Marktberichte

Wall Street fehlt die Zuversicht Dow kann Unsicherheit nicht abschütteln

Auf und ab: Doch an der Wall Street überwiegt die Skepsis.

Auf und ab: Doch an der Wall Street überwiegt die Skepsis.

(Foto: REUTERS)

Die Einbrüche der vergangenen Tage haben ihre Spuren hinterlassen. An den US-Börsen halten sich Anleger nach einem kleinen Zwischenspurt zurück. Pessimistische Stimmen sprechen von gravierenden Problemen der Weltwirtschaft.

Den zweiten Handelstag der Woche schaltet die Wall Street in den Erholungsmodus - zumindest bis kurz vor Handelsschluss. In den letzten Minuten drehte der Markt wieder ins Minus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,3 Prozent leichter bei 15.665 Punkten. Sein Tageshoch hatte er bei 16.313 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,3 Prozent auf 1867 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,4 Prozent auf 4506 Stellen. Zweifler gewannen die Oberhand. Die Weltwirtschaft stehe vor Problemen, die auf absehbare Zeit nicht gelöst werden könnten, sagte Mike Antonelli, Aktienhändler bei R.W. Baird & Co.

Nach dem schlechtesten Tag seit vier Jahren waren die wichtigsten Indizes zunächst so kräftig wie noch nie in diesem Jahr gestiegen. Viele Anleger seien auf Schnäppchenjagd gegangen, sagten Händler. Doch auch die Zinssenkungen in China trugen zur guten Stimmung auf dem Parkett bei. Zudem stieg auch das Verbrauchervertrauen in den USA überraschend deutlich.

Neben einer Erholungsbewegung nach den schweren Verlusten stützte anfangs auch die Hoffnung auf eine verzögerte US-Zinswende im Gefolge der weltweiten Börsenturbulenzen. Der Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, Dennis Lockhart, hatte zwar den ersten Zinsschritt nach oben für dieses Jahr nochmals betont, allerdings nicht erneut eine erste Anhebung per September ins Spiel gebracht. In der laufenden Woche findet das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole statt. Die Anleger erhoffen sich dort weitere Hinweise, ob die Zinsen im September angehoben werden oder doch erst später.

In Frankfurt war der Dax um fünf Prozent in die Höhe auf 10.128 Punkte gesprungen hatten damit die eigenen Vortagesverluste mehr als wettgemacht.

Anleger unsicher

Über die Zukunft des Aktienmarkts gingen die Meinungen zwangsläufig auseinander. Jeffrey Gundlach, Mitgründer von DoubleLine Capital, rechnet mit einer weiteren Verkaufswelle an der Wall Street. Der Markt befände sich "bestenfalls in einem Modus der Unsicherheit". Dagegen warnte Goldman Sachs vor einer zu großen Panik wegen der Entwicklung in China. Die aktuelle Unruhe an den Märkten sollte genutzt werden, um nach neuen Investments Ausschau zu halten.

Am Aktienmarkt hielt sich der Technologiesektor besser als die Standardwerte. Hier war es an den vergangenen Tagen besonders stark abwärts gegangen. So lagen Netflix 4,8 Prozent im Plus und Apple 0,6 Prozent. Twitter verloren dagegen 3,2 Prozent. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass Twitter von der Wertpapieraufsicht (SEC) kontaktiert wurde wegen seiner Praxis, das Nutzerverhalten seiner Kunden zu beobachten.

Toll Brothers gaben 7,8 Prozent ab. Der Luxushausbauer hat bei Gewinn und Umsatz enttäuscht. Best Buy kletterten um 12,7 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen des Elektronik-Einzelhändlers kamen gut an, so unter anderem ein 2,7-prozentiger flächenbereinigter Umsatzanstieg in den US-Läden.

Boeing büßten 1,3 Prozent ein. Der Flugzeug-Gigant will mehrere Hundert Mitarbeiter in seiner Satelliten-Sparte entlassen, nachdem ihm unlängst ein Auftrag von Asia Broadcast Satellite durch die Lappen gegangen war.

Acorda Therapeutics sprangen um 8,3 Prozent nach oben, nachdem das US-Patentamt eine Patentverletzungsklage gegen das Muliple-Sklerose-Medikament von Acorda abgewiesen hatte.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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