Marktberichte

Keine Leitzinserhöhung Fed-Kommunique lässt Dow steigen

Fed und Ölpreis sorgten für gute Stimmung an der Wall Street.

Fed und Ölpreis sorgten für gute Stimmung an der Wall Street.

(Foto: REUTERS)

Der Handel an der Wall Street hat sich merklich beruhigt. Eine leichte Erholung des Ölpreises und die Ankündigung der Fed, den Leitzins zunächst nicht zu erhöhen, sorgte für gute Stimmung auf dem Parkett.

Der Mittwoch hat dem US-Aktienmarkt endlich die ersehnte Erholung gebracht. Eingeleitet wurde die Aufwärtsbewegung vom Ölpreis, der nach einer langen Talfahrt wieder zulegte. Steil nach oben ging es dann, als das Kommunique der US-Notenbank die Angst vor einer baldigen Zinserhöhung milderte.

Während ihrer Pressekonferenz im Anschluss an die Zinssitzung machte Notenbankchefin Janet Yellen dann aber klar, dass die Federal Reserve unverändert auf eine straffere Geldpolitik zusteuert. Das ließ die Kurse am Aktienmarkt vorübergehend bröckeln. Anleihekurse und Ölpreis kamen dagegen nachhaltig zurück, während der Dollar kräftig anzog.

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,7 Prozent auf 17.357 Punkte. Der S&P-500 gewann 2,0 Prozent und der Nasdaq 2,1 Prozent. In ihrem Begleittext zum Zinsbeschluss sprachen die Währungshüter nun davon, dass sie bei der Straffung der Geldpolitik "geduldig" sein können. Diese neue Orientierung für die Märkte stehe im Einklang mit der früheren Erklärung, dass die Zinsen "beträchtliche Zeit" niedrig bleiben werden, hieß es in der Erklärung. Die neue Sprachregelung beruhigte jene Anleger, die befürchtet hatten, der Passus "beträchtliche Zeit" werde ersatzlos gestrichen.

Zinserhöhung sehr bald möglich

Fed-Chefin Yellen sagte dann aber, dass die Notenbank bei jeder ihrer Sitzungen die Zinsen erhöhen könne. Sie sagte ferner, dass fast alle Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed im kommenden Jahr Zinserhöhungen erwarteten. Das weckte Befürchtungen, dass die erste Zinserhöhung vielleicht nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Unterm Strich agiere die Fed aber nach wie vor aktienmarktfreundlich, sagte Rex Macey von Wilmington Trust. Die Notenbank beobachte die Entwicklung genau, überstürze aber nichts. Das komme an der Börse gut an.

Ein heiß diskutiertes Thema an den Märkten war auch die Annäherung der USA an Kuba. US-Präsident Obama will nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen das Verhältnis zu dem Inselstaat normalisieren. Das weckte Hoffnungen auf ein Ende des Handelsembargos und einen neuen Absatzmarkt für US-Unternehmen.

An der Börse waren im Zuge der Ölpreiserholung Aktien des Energiesektors gesucht. Chevron und ExxonMobil gewannen 4,2 Prozent und 3,0 Prozent.

Die Kurse der Automobilkonzerne Ford und General Motors rückten um 2,6 Prozent und 1,4 Prozent vor. Die Titel seien im wesentlichen mit dem breiten Markt gestiegen, sagten Händler. Hoffnungen, dass Kuba zu einem interessanten Absatzmarkt für die US-Hersteller werde und Neuwagen die berühmten Oldtimer auf der Insel ablösen könnten, dürften sich nicht so bald erfüllen, hieß es. Dazu müsse erst die kubanische Wirtschaft wiederbelebt werden.

Oracle verteuerten sich um 1,3 Prozent. Der SAP-Konkurrent legte nach der Schlussglocke am Mittwoch Quartalszahlen vor.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ

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