Marktberichte

Fed beendet das Ankaufprogramm US-Börsen schließen im Minus

Es ist allen bekannt: Die Zeit des billigen Geldes neigt sich ihrem Ende zu.

Es ist allen bekannt: Die Zeit des billigen Geldes neigt sich ihrem Ende zu.

(Foto: REUTERS)

An der New Yorker Wall Street blicken Analysten auf einen ereignisreichen Handelstag zurück: Die Aktien von Oribital rutschen nach dem Explosionsdebakel von Wallop zweistellig ab. Der Kurs der Facebook-Titel fällt. Die Währungshüter drehen tatsächlich den Geldhahn zu.

Das Ende der Konjunkturspritzen der US-Notenbank hat Kursverlusten an der Wall Street ausgelöst. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent tiefer bei 16.974 Punkten. Beim S&P 500 betrug das Minus 0,1 Prozent auf 1982 Zähler. Der Composite-Index an der Nasdaq fiel um 0,3 Prozent auf 4549 Stellen. In Frankfurt war der Dax wenige Stunden vor der Fed-Entscheidung mit 9082 Punkten 0,2 Prozent höher aus dem Handel gegangen.

Die US-Währungshüter gaben eine Entscheidung von historischer Tragweite bekannt - und blieben damit zugleich vollkommen im Rahmen der Erwartungen: Der Offenmarktausschuss - das maßgebliche Gremium der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) - entschied, das multimilliardenschwere Programm zum Ankauf von Wertpapieren wie geplant zum Monatsende auslaufen zu lassen. Die Fed erneuerte zugleich ihr Bekenntnis, nach Beendigung des Wertpapierkaufprogramms ihre sehr lockere Geldpolitik noch "geraume Zeit" beizubehalten. Damit herrscht über den genauen Zeitpunkt der Zinswende weiterhin Unsicherheit.

Am Devisenmarkt gab der Euro nach der Entscheidung der Währungshüter gegenüber dem Dollar um 0,8 Prozent nach. Im Handel mit Aktien schienen Investoren die Weichenstellung aus Washington als generelles Verkaufssignal aufzufassen - obwohl mit dem Auslaufen der Konjunkturhilfen gemäß des langfristig angekündigten Zeitplans allgemein gerechnet worden war.

An den Grenzen des Wachstums?

Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt stand Facebook am Tag nach der Zahlenvorlage im Mittelpunkt. Für Unmut sorgte bei Anlegern vor allem die Aussicht auf höhere Kosten. Das weltgrößte Online-Netz will so die milliardenschweren Zukäufe WhatsApp und Oculus weiterentwickeln. Zudem rechnet der Konzern von Mark Zuckerberg damit, nicht mehr ganz so stark zu wachsen. Der Kurs der Facebook-Aktie sank um rund 6 Prozent.

Dagegen überzeugte der Hotelkonzern Marriott mit seinen Quartalszahlen und dem Ausblick die Investoren. Vor allem in Nordamerika übernachten immer häufiger Geschäftsreisende und Touristen in den Hotels und zahlen dafür mehr. Marriott-Papiere legten um knapp 3 Prozent zu.

Von Reifen und Raketen

Beim Reifenhersteller Goodyear betrug der Zuwachs 5,4 Prozent. Der Continental-Rivale, der auch Marken wie Dunlop oder Fulda im Programm hat, überraschte die Aktionäre mit einem unerwartet hohen Gewinn.

Die Aktien der Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences und Alliant Techsystems standen dagegen auf den Verkaufslisten. Grund war die Explosion einer Rakete von Orbital, die für die Nasa zur Internationalen Raumstation ISS fliegen sollte. Der Aktienkurs fiel um 16,7 Prozent. Bei der Firma Alliant, die mit Orbital zusammengehen soll, betrug der Verlust 6,5 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 820 Millionen Aktien den Besitzer. 1322 Werte legten zu, 1763 gaben nach, und 124 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,16 Milliarden Aktien 1245 im Plus, 1437 im Minus und 133 unverändert.

Die US-Kreditmärkte zeigten sich uneinheitlich. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 8/32 auf 100-18/32. Die Rendite stieg auf 2,31 Prozent. Händler erklärten die Abschläge mit der optimistischen Einschätzung der Fed. Der 30-jährige Bond legte dagegen um 11/32 auf 101-21/32 zu und rentierte mit 3,04 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/jga/DJ/rts

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