Marktberichte

Wall Street wartet auf Trump Dax steckt fest

Gesprächsthema Nummer eins auf dem Parkett ist heute der Börsenbetreiber selbst.

Gesprächsthema Nummer eins auf dem Parkett ist heute der Börsenbetreiber selbst.

(Foto: dpa)

Zum Wochenstart nimmt der Dax noch einmal Anlauf für den Sprung über die 12.000er-Marke. Dann reicht es jedoch nur für ein Mini-Plus. Zweifeln die Anleger, ob US-Präsident Trump morgen wirklich eine "phänomenale" Steuerreform verkünden wird?

Der deutsche Aktienmarkt ist mit Mini-Gewinnen in die neue Handelswoche gegangen. "Wir haben letzte Woche gesehen, dass die Investoren im Dax bei 12.000 Punkten auch Gewinne mitnehmen", sagte ein Aktienhändler. Damit dürfte der Weg nach oben zunächst einmal versperrt sein. Ob es zu einer ausgedehnten Konsolidierung komme, bleibe abzuwarten. Zudem verstimmt, dass geplante Übernahmen nicht mehr zum Abschluss gebracht werden.

Der Leitindex Dax schloss mit 0,2 Prozent im Plus bei 11.823 Punkten. Der MDax rettet ein Plus von 0,1 Prozent in Ziel und schließt bei 23.363 Punkten. Der TecDax legt 0,6 Prozent auf 1.896 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt ebenso wie der Dax 0,2 Prozent auf 3312 Punkte. Auch an der Wall Street bewegte sich wenig. Der Dow-Jones-Index legte 0,1 Prozent auf 20.837 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 erhöhte sich ebenfalls um 0,1 Prozent auf 2369 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 5861 Punkte.

Die Anleger zögern vor der Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress in Washington mit Entscheidungen. Die Investoren hoffen auf Details zu den Wirtschaftsplänen der neuen Regierung, vor allem aber zu den geplanten Steuersenkungen. Sollte Trump diese nicht liefern, ist eine Korrektur an den Aktienmärkten nicht auszuschließen. 

LSE lässt Deutsche Börse hängen

Nach dem wahrscheinlichen Aus der Börsenfusion stehen die Aktien der beiden Betreiber unter Abgabedruck: Die LSE-Aktien fallen 1,8 Prozent, Deutsche Börse rutschen um 4,5 Prozent ab. Nach oben geht es nach einer Fusions-Absage dagegen bei Intesa Sanpaolo. Die Aktien springen um 5,9 Prozent, nachdem die Bank einer Übernahme des Versicherers Generali eine Absage erteilt hat. Für Generali geht es dagegen um 3 Prozent nach unten.

Abgaben bei VW nach Zahlen

Volkswagen stehen mit den Geschäftszahlen des Konzerns vom Freitagabend unter leichtem Druck und fallen 0,7 Prozent. Händler stufen die Daten als "durchwachsen" ein. Das operative Ergebnis im vierten Quartal sei sowohl klar unter seiner Schätzung als auch der Konsensschätzung geblieben, sagte Arndt Ellinghorst von ISI Evercore. Den Ausblick sei wenig inspirierend. Stützend wirkt indes die überraschend hohe Dividende.

Adidas profitieren von zwei Kaufempfehlungen. Die Aktien springen danach mit vier Prozent Plus an die DAX-Spitze. Im TecDAX richtet sich der Blick auf Nordex. Hier drücken zwei Verkaufsempfehlungen. Am Ende steht ein Minus von 2,5 Prozent.

US-Wehretat-Erhöhung beflügelt Rüstungspapiere

Auch an der Wall Street hatten Anleger mindestens einen Fuß auf der Bremse. Mit dem zwölften Rekordhoch auf Schlusskursbasis für den Dow-Jones-Index in Folge wird die Luft für den Markt allmählich dünner. Es ist für den Dow die längste Gewinnserie seit Januar 1987. Kaum Einfluss hatten die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Januar. Diese sind nicht ganz so deutlich gestiegen wie erhofft. Die Abweichung von der Markterwartung sei aber zu gering für ein Umdenken des Marktes in Sachen kurzfristige Zinspolitik in den USA, hieß es.

Mit der angekündigten Erhöhung des US-Wehretats legten die Aktien von Rüstungsherstellern zu. Lockheed Martin kletterten um 1,3 Prozent. Boeing gewannen 1,1 Prozent, und Raytheon kletterten um 0,9 Prozent.

Apple legten um 0,2 Prozent zu. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett hat ihre Beteiligung an Apple seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Der Konzern ist damit eine der größten Beteiligungen von Berkshire. Die Titel von Berkshire Hathaway stiegen um 0,2 Prozent.

Die Tesla-Aktie fiel nach einer Abstufung um 4,2 Prozent. Sotheby's zogen nach Zahlen um 15,7 Prozent an. La Jolla Pharmaceutical schossen nach einer positiven Medikamenten-Studie um 76,7 Prozent in die Höhe.

Asien: Exporteure unter Druck

Nikkei
Nikkei 37.068,35

Abwarten lautet zum Wochenbeginn die Devise an den asiatischen Märkten. Die Leitindizes der wichtigsten Handelsplätze geben überwiegend leicht nach. Der Shanghai-Composite-Index gibt um 0,4 Prozent auf 3.240 Punkte nach. Der japanische Nikkei-225 gerät mit minus 0,9 Prozent auf 19.107 Punkten etwas stärker unter Druck.

Der festere Yen drückt auf die Kurse japanischer Exporteure. So geben Aktien von Toyota um 0,6 Prozent nach und Mitsubishi Motors um 2,4 Prozent. Sony verlieren 1,2 Prozent. Papiere des Finanzkonzerns Mitsubishi UFJ Financial geben um 2,7 Prozent nach. Das Unternehmen will ins Online-Banking in den USA einsteigen, um seine Dollar-Einlagen zu erhöhen.

Rohstoffe: Öl legt zu

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,21

US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,0 Prozent auf 54,55 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt in ähnlicher Größenordnung zu. Wegen der stetig steigenden US-Förderung sei der Ölpreis Mitte der 50-Dollar-Marke gedeckelt, heißt es. Ein Ausbruch nach oben sei derzeit trotz Fördersenkung des Erdölkartells Opec unwahrscheinlich.

Der Goldpreis spiegelt die aktuelle Verunsicherung am Finanzmarkt wider, denn auch das Edelmetall profitierte jüngst von seinem Ruf als vermeintlich sicherer Anlegerhafen. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1257,20 (1253,65) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38 197,00 (38 420,00) Euro.

Devisen: Schottische Gerüchte drücken Pfund

Der Kurs des Euro steigt knapp über 1,06 US-Dollar gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kostett am Nachmittag 1,0603 Dollar und damit mehr als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0587 (Freitag: 1,0609) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9446 (0,9426) Euro.

Unterdessen ist das britische Pfund zu allen wichtigen Währungen gefallen. Die Tageszeitung "The Times" berichtete, dass die britische Regierung Schottland ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum gewähren könnte. Dieses dürfte laut dem Bericht aber erst stattfinden, nachdem das Vereinigte Königreich aus der EU ausgetreten ist. In Schottland hatte sich beim Brexit-Referendum eine Mehrheit gegen den Austritt aus der EU ausgesprochen.

Quelle: ntv.de, mli/mbo/jwu/dpa/DJ/rts

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