Marktberichte

Fusionskarussell in US-Wirtschaft Nasdaq erklimmt 14-Jahreshoch

Die anhaltenden Spannungen in der Ukraine treten zum Wochenauftakt in den Hintergrund.

Die anhaltenden Spannungen in der Ukraine treten zum Wochenauftakt in den Hintergrund.

(Foto: REUTERS)

Der Schreck vom Freitag ist endgültig verdaut. Die Kurse an der Wall Street ziehen deutlich an. Dabei stiehlt der Nasdaq Composite dem Dow die Show - und zwar kräftig.

Die Wall Street ist mit Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Die Ukraine-Krise trat in den Hintergrund, während das Fusionskarussell in der US-Wirtschaft den Aktienhandel in Schwung brachte. Wie an den europäischen Aktienmärkten sorgten jüngste Vermittlungsbemühungen zwischen der Regierung in Kiew und pro-russischen Separatisten auch in New York für Erleichterung.

Die Laune der US-Investoren wurde am Montag zudem durch eine milliardenschwere Bieterschlacht in der Discounter-Branche gehoben. Ebenfalls fest im Blick hatten die Anleger den Konsumgüterriesen Procter & Gamble, der den Verkauf schwächelnder Töchter - darunter der deutschen Rasierapparate-Firma Braun - in Erwägung zieht.

"Wir beobachten ein sehr viel robusteres Geschäftsklima in den Vereinigten Staaten", rief Marktstratege Jonathan Golub von RBC Capital Markets mit Blick auf andere Wirtschaftsräume in Erinnerung und lieferte damit konjunkturelle Gründe für den Erwerb von US-Aktien. Er setzt kurzfristig auf steigende Kurse in den USA. Da weder wichtige Konjunkturdaten noch Unternehmenszahlen veröffentlicht wurden, konzentrierten sich Anleger ganz auf das Thema Übernahmen und Fusionen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 16.840 und einem Tief von 16.664 Punkten. Er schloss mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 16.838 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 1971 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 1,0 Prozent auf 4508 Punkte vor und schloss damit zum ersten Mal seit mehr als 14 Jahren über der Marke von 4500 Punkten. In Frankfurt ging der Dax 1,7 Prozent höher bei 9245 Punkten aus dem Handel.

Am Freitag hatten die Börsen unter dem Druck der Ukraine-Krise noch Verluste eingesteckt. Nach den Krisengesprächen vom Wochenende in Berlin traten die Sorgen über den Konflikt aber in den Hintergrund. "Die Käufer wagen sich wieder aus der Deckung", sagte der New Yorker Anlagestratege Adam Sarhan.

Die Investoren schöpften auch deshalb Hoffnung, weil sich nach einer Umfrage von NAHB/Wells Fargo die Stimmung in der Bauindustrie verbessert. Aktien des Branche stiegen. So legten die Anteilsscheine der PulteGroup fast drei Prozent zu.

Pläne machen Kurse

Besonders beachtet wurden Verkaufs- und Übernahmepläne in der Konsumgüterindustrie und der Discounter-Branche. So stellt Procter & Gamble Insidern zufolge mehrere Marken auf den Prüfstand, von denen sich der Pampers-Hersteller schließlich trennen könnte. Neben Braun aus Deutschland ist auch der Batterie-Branchenprimus Duracell ins Visier des Managements geraten. Der P&G-Kurs stieg um 0,8 Prozent.

Der Discounter Dollar General übertrumpfte mit einem knapp neun Milliarden Dollar schweren Gebot für den Rivalen Family Dollar eine Offerte von Dollar Tree. Daraufhin kletterten die Aktien von Dollar General um fast zwölf Prozent und die Papiere von Family Dollar um knapp fünf Prozent. Die Anteilsscheine von Dollar Tree gaben 2,4 Prozent nach.

Daneben will Ingersoll-Rand die Sparte Centrifugal Compression von Cameron International für 850 Millionen Dollar kaufen. Während die Titel von Ingersoll-Rand um 2,7 Prozent anzogen, büßten Cameron 0,7 Prozent ein. Und Sensata Technologies interessiert sich für Schrader, einen Hersteller von Sensoren, die den Luftdruck in Reifen messen. Schrader gehört bislang der Beteiligungsgesellschaft Madison Dearborn Partners. Die Transaktion wurde auf 1 Milliarde Dollar geschätzt. Sensata gewannen 5,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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