Marktberichte

Unilever-Aktie sackt ab Dax kann 11.800 nachhaltig überwinden

Der Dax ist auf dem Weg zu einem neuen Jahreshoch.

Der Dax ist auf dem Weg zu einem neuen Jahreshoch.

(Foto: REUTERS)

Einen soliden Start legt der Dax zum Wochenbeginn hin. Für Rückenwind sorgt die jüngste Rekordjagd an der Wall Street - auch wenn die US-Börsen zu Wochenbeginn geschlossen bleiben. Im Fokus stehen die Aktien der Telekom.

Mit einem Plus beschließt der Dax den ersten Tag der neuen Handelswoche. Der deutsche Leitindex verbesserte sich zum Handelsende um 0,6 Prozent auf 11.828 Punkte. Rückenwind kam von der Rekordjagd an der Wall Street am vergangenen Freitag. Da die US-Börsen wegen des "President's Day" zu Wochenbeginn jedoch geschlossen blieben, waren die Umsätze am deutschen Markt extrem dünn.

Der MDax konnte 0,7 Prozent zulegen und stieg auf 23.454 Punkte, nachdem er im frühen Handel ein neues Rekordhoch bei 23.457 Punkten markiert hatte. Für den TecDax ging es um 0,6 Prozent nach oben auf 1899 Zähler. Um 0,2 Prozent verbessert schloss der Euro-Stoxx-50 bei 3315 Punkten.

Der Rückzug der 143-Milliarden-Dollar-Offerte von Kraft Heinz für Unilever schlug große Wellen an den Börsen. Die Unilever-Aktien fielen an der Börse in London um 4,8 Prozent zurück und gaben weniger als die Hälfte der freitäglichen Kursgewinne wieder ab.

Im Fokus stand zudem das Eurogruppen-Treffen in Brüssel. Es geht um den Abschluss der zweiten Überprüfung des dritten Hilfsprogramms und die Freigabe weiterer Hilfen für Griechenland. Die am Anleihemarkt gesunkenen Risikoaufschläge für griechische Anleihen zeigen, dass der Markt etwas zuversichtlicher auf Griechenland schaut.

Skeptisch bewertet der Markt jedoch weiter die politische Lage in Frankreich. Laut Umfragen hat die Chefin des Front National, Marine Le Pen, den Abstand zu ihren möglichen Konkurrenten bei den französischen Präsidentschaftswahlen im zweiten Wahlgang verringert. Le Pen will den Austritt Frankreichs aus der Eurozone.

Im Laufe der Woche wird es zudem wichtige Konjunkturdaten wie den Ifo-Geschäftsklimaindex geben und Geschäftsberichte von großen Dax-Konzernen, unter anderem von Bayer, Henkel und BASF.

Dax: Übernahme-Fantasien treiben Telekom

An der Dax-Spitze stehen Deutsche Telekom mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent. Die Papiere profitieren von der Entwicklung der Telekom-Tochter T-Mobile US: Der japanische Softbank-Konzern will laut Presseberichten seine US-Tochter Sprint mit T-Mobile US zusammenführen. Eine Übernahme könnte die Marktstellung von T-Mobile US weiter verbessern. Zuletzt lagen bereits die Kurse von Softbank, T-Mobile US und Sprint im Plus, nun dürften auch Deutsche Telekom anziehen.

Verlierer gab es nur wenige: Henkel büßten 0,8 Prozent ein und Beiersdorf waren Dax-Schlusslicht mit minus 1,7 Prozent. Beide standen auf der Verkaufsliste wegen des zurückgenommenen Kaufgebots von Kraft für Unilever.

MDax: Covestro trotz guter Zahlen im Minus

Die Geschäftszahlen von Covestro sind nach Einschätzung aus dem Handel besser als erwartet ausgefallen. Das Minus von 4,3 Prozent für die MDax-Aktie hat nach Händlerangaben jedoch nichts mit den Zahlen zu tun. "Hier zeigt sich die Sorge vor dem Aktienüberhang durch Bayer", so ein Händler mit Blick auf den Hauptaktionär. Zwar habe Bayer schon immer angekündigt, sich von dem Anteil trennen zu wollen, durch die guten Zahlen habe der Markt aber nun Sorge, dass dies schneller als erwartet und damit schon in den kommenden Monaten kommen könnte.

