Marktberichte

Tipp24 im Fokus Dax fehlt der lange Atem

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gerüchte über die anstehende Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland sorgen am Markt für Kopfschütteln. Zudem kommen aus den USA einmal mehr Signale, die auf eine baldige Zinsanhebung deuten. In der Summe nichts für Käufer.

Furioser Start - maues Finale: Der deutsche Aktienmarkt hat den robusten Aufschwung im frühen Handel nicht über die Ziellinie gebracht. Händler verwiesen zur Begründung auf durchgesickerte Informationen über Ideen zu weiteren Sanktionen gegen Russland. "Da ist keine erkennbare Linie dahinter. Es nimmt langsam hysterische und völlig planlose Züge an, was da von der EU-Kommission kommen kann", hieß es. "So etwas verunsichert den Markt, weil es als Zeichen einer fehlenden Strategie erkannt wird".

So soll Russland unter anderem von Sport- und Kulturereignissen ausgeschlossen werden, der Handel mit Staatsunternehmen eingeschränkt und die Laufzeiten russischer Staatsschulden verkürzt werden. Auch sollen sämtliche Dual-Use-Güter und selbst Energietechnologie nicht mehr nach Russland verkauft werden, spekuliert der Handel.

Zuvor hatte der gesunkene Euro-Wechselkurs für Rückenwind gesorgt und Anleger bei exportorientierten Werten zugreifen lassen. Zudem wurde auf dem Parkett angesichts der anstehenden EZB-Ratssitzung mit neuerlichen Interventionen der Notenbank gerechnet.

Für einen Dämpfer sorgten zudem frischen Konjunkturdaten aus den USA: Das Wachstum der US-Industrie zog im August überraschend kräftig an. Auch die Bausgaben für Juli stiegen. Einmal mehr deutet dies auf eine absehbare Zinserhöhung der US-Notenbank hin - wodurch der Dollar-Raum weiter an Attraktivität gewänne.

Und so schloss der Dax lediglich 0,3 Prozent fester bei 9507 Punkten - gut 80 Zähler unterhalb seines Tageshochs. Der Nebenwerteindes MDax klettert ebenfalls 0,3 Prozent auf 16.146 Zähler. Der TecDax gewann 0,2 Prozent auf 1251 Stellen. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 erhöhte sich leicht um 0,2 Prozent auf 3180 Punkte.

Grüne Vorzeichen

Im Dax standen letztlich Commerzbank ganz oben auf den Kaufzetteln. Der Titel zog 1,5 Prozent an. Volkswagen profitierten von einer Hochstufung durch PNB Paribas und kletterten 0,9 Prozent. Infineon stiegen um 0,8 Prozent. Deutsche Telekom erhöhten sich um 0,7 Prozent. Offenbar nimmt der französische Konkurrent Iliad einen neuen Anlauf zum Erwerb der US-Mobil-Tochter der Bonner.

Am unteren Ende verloren K+S 0,7 Prozent. Adidas gaben 0,4 Prozent nach. Lanxess, Daimler, Fresenius und Bayer sowie BMW vervollständigten das Verlierer Septett.

In der zweiten Reihe verteuerten sich Südzucker um 3,1 Prozent. Aufwärts ging es für Rheinmetall, die 1,9 Prozent anzogen. Aareal Bank verbuchten ein Plus von 1,6 Prozent.

Leichter gingen derweil RTL aus dem Handel und verloren 0,9 Prozent. Kabel Deutschland büßten 0,6 Prozent ein.

Im TecDax legten LPKF 3,7 Prozent zu. Morphosys zogen 3,0 Prozent an.

Im SDax setzten Tipp24-Aktie zurück und verbilligten sich um 2,3 Prozent. Bereits am Vortag hatten sie gut 7 Prozent verloren. Im frühen Handel hatte das Papier noch satte Aufschläge verbucht, nachdem der Lottoanbieter eine Gewinnwarnung vom Wochenende zurückgenommen hatte und für 2014 wieder mit Ergebniszahlen wie zuvor rechnete. Doch das ruft nun die BaFin auf den Plan.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/DJ/rts

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