Marktberichte

Evotec sacken ab Dax lässt sich von US-Börsen deprimieren

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Aktienmarkt stößt offenbar an die Decke. Die Draghi-Euphorie ist verflogen. Kursbewegende Nachrichten gibt es nicht. Kein Grund also für Käufe. Bitter sieht es für einen Wert im TecDax aus.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich an einem beinahe nachrichtenleeren Tag letztlich an die US-Börsen gehängt. Und der dortige Rücksetzer des marktes hat auch den deutschen Handel ins Minus gedrückt. "Nach der imposanten Aufholjagd innerhalb der letzten Handelswochen wird die Luft dünner", hatte Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG gesagt. "Die Euphorie nach der EZB-Aktion dürfte nun wieder einer nüchterneren Betrachtungsweise weichen."

Dax
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Letztlich verlor der Leitindex Dax 0,5 Prozent auf 9711 Punkte. Der MDax sank 0,4 Prozent auf 16.278 Zähler. Der TecDax büßte 0,6 Prozent auf 1258 Punkte ein. Der Euozonen-Leitindex Eurostoxx 50 fiel um 0,7 Prozent auf 3245 Stellen zurück. "Stoxx und Dsx hängen am Tropf der US-Märkte, und da geht es eben nach unten", sagte ein Händler. Der DAX-Futures zeichne alle Bewegungen des S&P-500 nach, so dass kein Eigenleben erkennbar sei.

Impulse kamen anfangs wieder von der Währungsseite. Während Euro und Yen unter der lockeren Geldpolitik ihrer Notenbanken leiden, steht das Pfund wegen der möglichen Abspaltung Schottlands unter Druck. An den europäischen Aktienbörsen schnitten deshalb exportorientierte Titel mit hohen Ertragsanteilen im Dollar-Raum weiter vergleichsweise stark ab. Gewinnmitnahmen drückten die Autowerte in Europa.

Analysten machen Kurse

Im Dax trugen Commerzbank die rote Laterne ins Ziel und verloren 2,3 Prozent. Das Geldhaus gilt als Wackelkandidat beim EZB-Banken-Stresstest. Über dessen Ergebnisse will die Notenbank gerüchteweise in den kommenden Wochen mit den Häusern sprechen. Dabei macht für Deutschlands Nummer zwei das Wort Kapitalerhöhung die Runde.

Beiersdorf verloren 1,9 Prozent. Das Papier litt unter der Gewinnwarnung des Mitbewerbers L'Oreal. Der Titel des Rückversicherers Munich Re verlor nach einer Herabstufung 1,5 Prozent. Credit Suisse hat sein Anlageurteil auf "Underperform" heruntergesetzt und das Kursziel gesenkt. Wegen des Preiskampfs in der Branche dürften die Gewinne der Bayern erheblich unter Druck geraten. Zudem sei die Aktie ziemlich hoch bewertet.

Lufthansa sanken um 1,5 Prozent. Die Airline "fliege unterhalb ihrer Ziele, schriebKepler Cheuvreux und senkte die Schätzungen für 2014. Die Ziele für das Wachstum und die Kostenreduzierung dürfte Lufthansa verfehlen. UBS strich den Titel von der Empfehlungsliste für den europäischen Transportsektor und sieht sie sogar zunächst unter den Schwächsten des Sektors. Als Gründe führten sie unter anderem ausbleibende Neuigkeiten zur Restrukturierung 2014/15 und die Streikaktionen an.

Gesucht waren am anderen Ende Lanxess, die 1,3 Prozent zulegten. Im Handel waren fundamentale Gründe für den Kursanstieg nicht bekannt. Vielmehr wurde ird auf eine verbesserte Charttechnik verwiesen. Auch beide Fresenius-Titel gehörten zu den Gewinnern.

Bitterer Tag für Evotec

In der zweiten Reihe verbilligten sich Aareal Bank um 3,2 Prozent. Weiter schwach zeigen Bilfinger, für die es um weitere 2,2 Prozent hinab ging. SGL Carbon gaben 1,9 Prozent nach.

Auf den Kauflisten standen Kuka ganz oben und zogen 1,8 Prozent an. Das Geschäft des Roboterherstellers läuft rund und die Großaktionäre hatten zuletzt ihre Anteile weiter aufgestockt. Klöckner + Co reihten sich oben ein und verteuerten sich um 1,3 Prozent.

Im TecDax richteten sich alle Augen auf Evotec. Das Papier brach deutlich ein. Am Ende belief sich das Miinus auf 13,8 Prozent. Der US-Partner, die Firma Hyperion, stellt die Entwicklung des Medikamentes DiaPep277 zur Behandlung von Diabetes ein - wegen "schwerwiegenden Fehlverhaltens" der Mitarbeiter "in Bezug auf die Studiendaten". Auch Telefonica verloren mit 4,0 Prozent deutlich.

Quelle: ntv.de, mmo/jwu/DJ/dpa/rts

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