Marktberichte

Labor Day an der Wall Street Dax rutscht doch noch ins Minus

Mit einem kleinen Minus startet der Dax in die Börsenwoche.

Mit einem kleinen Minus startet der Dax in die Börsenwoche.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem verheißungsvollen Start kann der Dax zum Ende hin seine Gewinne nicht behaupten. Bei dürftigen Umsätzen schließt der Leitindex minimal im Minus. Vor allem von der geschlossenen Wall Street fehlen die Impulse.

Der deutsche Leitindex kam nach einem guten Start am Nachmittag von seinen Tageshochs zurück und rutschte in die Verlustzone, als das Geschäft an der Börse fast zum Erliegen kam. Der Dax schloss am Ende 0,1 Prozent im Minus auf 10.672 Punkten. Grund für die Umsatzschwäche war vor allem der US-Feiertag Labor Day. Damit fehlten nicht nur die Vorlagen, sondern auch die Teilnehmer aus den USA.

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DAX 18.161,01

Ihre Gewinne halten konnten in Europa die Öltitel, deren Branchenindex um 1,2 Prozent anzog. Die Ölpreise selbst hatten die deutlichen Gewinne vom Mittag allerdings zu mehr als der Hälfte abgegeben und liegen nur noch ein bis eineinhalb Prozent im Plus. Vorübergehend hatten sie stark von der Ankündigung profitiert, nach der Saudi-Arabien und Russland über Maßnahmen zur Stabilisierung der Preise sprechen wollen. Dabei hieß es aus Opec-Kreisen auch, Russland könnte am nächsten Opec-Treffen teilnehmen, obwohl es kein Mitglied der Organisation ist.

Auch die Stahlwerte gehörten europaweit zu den Gewinnern. Arcelormittal und Outokumpu legten um 2,7 und 3,3 Prozent zu, Voestalpine, Thyssenkrupp und Salzgitter um gut 0,6 bis gut 1,9 Prozent. Auslöser war der Wunsch des G20-Wirtschaftsgipfels, schärfer gegen die Überproduktion beim Stahl vorgehen zu lassen. Dazu soll bei der OECD ein globales Forum für Stahlüberkapazitäten gebildet werden.

Über den Tag hinaus bleibt die Stimmung gut. Die Marktteilnehmer setzen auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag: "Die Erwartungshaltungen an die EZB sind hoch", so Marktanalyst Jens Klatten in einer Einschätzung für JFD Brokers. "Aber wenn sie liefert, dann sind neue Jahreshochs, sogar ein deutlicher Lauf über 11.000 Punkte reine Formsache", meinte er.

Vom Umfeld kamen zu Wochenbeginn keine Impulse: Die Langläufer am Rentenmarkt bewegten sich nur wenig, und am Devisenmarkt verharrte der Euro deutlich unter 1,12 Dollar. Laut Ralf Umlauf von der Helaba "sind es widerstreitende Einflüsse einer noch immer zögerlichen Fed-Zinspolitik und den anhaltenden geldpolitischen Aktivitäten der EZB, die den Euro lähmen". Ein Ende dieses "Patts" bei diesem Währungspaar zeichne sich kurzfristig nicht ab.

Frankfurt: Analysten bewegen die Kurse

Der Dax schloss am Ende 0,1 Prozent leichter auf 10.672 Punkten. Der MDax notierte 0,2 Prozent im Plus auf 21.772 Zählern. Nahezu unverändert schloss der TecDax auf 1755 Punkten. Auch der Euro-Stoxx-50 stagniert auf 3080 Punkten.

Größter Gewinner im Dax waren die Papiere von Adidas, die 1,3 Prozent zulegten. Auch Thyssenkrupp landeten weit oben mit einem Plus von 1,2 Prozent.

Ganz weit hinten im Dax landeten hingegen die Papiere von Vonovia, die 2,2 Prozent verloren. Der Immobilienkonzern will den österreichischen Konkurrenten Conwert übernehmen und bietet 17,58 Euro je Aktie in eigenen Papieren. Conwert-Titel legten an der Wiener Börse um 5,6 Prozent zu. Die im SDax notierten Aktien des Conwert-Großaktionärs Adler Real Estate gewannen 4,2 Prozent.

