Auch zum Wochenabschluss knickt der Dow Jones nicht ein. Ganz im Gegenteil: Die Anleger bescheren ihm den achten Schlussrekord in Folge. Angefeuert wird er von aktuellen Jobdaten. Die Skandale um Präsident Trump rücken in den Hintergrund.

Starke Arbeitsmarktdaten aus den USA haben der Wall Street zu Gewinnen verholfen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent höher auf 22.092 Punkten. Für das Marktbarometer war es der achte Schlussrekord in Folge. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 2476 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 6351 Punkte. Im Wochenvergleich legte der Dow 1,2 Prozent und der S&P 0,2 Prozent zu, während der Nasdaq 0,4 Prozent nachgab.

Der anhaltende Boom am US-Arbeitsmarkt beflügelte auch die europäischen Börsen. Dax und EuroStoxx schüttelten ihre Lethargie der vergangenen Tage ab und gewannen je 1,2 Prozent auf 12.297 Punkte und 3507 Punkte. Was sonst noch an den Börsen passierte, können Sie im heutigen Börsen-Tag nachlesen.

US-Firmen und der Staat stellten im Juli zusammen 209.000 neue Mitarbeiter ein. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit lediglich 183.000 gerechnet. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote sank um einen Tick auf 4,3 Prozent. "Das sind durch die Bank weg starke Zahlen", sagte Zinsstratege Justin Lederer vom Brokerhaus Cantor Fitzgerald. Dem Abbau der Fed-Bilanz stünde damit nichts entgegen. Mit dem großangelegten Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren zur Stützung der Konjunktur war sie massiv aufgebläht worden. Zwar seien die Daten nicht exorbitant besser als erwartet, für eine positive Stimmung am Aktienmarkt reiche das aber vorerst aus, kommentierte Tim Ghriskey vom Vermögensverwalter Solaris.

Politische Themen rückten angesichts der Jobdaten sowie einer bislang starken Geschäftsberichtssaison in den USA in den Hintergrund. So haben sich Investoren nur wenig beeindruckt gezeigt vom Scheitern der Regierungsbemühungen um einen Umbau der Gesundheitsreform Obamacare. Auch Zweifel, ob US-Präsident Donald Trump mit der von ihm versprochen Steuerreform vorankommen wird, spielten an den Märkten kaum eine Rolle - ebenso wie die jüngsten Entwicklungen in der Russland-Affäre des Präsidenten.

Besonders gefragt waren Aktien der Online-Bewertungs-Plattform Yelp. Sie schossen um 27 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen teilte mit, seinen Online-Essensbestelldienst Eat24 an Grubhub zu verkaufen. Viacom-Anteilsscheine brachen mehr als 13 Prozent ein, nachdem der Medienkonzern niedrigere Umsätze für US-Anbieter von Pay-TV und Video-Streaming-Diensten in diesem Quartal vorhergesagt hatte. Die Dividendenpapiere von Weight Watchers sprangen dagegen mehr als 25 Prozent in die Höhe. Der Diätprogramm-Anbieter überzeugte mit seinen Quartalszahlen.