Marktberichte

9800 nicht gehalten Dax schließt mit kleinem Aufschlag

Für gute Stimmung und steigende Kurse an der Frankfurter Börse sorgt der aktuelle Ifo-Index.

Für gute Stimmung und steigende Kurse an der Frankfurter Börse sorgt der aktuelle Ifo-Index.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hoch hinaus geht es am Montag zwischenzeitlich mit dem deutschen Leitindex. Ein überraschend positiver Ifo-Index treibt den Dax bis über die 9800-Punkte-Marke. Am Ende kann die zwar nicht gehalten werden - ein kleiner Zuwachs bleibt jedoch.

Ein überraschender Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas hatte den Dax am Montag zeitweise wieder über die Marke von 9800 Punkten gehievt. Nach sechs Rückgängen in Folge hat sich die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen im November überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte um 1,5 auf 104,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilt. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 103,0 Zähler erwartet.

Der Dax legte um 0,5 Prozent auf 9786 Punkte zu. Der MDax stieg um 0,9 Prozent auf 16.994 Zähler, der TecDax gewann 0,9 Prozent hinzu auf 1341 Punkte.

"Sechs Mal hintereinander ging der Index nach unten und dieser Rückgang ist jetzt gestoppt. Ob dauerhaft oder nur temporär, das wissen wir alles noch nicht", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn gegenüber n-tv. Insgesamt sei es aber eine gewisse Stabilisierung: "Die Erwartungen sind noch im negativen Bereich, sind aber nicht mehr so negativ."

Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba kommentierte den aktuellen Index: "Der erste Ifo-Anstieg seit sechs Monaten ist erfreulich." Positiv hob er die Erholung der Geschäftserwartungen und der Lagebeurteilungen hervor. "Dies lässt auf eine Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung schließen."

Kaufempfehlung beflügelt Deutsche-Börse-Aktie

Zu den Einzelwerten: Eine Studie der US-Bank Citigroup verhalf den Aktien der Deutschen Börse auf den höchsten Stand seit Anfang April - am Ende schlossen sie mit einem Plus von 2,3 Prozent und waren damit Dax-Spitzenreiter. Telekom-Aktien profitierten ebenfalls von einer positiven Analysten-Einschätzung. Eine Studie von Barclays ließ das Papier um 1,1 Prozent steigen - zwischenzeitlich hatte es ein Jahreshoch und den höchsten Stand seit Anfang 2008 markiert.

Zweitbester Wert im Dax waren die Deutsche-Bank-Titel mit plus 2,0 Prozent. Das Finanzinstitut wolle seine Präsenz in China ausbauen, bestätigte ein Unternehmenssprecher einen Bericht in der Zeitung "Die Welt". Gezielt sollen reiche Chinesen als Kunden gewonnen und in Asien neben dem bestehenden Firmenkundengeschäft vor allem die Vermögensverwaltung ausgebaut werden.

Die Aktien von RWE gaben um 0,5 Prozent nach, die Papiere des Konkurrenten Eon schlossen nahezu unverändert. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Stromkonzerne verpflichten, den Kohlendioxidausstoß ihrer fossilen Kraftwerke um mindestens 22 Millionen Tonnen zu verringern. Praktisch liefe dies darauf hinaus, Kohlemeiler abzuschalten.

Gewinnmitnahmen bei K+S?

Größte Verlierer im Dax waren K+S, die 1,5 Prozent abgaben. Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede. Die Aktie hatte zuletzt nach der Schließung der Mine Solikamsk-2 von Uralkali wegen Wassereinbruchs stark zulegen können.

Im MDax stellte Kuka als stärkster Performer des Jahres den Hauptgewinner. Die Aktien legte nachrichtenlos um 5,5 Prozent zu. "Als Ausrüster der Auto-Industrie mit Industrierobotern werden sie auch dem Auto-Basket zugerechnet", sagt ein Händler. Metro waren dagegen nach ihrer langen Durststrecke in den Fokus der Anleger gerückt und stiegen um 3,6 Prozent. Den Auslöser dafür haben Macquarie mit ihrer Hochstufung auf "Outperform" gegeben.

Die Senkung der Ergebnis-Prognose hatte Schaltbau-Anleger am Montag verprellt. Die im SDax gelisteten Aktien des Verkehrstechnikkonzerns rauschten um 8,1 Prozent in die Tiefe. "Die Reduzierung des Ergebnisausblicks für 2014 kam für uns überraschend", schrieb DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald in einem Kommentar.

Quelle: ntv.de, kst/wne/rts/DJ

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