Marktberichte

S&P-500 auf Allzeithoch Dow Jones knackt die 17.000

Euphorie entfachten die optimistischen Konjunktursignale an der Wall Street l nicht.

Euphorie entfachten die optimistischen Konjunktursignale an der Wall Street l nicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Alle Zeichen stehen auf eine nahende Zinserhöhung der US-Notenbank Fed. So lange die sich aber Zeit damit lässt, gehen die Kurse an der Wall Street weiter nach oben. Sogar der einer Großbank, die gerade zu einer Milliardenstrafe verdonnert wurde.

Durch die Bank positive Konjunkturdaten haben die Wall Street gestützt. Euphorie entfachten die optimistischen Konjunktursignale gleichwohl nicht. Immerhin kletterte der marktbreite S&P-500 auf Allzeithoch. Für Zurückhaltung sorgte einmal mehr die Geldpolitik. Anleger versuchten sich noch immer einen Reim darauf zu machen, welche Hinweise zum Zeitpunkt der anstehenden Zinswende das am Vortag veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank geliefert hatte. Mehr Klarheit erhofften sie sich vom Treffen der wichtigsten Notenbanker in Jackson Hole.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 17.039,56 Punkte und lag damit erstmals seit Ende Juli wieder über der Marke von 17.000 Zählern. Der S&P-500 legte um 0,3 Prozent zu und schraubte die neue Bestmarke auf 1.994,76 Punkte. Der Nasdaq-Composite zog nach einem erneuten 14-Jahreshoch um 0,1 Prozent an und schloss mit 4.047,50 Punkten.

Die Zinswende rückt näher

"Das größere Überraschungspotenzial liefert die Draghi-Rede", sagte Marktstratege Tyler Mordy von Hahn Investment Stewards mit Blick auf Jackson Hole. Yellen dürfte dagegen an der allmählichen Rückführung der geldpolitischen Stimuli festhalten und die Märkte auf Zinserhöhungen 2015 einstimmen. Die als "Falke" geltende Esther George von der Kansas Fed drängte derweil auf eine baldige Zinserhöhung.

Die Konjunktursignale des Tages lieferten kaum noch Argumente für ein Verschieben der Zinswende in den USA. So hatte das verarbeitende Gewerbe in der Region Philadelphia seinen Wachstumskurs überraschend kräftig fortgesetzt. Der Diffusionsindex übertraf die Erwartungen im August klar. Zugleich sanken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche spürbar und die Verkäufe bestehender Häuser stiegen im Juli auf den höchsten Stand seit September 2013. Auch die Frühindikatoren lieferten Signale für ein stärkeres Wachstum. "Den ultimativen Kurstreiber für Aktien stellt die Antwort auf die Frage, wieviel Unternehmen verdienen. Und Zeichen einer Rezession lassen sich nun wirklich nicht finden", erklärte Marktstratege Seth Masters von Bernstein Global Wealth Management die Kursgewinne des Tages.

Bank of America trotz Strafe beliebt

Im Handel mit Aktien von Hewlett-Packard war nichts von Zurückhaltung zu erkennen, der Wert legte um 5,4 Prozent zu. Die Quartalszahlen des PC-Herstellers hatten die Prognosen übertroffen. Bank of America entledigte sich gegen Zahlung von 16,65 Milliarden Dollar des letzten großen Problems, das ihr noch aus den Zeiten vor der Finanzkrise anhing: Der Vorwurf des Hypothekenbetrugs durch das US-Justizministerium. Anleger atmeten trotz der Rekordstrafe erleichtert auf, dass die Sache endlich aus der Welt geschaffen worden war - die Aktie zog um 4,1 Prozent an.

Nach Berichten über eine mögliche Ausgliederung des Abrechnungsdienstes PayPal legten Titel des Auktionshauses Ebay um 4,7 Prozent zu. Nach der Rally des Vortages im Zuge positiv aufgenommener Geschäftszahlen ging es für die Aktie des Modekonzerns American Eagle um weitere 2,6 Prozent nach oben. Analysten von Janney hatten die Aktie zum Kauf empfohlen. Der Schnäppcheneinzelhändler Dollar Tree hatte beim Umsatz die Erwartungen geschlagen, nicht jedoch beim Ergebnis. Die Aktie verlor 1,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/hvg/DJ

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