Marktberichte

Dow schafft neues Allzeithoch Wall Street schließt mit Gewinnen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Händler an der Wall Street greifen wieder zu. Der Dow Jones erklimmt sogar neue Höhen. Die Börsianer gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed die geldpolitischen Zügel nicht sehr bald anziehen wird.

Nach einem eher müden Auftakt ist am Dienstag doch noch Schwung an die Wall Street gekommen. Die Investoren wurden mutig und kauften Aktien, so dass die Indizes klar nach oben liefen. Der Dow-Jones-Index stieg sogar auf ein neues Allzeithoch. Offenbar gewann am Markt die Meinung Oberhand, dass die US-Notenbank sich am Mittwoch weiter im Sinn einer lockeren Geldpolitik äußern dürfte - das wäre quasi ein Geschenk an die Börsianer. Passend dazu ging es mit dem Dollar abwärts.

Ausgelöst wurde die Spekulation vom Wall-Street-Journal-Korrespondenten Jon Hilsenrath, der auf eine unveränderte Rhetorik der Geldhüter setzt - oder zumindest darauf, dass es keine zeitlichen Angaben zur ersten Zinserhöhung geben wird. Hilsenrath ist ein prominenter Beobachter der Fed-Politik und äußerte sich in einem Webcast. Sein Kommentar dämpfte die Sorge vor einem baldigen Anziehen der geldpolitischen Zügel. Von anderer Seite war Ähnliches zu hören. Die Fed habe keine Eile und werde sehr bedacht handeln, schreibt Scott Wren, Aktienstratege bei Wells Fargo: "Sie will nicht den Fehler begehen, die Zinsen zu früh anzuheben."

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 17.132 Punkte. Ein neues Rekordhoch wurde bei 17.167 Punkten erreicht. Der S&P-500 gewann 0,8 Prozent auf 1999 Punkte und der Nasdaq-Composite kletterte um 0,8 Prozent auf 4552 Zähler.

Der Ölpreis zeigte sich massiv erholt und zog Energiewerte mit nach oben. Bereits am Vortag hatte Öl zugelegt. Zuvor war der Ölpreis über Wochen abwärts gelaufen, weil die Sorge vor einem Überangebot drückte. Doch am Dienstag hieß es vom Generalsekretär der OPEC, Abdalla el-Badri, dass die Organisation das Ölförder-Ziel für das kommende Jahr senken könnte. Zudem lockten die gesunkenen Preise Investoren an. Für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI mussten 94,88 Dollar bezahlt werden, das war ein satter Aufschlag von 2,1 Prozent. Es war der höchste Tagesgewinn seit Mitte Juli. Im Gefolge ging es mit Aktien wie Exxon oder Chevron aufwärts. Die Papiere stiegen um 1,2 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent.

Auch Google standen im Blick. Der Internetkonzern bringt in Indien seine Android-One-Smartphones auf den Markt und greift damit im Billigsegment an. Die Aktie legte 1,2 Prozent zu.

Eine leichte Erholung verzeichnete die Tesla-Aktie, nachdem sie am Vortag mit einem Abschlag von 7,6 Prozent den stärksten Tagesverlust seit Mai markiert hatte. Grund für den Einbruch nach den jüngsten Hochständen waren Aussagen von Morgan Stanley: Die Analysten geben CEO Elon Musk recht, der unlängst meinte, die Aktie des Elektro-Autobauers erscheine überbewertet. Nun ging es für das Papier 2,7 Prozent aufwärts.

Die Aktien der Cola-Unternehmen Coca und Pepsi legten zu, aber unterschiedlich stark. Die Analysten von Cowen starten PepsiCo mit Outperform, Coca-Cola nur mit Marketperform. Letztere gewannen nur 0,3 Prozent, erstere stiegen 1,5 Prozent.

Der Dollar tendierte mit den Spekulationen um die Fed leichter, erholte sich aber im späten US-Geschäft wieder etwas. Der Euro ging mit 1,2960 Dollar um, nach 1,2936 Dollar im späten US-Handel am Vortag. An den übrigen Märkten schlug die Fed-Fantasie nur gedmämpft durch. Am Anleihemarkt drehten die Notierungen nur vorübergehend ins Plus. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg schließlich um zwei Basispunkt auf 2,59 Prozent. Hier half die Spekulation auf eine weiter lockere Geldpolitik nur vorübergehend. Die Feinunze Gold ging mit 1235 Dollar kaum verändert um. Auch hier stützte die Aussicht auf eine weiter lockere Geldpolitik nur kurzzeitig.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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