Marktberichte

Zahlensalat mit Dividenden-Dressing Dax ist noch nicht satt

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(Foto: picture alliance / dpa)

Das Allzeithoch ist noch nicht das Ende der Fahnenstange beim Dax. Davon gehen Börsianer vor dem Handelsstart am Mittwoch aus. Positive Vorgaben und ein Großkampftag in der laufenden Gerichtssaison könnten Impulse für den Leitindex liefern.

Die laufende Berichtssaison und Dividendenzahlungen sind die Hauptthemen am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch. Der Dax dürfte seine Rally am Mittwoch laut Börsianern fortsetzen. Am Dienstag war der deutsche Leitindex auf ein Rekordhoch von 8206 Zähler geklettert, aus dem Handel ging er 0,9 Prozent fester bei 8182 Zählern.

Gute Vorgaben kamen aus Asien und den USA: Der Nikkei-Index in Tokio stieg zeitweise um bis zu 1,7 Prozent auf ein neues Fünfjahreshoch. An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 15.000 Punkten geschlossen. Er legte angesichts der Erwartungen auf eine freundliche Entwicklung der US-Wirtschaft bis zum Ende 0,6 Prozent auf 15.056 Stellen zu. Der S&P-500 gewann am Dienstag 0,5 Prozent zu, der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent.

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Im Blick dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt die Bilanzen zahlreicher Unternehmen sowie Konjunkturdaten aus Deutschland haben. Auf der Agenda standen die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im März. Sie kommen am Mittag. Gleichzeitig legen Henkel und Eon Quartalsberichte vor. Auch die Telekom steht im Fokus, sowie zahlreiche MDax-Unternehmen.

Positiv sollte der Kurs der Deutschen Telekom laut Marktteilnehmern auf den Quartalsbericht reagieren. Gestützt werde die Stimmung unter anderem vom Kundenwachstum im Mobilfunkbereich auf dem Heimatmarkt, heißt es. Klaus Stabel von der ICF verweist darauf, dass die Gewinnkennziffern leicht über den Erwartungen liegen. "Der Kurs dürfte davon profitieren, weil der Markt nun nach potenziellen Nachzüglern Ausschau hält", meint der Analyst. Vor der HV dürften zudem Dividendenkäufe den Kurs stützen.

Nur eine leichte Verfehlung der Prognosen sehen Händler bei den Zahlen von HeidelCement. Umsatz und Nettoverlust lägen leicht unter den Erwartungen, jedoch "eigentlich nur im Rauschbereich", sagt ein Händler. Grund seien Rückstellungen für eine zu erwartende Kartellstrafe. Die Jahresprognose sei bestätigt worden, so dass dies keine große Rolle spielen sollte. "Gut ist aber die weiter gesenkte Verschuldung", so ein anderer Händler. Sie wurde um rund 600 Mio. Euro zurückgeführt. Per Saldo könnte dies für eine Fortsetzung der Kursrally sorgen.

KlöCo warnt

"Das ist eine astreine Gewinnwarnung", sagt ein Händler zu den Zahlen von Klöckner. Der Stahlhändler rutschte noch weiter in die Verlustzone und glaubt nicht mehr an die eigene Gewinnprognose für 2013. Das Erreichen der EBITDA-Prognose sei "zunehmend unwahrscheinlich" geworden, so das Unternehmen. Der einzig positive Punkt bei den Zahlen sei der leichte Margenanstieg durch Kostensenkungen. "Per Saldo aber nichts, um eine Kurserholung der Aktie zu rechtfertigen", so ein anderer Händler.

"Die Zahlen liegen in Augenhöhe mit der Markterwartung", so ein Händler zu den Zahlen von Kuka. Leicht positiv sei die Entwicklung beim Auftragseingang zu werten, der im ersten Quartal mit 482,7 Millionen Euro rund fünf Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen sei. Mit dem bestätigten Ausblick und einem Treffen des Unternehmens vor wenigen Wochen mit Analysten stuft er den Kurseinfluss als gering ein. Ein anderer Händler weist darauf hin, dass die Aktie seit Jahresbeginn bereits 24 Prozent zugelegt hat und schließt daher Gewinnmitnahmen nach den Ergebnissen nicht aus.  DJG/thl/ros

Große Fragezeichen sehen Händler in den Zahlen von Brenntag. Der Umsatz sei zwar etwas besser ausgefallen, völlig überraschend lägen jedoch die Gewinnziffern unter Erwartung. "Hier war mit einem Anstieg gerechnet worden", sagt ein Händler. Da auch das bereinigte EBITDA unter den Hoffnungen liege, seien Sondereffekte unwahrscheinlich. "Das sieht nach überraschendem Margendruck aus", so ein anderer Händler. Brenntag habe den Grund dafür bisher nicht benannt. Die Jahresprognose wurde jedoch bestätigt. Bis zur Klärung der Ursachen dürfte die Aktie schwach tendieren.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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