Wirtschaft

7000er Marke nicht zu halten Japan-Beben schockt Dax

Der deutsche Aktienmarkt geht mit deutlichen Verlusten ins Wochenende. Vor allem die Versicherungsbranche müssen Abgaben verkraften. Der Auslöser dafür liegt in Asien.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Erschütterungen des starken Erdbebens in Japan haben auch den deutschen Aktienmarkt in Mitleidenschaft gezogen. Der Dax fiel am Freitag bis auf ein Tagestief von 6963 Zähler und ging bei 6981 Zählern mit einem Minus von 1,2 Prozent aus dem Handel. Der MDax gab 1,4 Prozent auf 10.012 Punkte ab, nachdem er bereits zwischenzeitlich unter die psychologisch wichtige 10.000er Marke gefallen war. Der TecDax büßte 1,1 Prozent auf 869 Zähler ein.

Laut Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research macht sich die Angst breit, dass es zu weiteren Erdstößen kommen könnte. Für den schwachen Gesamtmarkt sei allerdings die unsichere Lage in Saudi- Arabien und die damit verbundene Sorge um die dortige Ölförderung ein möglicherweise noch wichtigerer Faktor. Laut Medienberichten hatten saudische Sicherheitskräfte am Donnerstag in der Stadt Katif am Persischen Golf das Feuer auf Demonstranten eröffnet. "Die Börsen sind weiterhin deutlich verunsichert, wie all das einzuschätzen ist", sagte der Experte.

Versicherer unter Abgabedruck

Zu den größten Verlierern zählten die Rückversicherer: Die Aktien der Münchener Rück verloren 4,3 Prozent. Allianz notierten 2,1 Prozent tiefer. Im MDax gaben Hannover Rück um 5,3 Prozent nach.

BASF belasten K+S

Größter Verlierer im Dax waren am Vormittag aber die Titel von K+S. Grund ist Marktteilnehmern zufolge der überraschend angekündigte Ausstieg der einstigen Konzernmutter BASF. Die Papiere des Kasseler Konzerns rutschten zeitweise um fast 10 Prozent ab, pendelten dann um minus 4,7 Prozent. Der Chemieriese hatte mitgeteilt, am Freitag seinen noch verbliebenen Anteil an K+S über 10,3 Prozent am Aktienmarkt verkaufen zu wollen. Ein Händler sagte, der Schritt von BASF sei konsequent. Nachdem K+S signalisiert hatte, kein Interesse an BASFs zum Verkauf gestellten Geschäft mit Stickstoffdüngemittel zu haben, werde die letzte Verbindung zwischen den beiden Konzernen gekappt. BASF-Aktien notierten etwa 0,6 Prozent schwächer.

Ausblick stützt Fraport

Der Flughafenbetreiber Fraport kann von einem positiven Unternehmensausblick für 2011 profitieren. Die Kursverluste fallen im Vergleich zum Gesamtmarkt mit 0,9 Prozent etwas geringerer aus.

Höhere Dividende bei Software AG

Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller Software AG will seine Aktionäre am jüngsten Gewinnanstieg beteiligen und seine Anteilsscheine splitten. Für das Geschäftsjahr 2010 wolle die Software AG die Dividende auf 1,30 von 1,15 Euro aufstocken, teilte der Konzern am Freitag mit. Der Kurs fiel dennoch um knapp 0,6 Prozent.

Constantin stark

Ebenfalls gegen Trend notierten Constantin. Die Aktien des Medienkonzerns stiegen um fast 7 Prozent und waren damit größter Gewinner im SDax, der 1,6 Prozent schwächer notierte. DZ-Bank-Analyst Harald Heider sieht angesichts der geplanten Öffnung des Sportwetten-Marktes für private Anbieter gute Wachstumschancen für Constantin. Das Unternehmen dürfte vor allem über seinen Sender Sport.1 (ehemals DSF) von zusätzlichen Werbeeinahmen profitieren, schrieb er ein einem Kommentar.

Details zur Öffnung des Milliardenmarktes für Sportwetten sollen spätestens bei einer Sonderkonferenz der deutschen Ministerpräsidenten am 6. April geklärt werden, hieß es.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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