 1,2 Milliarden Dollar erhöht. Die Moneygram-Aktie legte um 7,5 Prozent zu.

Die Analysten von Wells Fargo haben die Aktie von McDonald's auf "Outperform" von zuvor "Market Perform" nach oben genommen. Die Papiere gewannen 0,2 Prozent.

Am Devisenmarkt kam der Dollar mit den anhaltenden Spannungen zwischen Nordkorea und den USA leicht unter Druck. Im Gegenzug kletterte der Euro auf 1,0646 Dollar. "Nordkorea lässt etwas die Muskeln spielen, und das sorgt natürlich für leichte Verunsicherung", so Devisen-Analyst Christian Lawrence von der Rabobank.

Gesucht blieben mit den geopolitischen Sorgen weiterhin die "sicheren Häfen" Anleihen und Gold. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag zwar unverändert bei 2,23 Prozent, damit aber weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit November. Der Preis für die Feinunze Gold stieg um 0,1 Prozent auf 1286 Dollar. "Der Goldpreis hat den wichtigen Widerstand bei 1.260 Dollar überwunden, womit der kurzfristige Ausblick positiv ist", so die Analysten von BMI Research.

Tokio leicht im Minus

Der Konflikt um Nordkorea hat den Aktienmarkt in Japan gebremst. Anfängliche Verluste wurden aber gegen Handelsende wieder wettgemacht. Der Leitindex Nikkei schloss 0,1 Prozent im Plus bei 18.355 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,5 Prozent auf 1465 Zähler.

Während viele ausländische Anleger wegen der Osterfeiertage dem Markt fernblieben, trieben einheimische Schnäppchenjäger bei geringem Handelsaufkommen die Kurse an. Vor allem kleinere Unternehmen waren gefragt. Unter Druck gerieten dagegen die größeren Exportkonzerne.

Einige Händler führten das auf den steigenden Yen zurück, der ihre Produkte auf dem Weltmarkt verteuert. Aus Furcht vor einer Eskalation des Konflikts zwischen den USA und Nordkorea sei der Dollar unter Druck geraten und der Yen als "sicherer Hafen" gefragt, hieß es.

"Es ist unklar, ob es wegen Nordkorea zu Militäraktionen kommt, aber die Unsicherheit nimmt zu", sagte Devisenstratege Masafumi Yamamoto vom Broker Mizuho Securities. Nordkorea hatte am Sonntag ungeachtet der Spannungen mit den USA erneut eine Rakete getestet. Das Land hat den USA gedroht, einen Atomangriff mit einem entsprechenden Gegenschlag zu vergelten. Nordkorea sei bereit, einen "vollständigen Krieg mit einem vollständigen Krieg zu beantworten", sagte die Nummer Zwei des stalinistisch geführten Landes, Choe Ryong Hae, am Wochenende in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede. Die USA hatten zuvor angekündigt, wegen der Gefahr aus Nordkorea "militärische Optionen" zu prüfen.

Andere Händler sahen den Grund für die schwächeren Exportwerte anderswo:  Am Dienstag beginnen Gespräche zwischen US-Vizepräsident Mike Pence und Vizepremierminister Taro Aso. Hier belastete die Sorge vor möglichen negativen Auswirkungen auf den Handel zwischen Japan und den USA, hieß es. Denn US-Präsident Donald Trump hatte das große Handelsdefizit mit Japan kritisiert.

Die Aktien von Toyota verbilligten sich um 0,7 Prozent. Nissan verloren 0,1 Prozent und Toshiba reduzierten sich um 0,4 Prozent.

An der südkoreanischen Börse in Seoul war aber keine größere Furcht zu spüren. Sie legte um 0,5 Prozent zu. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag 0,1 Prozent tiefer. In Hongkong und Australien fand kein Handel statt

Auch das überraschend kräftige Wirtschaftswachstum in China von 6,9 Prozent im ersten Quartal wirkte sich an den asiatischen Börsen kaum aus. Wegen der starken Konjunkturdaten im März hatten offenbar viele Anleger bereits damit gerechnet. Die chinesische Börse in Shanghai gab sogar 0,8 Prozent nach. Hintergrund waren wohl auch Aussagen des Vorsitzenden der Regulierungsbehörde, Liu Shiyu, der strengere Überwachungen durch die Börsenaufsicht des Landes anmahnte. "Die Aussagen dürften das Sentiment allerdings nur kurzfristig belasten", sagte Jacky Zhang, Analyst bei BOC International.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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