Marktberichte

Tech-Werte-Erholung hilft Dax Dow und S&P-500 markieren Höchststände

Lufthansa im Steigflug

Lufthansa im Steigflug

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Börsen sind zurück auf Kurs. In Deutschland legt der Dax zu, an der Wall Street feiern gleich mehrere Indizes neue Allzeithochs. Der Grund ist der gleiche. Allerdings wartet nun die Fed-Sitzung.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach den klaren Vortagesverlusten erholt. Der Dax schließt bei 12.765 Punkten, 0,6 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag.

Der MDax, der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, gewinnt ebenfalls 0,6 Prozent auf 25.287Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 1,3 Prozent auf 2276 Zähler nach oben. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent aufwärts.

Unter den Einzelwerten fielen die Lufthansa-Titel an der Dax-Spitze mit einem Gewinn von 3,1 Prozent auf - der höchste Stand seit Juni 2014. Die Aktien von Leoni verteuerten sich nach einer positiven Analystenaussage um 4,4 Prozent. Fast am MDax-Ende waren hingegen die Symrise-Papiere mit einem Minus von 0,3 Prozent zu finden. Der Duftstoff- und Aromenhersteller will sich mit einer Wandelschuldverschreibung 400 Millionen Euro für den Schuldenabbau sowie allgemeine Zwecke beschaffen.

Viele der Tech-Werte, die gestern herbe Verluste einstecken musste, gehören heute zu den Gewinnern. Etwa Bet-at-Home, die 6,8 Prozent zulegen, am Vortag aber über 8 Prozent eingebrochen waren. Für Hypoport geht es um etwa 4,5 Prozent nach oben. Im TecDax springen Aixtron um 3,6 Prozent nach oben. Im Dax legen Infineon 1,2 Prozent zu. "Der Schreck vom Freitag hat nachgelassen. Allerdings ist jetzt zu beobachten, dass alle bestehenden Positionen und Aktienbewertungen neu hinterfragt werden", sagt ein Händler.

Kaum für Bewegung sorgt der ZEW-Konjunkturindex. Zwar habe der Erwartungssaldo unerwartet nachgegeben, das Niveau sei aber weiterhin mit solidem Wachstum vereinbar. "Die Stimmung unter den Finanzexperten ist weiterhin gut", heißt es. 

USA: Mit Schnäppchenjägern zum Rekord

Eine Erholung bei Technologieaktien trieb die Wall Street auf einen Rekordstand. Die Börsenbarometer Dow Jones und S&P-500 beendeten die Sitzung auf einem Allzeithoch. Wegen der Zinsentscheidung der Notenbank (Fed) am Mittwoch scheuten Investoren allerdings größere Engagements.

Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent höher auf 21.328 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 rückte 0,4 Prozent auf 2440 Zähler vor. Der Nasdaq Composite erhöhte sich 0,7 Prozent auf 6220 Punkte.

Nach deutlichen Kursverlusten seit Freitag zogen Technologiewerte wieder an. "Der Tech-Ausverkauf ging wohl etwas weiter als erwartet. Deswegen sind in dem Sektor wieder einige Schnäppchenjäger unterwegs", sagte Rick Meckler, Präsident der Investmentfirma LibertyView Capital Management.

Apple-Aktien etwa legten 0,8 Prozent zu und Amazon.com 1,6 Prozent. Gefragt waren auch Finanzwerte, die im Schnitt 0,4 Prozent gewannen. Die US-Regierung hatte Pläne zur Lockerung der Bankenregulierung vorgelegt.

Asien: "Old Economy" stützt

Die Mehrzahl der ostasiatischen Börsen erholt sich von den Vortagesverlusten. Der Verkaufsdruck im Technologiesektor lässt nach. Gestützt wird die Erholung der Märkte jedoch von Aktien der "old economy". Ingesamt neigen die Anleger vor den Sitzungen von US-Notenbank und Bank of Japan in dieser Woche zur Zurückhaltung.

In Tokio geht der Nikkei-Index wenig verändert 0,05 Prozent leichter mit 19.898 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,12 Prozent auf 1593 Zähler.

Die Erholung des Technologiesektors ließ den MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans um 0,5 Prozent steigen. In Südkorea legte der Index 0,7 Prozent zu. Unter anderem zog Schwergewicht Samsung Electronics wieder an. Der technologielastige Index in Taiwan lag ebenfalls im Plus. Apple-Zulieferer Hon Hai Precision machte einen Teil seiner Vortagsverluste wieder wett. Auch in China notierten die Kurse höher.

Rohstoffe: Opec schickt Ölpreise in den Keller

Die Ölpreise geben bis zum Abend ihre zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Ein Barrel Brent kostet 47,96 Dollar. Das sind 55 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sinkt um 58 Cent auf 45,70 Dollar.

Neuen Daten zufolge ist die Förderung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im Mai gestiegen. Damit zeigt sich, dass die Übereinkunft mit anderen großen Ölstaaten zur Stabilisierung des Ölpreises ziemlich fragil ist. Der tägliche Ausstoß legte um 1,0 Prozent auf 32,124 Millionen Barrel zu, wie das Kartell in seinem Monatsbericht mitteilte.

Die Opec und elf weitere Länder außerhalb der Opec haben vereinbart, die Förderung um rund 1,8 Millionen Barrel gegenüber dem Stand von Oktober 2016 zu drosseln. Damit sollen die historisch hohen Öllagerbestände gesenkt werden, die dafür gesorgt haben, dass der Ölpreis zwischen 45 und 55 Dollar feststeckt. Die Ölvorräte in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die 35 Industriestaaten repräsentiert, betragen mehr als 3 Milliarden Barrel und liegen damit um rund 250 Millionen über dem Opec-Ziel.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1262,00 (1266,40) Dollar gefixt.

Devisen: Euro legt leicht zu

Der Eurokurs hat am Dienstag etwas zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1214 US-Dollar. Am Vormittag hatte der Euro noch knapp unter 1,12 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1217 (Montag: 1,1221) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8915 (0,8912) Euro.

Der Markt wartet jetzt auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank an diesem Mittwoch. Prognostiziert wird eine Leitzinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte. Mit Spannung erwartet werden Hinweise auf das künftige Zinserhöhungstempo.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88075 (0,88545) britische Pfund, 123,48 (123,30) japanische Yen und 1,0850 (1,0857) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, hul/DJ/rts/dpa

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