Die Steinhoff-Aktionäre reagierten erleichtert auf die abgeblasene Fusion mit Shoprite. Der Plan sah vor, das afrikanische Handelsgeschäft von Steinhoff mit Shoprite unter dem Dach einer gemeinsamen Einheit zusammenzuschließen. Zunächst sollte Shoprite die afrikanischen Handelsaktivitäten von Steinhoff übernehmen und neue Aktien an den Konzern ausgeben, womit Steinhoff einen "signifikanten" Anteil an Shoprite gehalten hätte. Als der Deal Mitte Dezember bekannt wurde, hatte die Steinhoff-Aktie mit kräftigen Abschlägen darauf reagiert. Die Transaktion galt als zu komplex. Steinhoff gewannen im MDax 5,3 Prozent.

SDax: Bertrandt trotz Gewinnminus gefragt

Ungeachtet eines Ergebnisrückgangs griffen Anleger beim Autozulieferer Bertrandt zu. Die Aktien stiegen um 2,7 Prozent und waren einer der größten Gewinner im SDax. Bertrandt begründete den Gewinnrückgang damit, dass das erste Quartal 2016/17 zwei Arbeitstage weniger gehabt habe als das Auftaktquartal im vergangenen Geschäftsjahr. Für das Gesamtjahr stellte Bertrandt ein Umsatzwachstum in Aussicht.

Asien: Optimismus macht sich breit

Die Aktienmärkte in Fernost sind mit Kursgewinnen in die neue Woche gestartet. In Tokio blieb das Plus nach anfänglichen Verlusten gering, weil sich die Anleger wegen des erstarkten Yen und der Unsicherheit über die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump nur zögerlich aus der Deckung wagten. Den chinesischen Börsen gab dagegen die Aussicht auf Investitionen von Pensionsfonds Auftrieb.

Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss 0,1 Prozent höher bei 19.251 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 0,2 Prozent zu. Die Börse in Hongkong tendierte 0,6 Prozent fester, der Markt in Shanghai erhöhte sich um rund ein Prozent.

Bei den japanischen Einzelwerten standen Papiere des Mobilfunkers Softbank im Mittelpunkt. Einem Bericht zufolge will der Konzern die Mehrheit seiner Anteile am US-Unternehmen Sprint an die Telekom-Tochter T-Mobile US verkaufen. Die Softbank-Aktie stieg gut drei Prozent. Über die Ankündigung eines Aktienrückkaufs freuten sich Investoren beim Reifenhersteller Bridgestone. Die Papiere legten um 5,4 Prozent zu.

Devisen: Euro kaum verändert

Der Kurs des Euro hat sich nur wenig verändert. Am späten Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0622 US-Dollar gehandelt. Er lag damit auf dem Niveau aus dem frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0616 (Freitag: 1,0650) Dollar fest.

Die etwas zuversichtlicheren Aussagen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zur Lage in Griechenland stützten den Euro kaum. Dieser rechnet nach eigener Aussage mit einer Einigung der bislang zerstrittenen internationalen Geldgeber über weitere Griechenland-Hilfen.

Rohstoffe: Ölpreis legt leicht zu

Der Rohstoff Öl hat sich leicht verteuert. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 56,22 US-Dollar. Das waren 41 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im April stieg um 54 Cent auf 53,69 Dollar.

In Erwartung eines Angebotsengpasses hatten sich Anleger mit Kupfer eingedeckt. Dies trieb den Preis für das wichtige Industriemetall bis zu 1,1 Prozent in die Höhe auf 6024,50 Dollar je Tonne. Der Goldpreis stieg um 0,3 Prozent auf 1238 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, kst/mli/rts/DJ/dpa

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