Marktberichte

Neue Hochgefühle Dax klettert weiter

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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die deutschen Standardwerte legen noch eine kleine Schippe drauf. Nach einer Rally von fast 450 Punkten in den vergangenen sechs Handelstagen steigt der Index erstmals seit August 2011 über 7.100 Punkte. Allerdings lässt die Dynamik etwas nach.

Das deutsche Börsenbarometer hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen Tage fortgesetzt. Das neue Jahreshoch liegt mittlerweile bei 7172 Zählern. Nach sechs Gewinntagen in Folge und Kursgewinnen von 20 Prozent seit Jahresbeginn ließ der Markt es zunächst etwas ruhiger angehen. Im späten Handel zog der Markt jedoch noch einmal deutlich an.

Der Dax ging mit einem Kursplus von 0,9 Prozent bei 7144,45 Zählern aus dem Handel. Für den MDax ging es 0,6 Prozent auf 10.726,20 Zähler hoch und der TecDax verbesserte sich sogar um 1,5 Prozent auf 790,6 Punkte.

"Die Aktien profitieren von dem aktuellen Marktumfeld am meisten", sagte ein Analyst von der Landesbank Hessen-Thüringen. Wichtige Konjunkturindikatoren hätten nach oben gedreht, zudem seien die Zinsen derzeit niedrig. Darüber hinaus entspanne sich die europäische Staatsschuldenkrise etwas. "Trotz der jüngsten Kursanstiege sehe ich noch keine akute Überhitzung des Marktes", fuhr der Experte fort.

Kaufimpulse gingen Händlern zufolge vom dreifachen Verfallstermin am Freitag aus. "Da könnten einige Anleger angesichts der Kursentwicklung in den vergangenen drei Monaten zum Kaufen gezwungen werden", erklärte ein Börsianer. "Der Dax hat schließlich deutlich mehr als zugelegt, als irgendjemand erwarten konnte." 

Derweil legten zahlreiche Unternehmen Geschäftszahlen für 2011 vor. Ein überdurchschnittliches Salzgeschäft und eine robuste Düngernachfrage etwa hatten dem Unternehmen K+S einen regelrechten Umsatz- und Gewinnsprung beschert. Dank des überzeugenden Zahlenwerkes schnellten die Aktien an der Dax-Spitze um 7,2 Prozent in die Höhe.

Zweitbester Indexwert waren HeidelbergCement, die 5,1 Prozent gewannen. Der Baustoffkonzern hatte mit seinem Nachsteuergewinn für 2011 positiv überrascht.

Die Titel der Lufthansa sanken um 0,9 Prozent. Die Fluggesellschaft geht angesichts von Rekord-Ölpreisen und Streikgefahr mit gebremsten Erwartungen in den Rest des Jahres 2012. Händler bezeichneten den Ausblick als "ganz ordentlich" "Allerdings sind die Angaben mit vielen Wenn-Danns beim Ölpreis und zur Marktentwicklung versehen, so dass es etwas schwammig wirkt", kritisierte ein Händler. Daneben gebe es Interpretationsspielraum, wie hoch der operative Gewinn 2012 ausfallen könnte. "Lufthansa sagt etwas von mittlerem-dreistelligen-Millionenbereich und gleichzeitig von dicht-am-Vorjahr", so der Händler: "Das lässt viel Überraschungspotenzial zwischen 500 und 820 Mio. Euro zu". Etwas enttäuschend seien die Aussagen zur Zukunft der österreichischen Tochter AUA. "Hier hatte sich der Markt mit den Kursgewinnen gestern etwas Konkreteres versprochen", so ein anderer Händler.

Als mit Abstand schwächster Wert im MDax verloren die Papiere von Deutz 4,2 Prozent. Der Kölner Motorenhersteller erwartet nach der Aufholjagd der vergangenen Monate vorerst kein weiteres Wachstum. Die Jahreszahlen indes waren bei Börsianern auf ein eher negatives Echo gestoßen.

Favorit im TecDax waren die Anteilsscheine von Aixtron, die um etwa 14,8 Prozent anzogen. Die Deutsche Bank hatte die Papiere des Spezialmaschinenherstellers zum Kauf empfohlen.

Im SDax legten die Aktien von Nutzfahrzeug-Zulieferer SAF-Holland 7 Prozent zu. SAF hatte Bilanzzahlen vorgelegt. Vorstandschef Detlef Borghardt erklärte zudem in einem Interview, die ersten Wochen 2012 seien besser als erwartet gelaufen.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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