Marktberichte

Es kann ernst werden Dax kaut weiter am US-Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktbericht und Berichtssaison - die beiden wichtigen Themen zu Beginn der neuen Handelswoche.

Arbeitsmarktbericht und Berichtssaison - die beiden wichtigen Themen zu Beginn der neuen Handelswoche.

(Foto: picture alliance / dpa)

Den europäischen Handelsplätze dürften zu Wochenbeginn der enttäuschende Arbeitsmarktbericht aus den USA weiter zu schaffen machen. Frische Impulse könnten dagegen von der langsam anlaufenden Berichtssaison kommen.

Die Verunsicherung angesichts der schlechten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag dürfte auch zum Auftakt der neuen Handelswoche fortdauern. "Das Börsengeschäft in Asien und die Dollar-Schwäche sprechen nicht für einen Angriff der Kurse nach oben", sagt ein Händler. Das Pendeln des Dax um die Marke von 9.500 Punkten dürfte weitergehen. James Bullard von der St. Louis Fed habe zwar noch am Freitagabend versucht, die miserablen Arbeitsmarktzahlen "schön zu reden". Doch habe dies auf die Finanzmärkte keinen nachhaltigen Eindruck gemacht. Der deutsche Leitindex hatte sein Kursplus halbiert und sich nur noch 0,5 Prozent fester bei 9473 Punkten ins Wochenende verabschiedet.

"Wenn wir im nächsten Monat ähnlich schlechte Zahlen sehen, dann wird es ernster", sagt Chris Weston vom Broker IG. Sollte tatsächlich das schlechte Wetter der Grund für die niedrige Zunahme der Beschäftigung im Dezember gewesen sein, so stelle sich die Frage, warum nicht auch der ADP-Bericht zur Beschäftigung im Privatsektor im Dezember die Erwartungen unterboten habe.

Neben der Lage am US-Arbeitsmarkt und den anstehenden Kommentaren von Fed-Vertretern dazu rückt die Saison der Quartalsberichte immer stärker in den Fokus. Zu Wochenbeginn stehen beispielsweise der US-Chemiekonzern HB Fuller und der Broker Charles Schwab auf der Agenda.

In Deutschland veröffentlicht Continental Eckdaten für 2013. Metro meldet Umsatzzahlen für das erste Quartal. Und auch Südzucker gibt die Ergebnisse für das erste Viertel des Geschäftsjahres bekannt.

Südzucker überrascht

Südzucker
Südzucker 13,27

Mit einem "kleinen Befreiungsschlag" für den Aktienkurs rechnet ein Händler bei Südzucker. "Nach der Gewinnwarnung Ende November ist der Markt auf ein solch gutes operatives Ergebnis nicht vorbereitet", sagt der Händler. Seit der Gewinnwarnung habe der Kurs um mehr als 15 Prozent verloren und dürfte nun einen Teil dieser Verluste aufholen.

Die Gewinne in den Segmenten Spezialprodukte, CropEnergies und Frucht hätten die Schwäche im klassischen Zuckersegment zwar nicht gänzlich ausbügeln können, aber sie hätten doch deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Auch die Zuckersparte selbst habe bei der Profitabilität nicht so schwach abgeschnitten wie man nach der Gewinnwarnung hätte erwarten können.

Keinen starken Kursimpuls kann ein Händler in den Umsatzzahlen der Metro-Gruppe ausmachen. "Flächenbereinigt war der Umsatzrückgang im wichtigen Weihnachtsquartal ein Tick weniger stark als wir erwartet hatten", sagt er. Statt des von seinem Haus prognostizierten Rückgangs um 0,3 Prozent sei dieser um 0,2 Prozent gesunken. "Das dürfte aber nicht ausreichen, um die Aktie noch einmal nach oben zu treiben".

Die Aktie habe zuletzt vom Hoch bei 38,10 Euro etwas korrigiert und dürfte nun unterhalb von 35 Euro stagnieren. Details zum Ausblick bei der Vorlage des Quartalsberichts am 11. Februar könnten den nächsten Kursimpuls liefern.

Bankenbranche lindert den Regel-Druck

Commerzbank
Commerzbank 12,70

Positiv dürfte sich für den Bankensektor auf am Wochenende in Basel beschlossene Verwässerung der geplanten Leverage-Ratio-Anforderungen auswirken. Bei der Leverage-Ratio berechnen sich die Kapitalanforderungen einer Bank im Verhältnis zur Gesamtbilanz des Kreditinstituts und nicht in risikogewichteter Funktion. Wegen des zu geringen risikogewichteten Kapitalpolsters der Banken mussten zahlreiche Geldhäuser während der Finanzkrise zu Lasten der Steuerzahler gestützt werden.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 14,58

Den Banken ist es nun gelungen, die Leverage-Anforderungen aufzuweichen. So geht etwa bei derivativen Positionen nicht automatisch das Gesamtvolumen der gehaltenen Positionen in die Berechnung der Bilanz bzw der Leverage-Ratio ein, sondern in einigen Fällen nur das Nettovolumen.

Händler sehen nun weiteres Aufwärtspotenzial im Bankensektor, insbesondere für europäische Banken. Die Verwässerung habe zur Folge, dass die Banken wohl weniger neues Kapital aufnehmen oder weniger Beteiligungsverkäufe vornehmen müssten.

In den USA musste der Dow-Jones-Index einen Abschlag von 0,1 Prozent hinnehmen. Der S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,2 Prozent, der Nasdaq-Composite rückte um 0,4 Prozent vor.

In Japan blieben die Finanzmärkte am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Der Shanghai-Composite in China verlor 0,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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