Marktberichte

Starke Signale aus den USA Dax schließt in Gipfelnähe

"Das robuste Verbrauchervertrauen stützt Erwartungen."

"Das robuste Verbrauchervertrauen stützt Erwartungen."

(Foto: REUTERS)

Der zweite Handelstag der Woche geht am deutschen Aktienmarkt mit fröhlich lachenden Gesichtern zu Ende. Alle Zeichen auf Grün: Gewichtige Konjunkturdaten aus den USA fallen deutlich besser aus als erwartet.

Überraschend starke Konjunkturdaten aus den USA haben am deutschen Aktienmarkt kräftigen Rückenwind ausgelöst: Nach einem freundlichen Wochenstart an der New Yorker Wall Street können Börsianer ihre Kursgewinne in Deutschland weiter ausbauen. Der deutsche Leitindex Dax knüpft an seine Erholung von den letztwöchigen Verlusten an und geht mit einem Plus von 1,16 Prozent auf 8480,87 Punkte aus dem Dienstagshandel. Zum Rekordhoch vom vergangenen Mittwoch bei 8557,86 Punkten fehlen dem Leitindex damit nur noch knapp 80 Punkte. Der MDax rückte am Dienstag um 1,69 Prozent auf 14.303,83 Punkte vor. Der TecDax gewann 1,11 Prozent auf 979,26 Punkte.

"Wie zuletzt schon häufiger gesehen, werden selbst leichte Zwischenkonsolidierungen an den Aktienbörsen von Investoren zum Einstieg genutzt", kommentierte Marktstratege Gregor Kuhn vom Broker IG.

Am Nachmittag erhielt der deutsche Markt von der festeren Eröffnung der Wall Street eine zusätzliche Stütze: Flankiert wurde die positive Tendenz von überraschend starken US-Konjunkturdaten. So übertrafen der Case-Shiller-Hauspreisindex für März sowie der Index des Verbrauchervertrauens für Mai die Prognosen der Experten. Die Stimmung der Verbraucher hatte damit den höchsten Wert seit über fünf Jahren erreicht. Beide Indikatoren belegten eine fortschreitende Erholung am Immobiliensektor und beim Konsumklima in den USA, ergänzte Kuhn.

Im späten Handel wurde die Aufwärtsbewegung von Aussagen von EZB-Ratsmitglied Philippe Noyer gebremst. Wie schon am Vortag sein EZB-Kollege Jörg Asmussen, warnte Noyer vor einer noch expansiveren Geldpolitik und kritisierte den Vorschlag, die Kreditvergabe der Banken über eine Art "Strafzins" anzukurbeln.

Unter den Einzelwerten im Dax waren die Aktien der Deutschen Lufthansa mit einem Plus von knapp 3 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von den Bayer-Papieren mit einem Gewinn von mehr als 2 Prozent. Zu den schwächsten Dax-Werten gehörten Commerzbank, die nach ihrer deutlichen Erholung vom Vortag um 0,22 Prozent nachgaben.

Die Vorzugsaktien von Volkswagen zeigten sich unbeeindruckt von positiven Nachrichten und stagnierten bei 167 Euro. In den Verhandlungen um einen neuen Haustarif ist Arbeitgebern und Gewerkschaft ein Durchbruch geglückt. Europas größter Autobauer übernimmt für seine gut 100.000 Mitarbeiter die Entgelterhöhungen des branchenweiten Metall-Tarifvertrags - mit einem Bonus.

Die Aktien von Metro stiegen im Verlauf auf den höchsten Stand seit 14 Monaten. "Der entscheidende Impuls war die Hochstufung der Aktie durch Morgan Stanley am Mittwoch", meinte ein Händler. An diesem Tag sei die Aktie erstmals seit mehr als einem Jahr über den bis dato hartnäckigen Widerstand bei 25 Euro gesprungen. "Der Kurssprung von mehr als 10 Prozent an dem Tag war aber selbst für eine Hochstufung durch ein großes Investmenthaus eigentlich zu groß", sagte der Händler. Einen Tag später, am Donnerstag, hat sich die Metro nach Angaben auf der Webseite des Unternehmens in London auf einer Konferenz der Bank of America-Merrill Lynch vorgestellt. Am Abend gingen Metro 3,4 Prozent fester bei 27,63 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um ein Drittel zugelegt.

Im MDax sprangen die Aktien von Bilfinger nach der angekündigten Trennung vom Konzessionsgeschäft um mehr als 6 Prozent an die Index-Spitze. Die Titel von Telefonica Deutschland fielen im TecDax um mehr als 3 Prozent. Die Anteilsscheine von Pfeiffer Vacuum stürzten um 18 Prozent ab, nachdem der Spezialpumpenhersteller einen unerwartet schwachen Ausblick auf die Geschäftslage im laufenden Jahr gegeben hatte.

Der Eurostoxx50 schloss mit einem Plus von 1,46 Prozent auf 2835,87 Punkte. Damit endete der Leitindex der Eurozone auf dem höchsten Stand seit Juli 2011. Auch die Börsen in Paris und London stiegen überdurchschnittlich. Der New Yorker Dow-Jones-Index lag zum europäischen Börsenschluss rund 1,10 Prozent vorne.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,15 Prozent am Vortag auf 1,16 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent 134,52 Punkte. Der Bund Future sank um 0,35 Prozent auf 143,76 Punkte. Der Kurs des Euro fiel am Nachmittag wegen der starken US-Konjunkturdaten weiter ab auf zuletzt 1,2874 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2938 (Montag: 1,2939) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7729 (0,7729) Euro.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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