Marktberichte

Dax streckt sich wieder Wall Street steckt in Nachrichtenfalle

Zur historischen Bestmarke von 11.014 Punkten ist es nun nicht mehr weit für den Dax.

Zur historischen Bestmarke von 11.014 Punkten ist es nun nicht mehr weit für den Dax.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gute Nachrichten aus Griechenland - maue Neuigkeiten von der US-Konjunktur - Exegese des Fed-Protokolls: Etwas geschoben und etwas gebremst bedeuten am Ende kaum Bewegung. Doch Dow, Dax und Co bleiben in Rekordhöhen.

Die Aussicht auf eine Lösung des griechischen Schuldenproblems hat nach der Frankfurter auch die New Yorker Börse gestützt. Für Bewegung sorgten an der Wall Street zudem Konjunkturdaten und die zweifelnde Haltung der Fed zur Zinserhöhung.

Dax
DAX 17.737,36

Am Ende verlor der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 18.030 Punkte. Der S&P 500 tendierte unverändert bei 2100 Punkte. Der technologielastigere Nasdaq Composite gewann 0,1 Prozent auf 4906 Punkte, das war ein Mehrjahreshoch.

Griechenland will im Streit mit seinen Euro-Partnern nun offenbar doch eine Verlängerung des Kreditprogramms beantragen. Der Antrag soll allerdings nur für eine Verlängerung des Kreditabkommens gelten. Im Fokus steht nun, was die Europäische Zentralbank (EZB) zu Griechenland sagt. Hier geht es um die entscheidende Verlängerung der ELA-Nothilfen für griechische Banken.

US-Konjunkturdaten eher mau

In den USA fielen die Konjunkturdaten für Januar eher enttäuschend aus. Im Sog der sinkenden Ölpreise sind auch die Erzeugerpreise stärker gefallen als erwartet. Die Baubeginne und Baugenehmigungen fielen etwas schwächer aus als prognostiziert, allerdings wurden die Dezember-Daten kräftig nach oben revidiert. Die Industrieproduktion stieg im Januar nur halb so stark wie erwartet.

Bei den Einzelwerten standen ExxonMobil und ConocoPhillips im Blick. Angesichts sinkender Ölpreise hat US-Investor Warren Buffett seine Anteile an den beiden US-Energiekonzernen verkauft. Auch der Soros Management Fonds von George Soros hat alle Exxon-Papiere verkauft. Für ExxonMobil und ConocoPhilipps ging es um 2,2 und 2,5 Prozent nach unten.

Ein enttäuschend ausgefallener Ausblick auf das laufende erste Quartal und das Gesamtjahr belasteten Fossil, die um 15,7 Prozent einbrachen. Für Boston Scientific ging es um 12,4 Prozent aufwärts. Für Rückenwind sorgte eine 600 Millionen Dollar schwere Einigung des Unternehmens mit Johnson & Johnson über die Übernahme von Guidant im Jahr 2004. Johnson & Johnson gaben 0,5 Prozent ab.

Zudem verbilligten sich Bankenwerte, da die Häuser als Profiteure höherer Zinsen gelten. Goldman Sachs fielen 0,7 Prozent und JP Morgan 1,2 Prozent.

Deutschland: MDax mit neuem Allzeithoch

MDAX
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Der deutsche Leitindex Dax hatte zuvor 0,6 Prozent höher bei 10.961 Punkten geschlossen. Ein neues Allzeithoch verzeichnete der Nebenwerte-Index MDax, der damit die Verschnaufpause der vergangenen beiden Handelstage beendete. Er stieg erstmals über 19.400 Punkte. Am Ende schloss er mit 19.499 Zählern 1,3 Prozent im Plus. Der technologielastige TecDax gewann 0,9 Prozent auf 1535 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte 0,7 Prozent zu und ging mit 3462 Zählern aus dem Handel.

Commerzbank
Commerzbank 13,38

Im Dax legen die meisten Titel deutlich zu. Bankenwerte profitierten von der Entspannung bei den Grexit-Sorgen: Commerzbank gewannen 1,9 Prozent, Deutsche Bank stiegen um 1,8 Prozent. Die Banken-Titel reagieren am empfindlichsten auf Nachrichten rund um den Schuldenstreit mit Griechenland. Gestern - nach den ergebnislosen Eurogruppen-Treffen - noch mit Verlusten, profitierten sie heute von dem Tauwetter in der Auseinandersetzung zwischen Griechenland und Europa.

An der Dax-Spitze behaupteten sich bis zum Ende K+S mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent. Händler führten dies auf eine sehr positive Studie zum Sektor der Agrochemie von KeplerCheuvreux zurück. Zu den größten Dax-Verlierern gehörten RWE mit einem Abschlag von 0,9 Prozent. Auch Eon gaben 1,0 Prozent ab. Die Aktie der Telekom verlor ebenfalls 1,0 Prozent.

Cropenergies
Cropenergies 11,70

Bei den Einzelwerten sorgt zudem das im ÖkoDax gelistete Unternehmen CropEnergies mit einem Kurssturz von im Tief mehr als 20 Prozent für Aufsehen. Am Ende verlor die Aktie noch 7,3 Prozent. Der Biokraftstoff-Produzent legt wegen fallender Bioethanol-Preise und der Abwertung des Euro sein Werk in Großbritannien still. Die Papiere der CropEnergies-Mutter Südzucker fielen daraufhin um 1,3 Prozent und landeten am Ende des MDax.

Im TecDax stachen Rib Software mit einem Kurssprung von 6,1 Prozent positiv heraus. Der Softwarehersteller beendete das vergangene Jahr mit einem Wachstumsschub, der den Umsatz um fast ein Viertel nach oben trieb. Mit 14,30 Euro erklommen die Aktien zwischenzeitlich gar ein Rekordhoch.

Asien: Japans Notenbank stützt Nikkei

Aus Asien kommen positive Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt. Die Börse in Tokio hat deutlich zugelegt: Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verbesserte sich um 212 Punkte oder 1,2 Prozent auf 18.199 Zähler. Der breit gefasste Topix stieg um 1,4 Prozent auf den Stand von 1483 Punkten. Unterstützt wurde der Markt von der japanischen Notenbank, die an ihrer expansiven Geldpolitik festhält.

Devisen: Euro verliert gegenüber britischem Pfund

Der Eurokurs hat nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1350 US-Dollar und damit etwa einen halben Cent weniger als am Morgen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1372 (Dienstag: 1,1415) Dollar fest.

Insgesamt hat sich der Eurokurs von der Zuspitzung des Schuldenstreits mit der griechischen Regierung bisher wenig beeindruckt gezeigt. Mehr Bewegung gab es beim britischen Pfund, das gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit sieben Jahren kletterte. Am Vormittag vorgelegte Daten zum britischen Arbeitsmarkt waren stärker als erwartet ausgefallen.

Rohstoffe: Ölpreise im Rückwärtsgang

Die Ölpreise gaben nach zuletzt drei Tagen mit Aufschlägen nun wieder nach. Für ein Barrel der US-Sorte WTI mussten zum Stettlement 52,14 Dollar bezahlt werden, 2,6 Prozent weniger als am Vortag. Hier rückten die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten bereits in den Fokus, die zuletzt jeweils auf einen Rekordstand gestiegen waren. Sie werden am morgigen Donnerstag publiziert.

Der Goldpreis kam zunächst unter Druck und fiel erstmals seit dem 5. Januar unter 1200 Dollar je Feinunze. Mit dem Fed-Protokoll erholte sich der Preis wieder auf 1211 Dollar. Eine lockere Geldpolitik macht Gold als Inflationsschutz attraktiver. Zudem stützte der nachgebende Dollar den Goldpreis.

Quelle: ntv.de, kst/mbo/rts/DJ

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