Metro gaben die zwischenzeitlichen deutlichen Gewinne wieder ab und schlossen 0,2 Prozent im Minus. "Das sind Verkäufe nach dem Motto 'sell the news'", sagte ein Händler. Nach der Absegnung der Aufspaltung durch den Aufsichtsrat legte die Aktie kräftiger zu, obwohl die Mitteilung eigentlich nicht viel Neues enthalten habe. Händler verwiesen auch darauf, dass der Kurs schon am Freitag kräftig zugelegt hatte, so dass auch der leichte Dreh ins Minus nicht überbewertet werden solle.

Im MDax gerieten Hugo Boss unter Druck und landeten mit einem Minus von 2,2 Prozent weit hinten. Hier belastete ein Analystenkommentar: Laut Händlern hatte UBS zum Verkauf geraten. An der MDax-Spitze standen hingegen Aurubis mit einem Plus von 2,3 Prozent. BNP Exane hatte das Papier hochgestuft.

Asien: Zins-Verschiebung in den USA hebt Stimmung an den Börsen

Nikkei
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Hoffnungen auf eine spätere Zinsanhebung in den USA haben den Börsen in Fernost zu Gewinnen verholfen. Zwar fielen die jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt schwächer aus als erwartet. Das aber schürte nach Angaben von Händlern die Erwartungen bei Anlegern, dass die Phase des günstigen Geldes in der weltgrößten Volkswirtschaft nun doch noch etwas länger anhalten könnte und die Notenbank Fed ihren womöglich bereits für diesen Monat angedachten nächsten Zinsschritt noch einmal herauszögert.

In Japan beendete der Leitindex Nikkei den Handel 0,7 Prozent höher bei knapp 17.037 Punkten. Auch die chinesischen Börsen tendierten höher. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 1,5 Prozent zu.

Heftig gebeutelt wurden in Seoul die Aktien der in die Insolvenz geschlitterten Container-Reederei Hanjin, die massiv einbrachen und 13 Prozent schwächer tendierten. Papiere des Batterieherstellers Samsung SDI litten unter dem Rückruf des neuen Samsung Handys Galaxy Note 7 und verloren mehr als zwei Prozent, die Papiere des Handyherstellers Samsung selbst tendierten 0,5 Prozent im Plus. Der Konzern muss die Mobiltelefone zurückrufen, weil sich die Akkus entzünden können.

Devisen: Euro sinkt tiefer unter 1,12er-Marke

Der Kurs des Euro ist leicht gesunken. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1148 US-Dollar und damit etwas weniger als am Freitag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1156 (Freitag: 1,1193) Dollar festgesetzt.

Für etwas Druck auf die Gemeinschaftswährung sorgten ernüchternde Konjunkturdaten aus dem Währungsraum. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts Markit, eine Umfrage unter ranghohen Angestellten, hatte sich spürbar eingetrübt. Gut zwei Monate nach dem Brexit-Votum war das Wirtschaftsbarometer auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gefallen. Besonders deutlich hatte sich die Stimmung unter deutschen Dienstleistern eingetrübt.

Rohstoffe: Ölpreise kommen zurück

Die Ölpreise legten zu Wochenbeginn zwar kräftiger zu, konnten ihre zuvor erreichten Tageshöchststände allerdings nicht behaupten. Die mit Spannung erwarteten Ankündigungen von Russland und Saudi-Arabien hätten die hohen Erwartungen des Marktes nicht erfüllt, heißt es zur Begründung.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte am späten Nachmittag noch um 1,5 Prozent auf 45,12 Dollar zu, nach einem Tageshoch bei 46,53 Dollar. Für Brent ging es um 1,3 Prozent nach oben auf 47,45 Dollar. Im Verlauf war der Preis schon bis auf 49,40 Dollar geklettert.

Quelle: ntv.de, ppo/rts/DJ

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