Marktberichte

"Der Markt wartet auf Superman" Dow kann Zeichen schwer deuten

Was bedeutet dies alles nun? Auskunft gibt es wohl erst zum Ende der Woche.

Was bedeutet dies alles nun? Auskunft gibt es wohl erst zum Ende der Woche.

(Foto: AP)

Uneinheitliche Signale von der Konjunkturfront verhindern an den US-Börsen eine einheitliche Richtung. Vor allem wenig erfreuliche Signale vom Arbeitsmarkt trüben die Stimmung. Dafür fällt der ISM-Index gut aus. Es bleibt dabei: Tag der Wahrheit ist Freitag.

Die US-Börsen haben ihre jüngste Verlustserie fortgesetzt und schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit 15.440 Punkten nur minimal leichter aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 gab jedoch 0,2 Prozent nach auf 1751 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,5 Prozent auf 4011 Punkte.

Uneinheitliche Konjunktursignale eine Trendfindung erschwert. Überwogen in der ersten Sitzungshälfte ganz klar die Verluste, schien sich im späten Geschäft die Stimmung zu drehen. Der Aktienmarkt erholte sich, der Dow-Jones-Index schaffte gar den zwischenzeitlichen Sprung ins Plus. Schwachen Arbeitsmarktdaten standen positive Signale aus dem Dienstleistungssektor gegenüber. Zunächst sorgten die Daten des privaten Dienstleisters ADP für Ernüchterung. Statt der erwarteten 189.000 neuen Stellen im Privatsektor gab es im Januar lediglich 175.000.

Doch dann leitete ein positiver ISM-Index für den Dienstleistungssektor die Erholung des Aktienmarktes ein. Der viel beachtete Index war im Januar gestiegen - etwas stärker als prognostiziert.

Banges Warten auf den Freitag

Da die US-Notenbank die Gesundung des US-Arbeitsmarktes zum Maßstab für ihre künftige Geldpolitik erkoren hatte, kochten mit den schwachen ADP-Daten wieder die Spekulationen hoch, die Federal Reserve könnte sich bei der Straffung der Geldpolitik doch etwas mehr Zeit lassen als bislang angenommen. Der eigentliche Lackmustest für diese Spekulation stand erst am Freitag mit Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichtes für Januar an.

Marktteilnehmer, die auf eine weitere Unterstützung durch die Fed setzten, bewegten sich auf dünnem Eis. Denn wichtige Vertreter der US-Notenbank ließen kaum einen Zweifel daran, dass die Tage der Dollarflut gezählt sind. Charles Plosser, Fed-Präsident aus Philadelphia, plädierte sogar für einen beschleunigten Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm. Er betonte die Inflationsrisiken. Sein Kollege aus Atlanta, Dennis Lockhart, blies ins selbe Horn und prognostizierte ein Ende des Programms zum Jahresende, sofern die Wirtschaft wächst.

"Der Markt wartet auf Superman. Am Freitag brauchen wir wirklich überzeugende Arbeitsmarktdaten für eine nachhaltige Trendwende am Aktienmarkt, danach sieht es aber nach den ADP-Daten nicht unbedingt aus", blieb Portfolioverwalter Brian Jacobsen von Wells Fargo Funds Management skeptisch.

Merck bringt kleines Plus nach Hause

Am Aktienmarkt richteten sich die Augen auf das Papier des Pharmagiganten Merck & Co. Der Konzern hat zwar bei einem erneuten Umsatzrückgang im Schlussquartal weniger verdient als erwartet, seine Zielsetzung im Gesamtjahr aber erreicht. Die Aktie schloss knapp im Plus, da auch der Ausblick zu gefallen wusste.

Die Aktien des Einzelhändlers Ralph Lauren drehten nach zunächst positiv aufgenommenen Geschäftszahlen ins Minus und büßten 3,5 Prozent ein.

Nach einem Gewinneinbruch von 64 Prozent im vierten Quartal brachen die Titel des Logistikers C.H. Robinson Worldwide um 9,3 Prozent ein. Nicht nur die Arbeitsmarktdaten von ADP sorgten am Markt für Missgunst, auch die Geschäftszahlen des Unternehmens überzeugten Anleger nicht. Die Titel verbilligten sich um 1,9 Prozent.

Auf wenig Begeisterung stießen die Pläne von CVS Caremark, künftig keine Zigaretten mehr verkaufen zu wollen. Es ist die erste US-Drogeriekette, die die Tabakprodukte aus den Regalen verbannt. Die Aktien fielen um ein Prozent.

Steiler nach unten zeigte der Kurs von Estee Lauder. Der Kosmetikkonzern enttäuschte mit seiner Prognose für den Gewinn im ersten Quartal. Dem New Yorker Unternehmen macht eine schwache Nachfrage in Europa und Südkorea sowie nachlassendes Wachstum in China zu schaffen. Die Papiere verloren knapp sechs Prozent.

Nach der Schlussglocke ließen sich Twitter (minus 0,5 Prozent) und Walt Disney (plus 1,0 Prozent) in die Bücher schauen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen