Marktberichte

Minus an der Wall Street Dax schließt tief verunsichert

Opec-Deal, Arbeitsmarkt, US-BIP, Strompreise, Autosalon, Banken - und dann Lockhart: Der Knick in der Dax-Kurve ist gut zu erkennen.

Opec-Deal, Arbeitsmarkt, US-BIP, Strompreise, Autosalon, Banken - und dann Lockhart: Der Knick in der Dax-Kurve ist gut zu erkennen.

(Foto: REUTERS)

Ereignisreicher Tag am deutschen Aktienmarkt: Neu aufflammende Zinsängste werfen den Leitindex unvermittelt aus der Bahn. Die Öl-Euphorie verfliegt, die Kurse fallen. Börsianer machen sich auf einen heißen Herbst gefasst. Steigt der US-Zins früher als erwartet?

Die überraschende Einigung der Opec-Staaten auf ein Beschränkung der Öl-Förderung kann die Risikolust der Anleger nicht nachhaltig anfachen. Nach einem starken Auftakt lässt der kurstreibende Öl-Effekt im Frankfurter Geschäft deutlich an Wirkung.

Am Nachmittag - eine halbe Stunde nach Handelsstart in den USA - sackt der Leitindex Dax plötzlich unvermittelt ab und dreht ins Minus. Am Abend geht das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit einem Minus von knapp 33 Zählern oder 0,31 Prozent bei 10.405,54 Punkten aus dem Handel. Damit fällt der Dax weit hinter sein Tageshoch aus dem frühen Verlauf zurück. In der Spitze hatte der Leitindex einen Hochstand bei 10.575,34 Punkten erreicht. Parallel zum Kursrutsch im Dax gewinnt der Euro deutlich an Stärke.

Bei den Nebenwerten verzeichnen Beobachter ähnliche Bewegungen: Der MDax kippt ebenfalls ab. Er beendet den Tag 0,26 Prozent im Minus bei 21.493,56 Zählern. Im Technologiewerteindex TecDax beläuft sich das Minus zum Handelsschluss auf 0,38 Prozent. Der Schlusskurs im TecDax liegt bei 1785,42 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx50 folgt den Vorgaben aus Deutschland und schließt ebenfalls geschwächt auf Vortagesniveau bei 2991,08 Punkten.

Am Rentenmarkt steigt die Umlaufrendite von minus 0,27 Prozent am Vortag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 144,28 Punkte. Der Bund-Future verliert 0,06 Prozent auf 165,73 Punkte.

Auslöser für die ungewöhnlich starke Kursbewegung waren Marktbeobachtern zufolge auf die Aussagen von US-Notenbanker Denis Lockhart. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta hatte gegen 16.00 Uhr deutscher Zeit bei einer Rede in den USA erklärt, dass es hinsichtlich der Zinsanhebung keine Frage des "Ob" sei, sondern allenfalls eine Frage des "Wann". Dabei brachte er auch die November-Sitzung der US-Notenbank ins Spiel. "Es sind die Aussagen von Lockhart, die belasten", heißt es aus dem Handel.

US-Notenbankchef Janet Yellen hatte sich erst am Vortag zur Leitzins-Frage im Dollar-Raum geäußert. Auf Nachfrage räumte sie ein, dass es dabei keinen festen Zeitplan gebe. Damit öffnete sie Beobachtern zufolge eine Hintertür für eine Zinsanhebung bei der am 1. November beginnenden Fed-Sitzung - wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl.

Die am Nachmittag eintreffenden starken BIP-Daten aus den USA wurden in ihrer Wirkung durch die gleichzeitig veröffentlichten Kurzfristsignale vom US-Arbeitsmarkt gedämpft. In den USA sind in der Vorwoche wieder etwas mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden.

Blick nach Deutschland

Bei den deutschen Einzelwerten standen im Lauf des Handelstages Aktien der Autobauer, der Energieversorger und der Banken im Vordergrund. Wie bereits seit Tagen spekuliert wurde, muss die Commerzbank den Gürtel drastisch enger schnallen. In den kommenden Jahren sollen 9600 Vollzeitstellen wegfallen. Dies sei Teil der strategischen und finanziellen Ziele bis 2020, die der Vorstand am Freitag beschließen werde, wie die Bank mitteilte. Es würden aber gleichzeitig auch 2300 neue Stellen "in Wachstumsfeldern" entstehen, so dass sich der Netto-Stellenabbau auf rund 7300 Vollzeitkräfte belaufe.

Die Kosten dafür bezifferte der Vorstand auf rund 1,1 Milliarden Euro. Um diese zu finanzieren, will die das Geldhaus vorerst keine Dividende mehr ausschütten. Die Coba-Aktien verlieren vor diesem Hintergrund bis zum Abend 3,1 Prozent und schließen bei 5,81 Euro. Die Aktien der Deutschen Bank können unterdessen ihre Erholung in kleineren Schritten fortsetzen. Der Kurs der Bank-Aktien schließt 1,0 Prozent im Plus bei 10,87 Euro.

Autobauer treffen sich in Paris

Aktien aus der Autobranche werden unter anderem von Aussagen auf dem Pariser Autosalon bewegt: In der französischen Hauptstadt luden alle deutschen Hersteller am ersten Pressetag der Messe zu hochkarätig besetzten Präsentationen, um Neuheiten und strategische Überlegungen vorzustellen. Branchenkennern zufolge geht es dabei vor allem auch um Antworten auf den Abgas-Skandal, der die Diesel-Technologie aus Deutschland international in Verruf gebracht habe.

Volkswagen, BMW, Opel und Daimler kündigten in Paris jeweils neue Vorstöße auf dem Gebiet der Elektromobilität an. Der Stuttgarter Autobauer Daimler etwa will bis Mitte des nächstens Jahrzehnts mindestens zehn neue Elektroautos auf den Markt bringen. Volkswagen kündigte den Aufbruch in die Elektromobilität an und präsentierte eine "seriennahe Studie" eines kompakten Stromers unter dem Namen "I.D.".

Daimler-Chef Dieter Zetsche stellte auf dem Autosalon in Paris dagegen das rein batteriebetriebene Konzeptfahrzeugs "Generation EQ" vor. Dies solle auch der Markenname der neuen Baureihe werden, heißt es. Bis 2025 sollen die Elektroautos vom gesamten Pkw-Absatz 15 bis 25 Prozent ausmachen. Dafür wird es laut Forschungsvorstand Thomas Weber eine neue Plattform geben, bei der Modelle mit unterschiedlichem Radstand und Spurbreite möglich sind.

Die Aktien von VW schließen am Abend sich 0,9 Prozent im Plus. BMW-Titel gehen in einem unsicheren Gesamtmarkt nahezu unverändert aus dem Handel. Ähnlich verhält es sich mit dem Kurs der Daimler-Aktie.

RWE an der Indexspitze

RWE
RWE 32,45

Stärkster Gewinner im Leitindex sind die Aktien von RWE. Der Kurs des Energieversorgers steigt um 2,8 Prozent und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Als Kurstreiber machten Händler zunächst die "exzellenten Nachfrage" nach den Aktien der Tochter Innogy aus. Im sogenannten Grauen Markt setzten die Titel ihren Aufstieg fort, hieß es. "Das lässt klar darauf schließen, das auch die Platzierung mindestens am oberen Ende, wenn nicht höher, ausfällt und entsprechend mehr Geld in die RWE-Kasse kommt", erklärte ein Händler.

Ein anderer Beobachter unterstreicht eine Besonderheit von Innogy, die die Aktie besonders interessant auch für professionelle Anleger mache: "Innogy wird der einzige der großen Versorger sein, der nicht mit Altlasten belastet ist". Interessant sei aber, dass nun auch Uniper ihre Abwärtsspirale beendet hätten und deutlich mitstiegen. Andere Beobachter verwiesen auf die die andauernd steigenden Großhandelspreise für Strom.

Im übrigen Börsengeschehen stand die überraschend zügige Einigung beim Treffen der Ölförderstaaten in Algerien zumindest bis zum Ende der ersten Hälfte des Handels noch im Vordergrund: Unter dem Druck des Ölpreisverfalls haben sich die Opec-Staaten zum ersten Mal seit acht Jahren auf eine Drosselung ihrer Fördermengen geeinigt. Das Abkommen zielt darauf ab, den Preis zu stabilisieren und den Förderstaaten höhere Einnahmen aus dem Ölverkauf am Weltmarkt zu sichern.

Stark gefragt sind auch die Aktien von BASF. "Der Konzern profitiert über seine Tochter Wintershall stark vom Ölpreisanstieg", meinte ein Händler. Er verweist darauf, dass BASF in den vergangenen beiden Jahren zeitweise auch stark unter der Ölpreis-Baisse gelitten habe. Der BASF-Kurs beendet den Tag 1,8 Prozent im Plus.

Lufthansa-Aktie auf Vier-Jahres-Tief

Lufthansa
Lufthansa 6,72

Zweitschwächste Aktie im Leitindex sind Lufthansa. Mit dem Air-Berlin-Deal habe dies aber nur wenig zu tun, meinte ein Händler. Belastend sei vielmehr der Ölpreisanstieg. Dies spiegeln auch andere Branchenwerte wieder. Die Aktien der Lufthansa gaben bereits am Morgen entgegen des ursprünglichen Markttrends kräftig nach. In der Spitze sackten sie um bis zu 3,2 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief von 9,73 Euro ab und waren damit zeitweise der einzige Verlierer im Dax.

Bei Lufthansa belaste allerdings auch die Übernahme von bis zu 40 Flugzeugen von Air Berlin, heißt es. Analyst Damian Brewer von RBC Capital merkt dazu an, dies hinterlasse eine gewisse Ratlosigkeit: "Lufthansa hätte diese Flugzeuge wahrscheinlich billiger am freien Markt bekommen können". Er vermutet daher eher eine strategische Entscheidung dahinter: Air Berlin am Leben zu erhalten, halte Rivalen aus dem deutschen Markt fern. Der Deal "scheint mehr defensiv zu sein, um eine weitere Erosion des Aktienpreises zu vermeiden, als dass er um Wertschaffung geht".

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin - die zweitgrößte Airlines Deutschlands nach der Lufthansa - verspricht sich durch die Vermietung von Flugzeugen samt Crews an die Lufthansa hohe Einnahmen im unteren Milliardenbereich. Die Zahlungen der Kranich-Linie dürften sich über die Laufzeit von sechs Jahren auf mehr als 1,2 Milliarden Euro summieren, heißt es in einer am Morgen vorgestellten Air-Berlin-Präsentation.

Die Aktien von SMA Solar eroberten im TecDax mit plus 4,4 Prozent die Index-Spitze und knüpften damit an ihre Vortagsstabilisierung nach der vorangegangenen Talfahrt an.

Window-Dressing zum Quartalsende

Abgesehen von Einzelwerten und allen Rohstofffragen rückt an den Märkten vor dem anstehenden Quartalsende auch das so genannten Window-Dressing in den Blick. "Fonds könnten die Gewinner kaufen und die Verlierer rausschmeißen", meinte ein Marktteilnehmer - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Kurse.

Zum Quartalsende seien viele schwergewichtige Investoren vor allem am Ausweis der Gewinner interessiert. Ein weiterer Marktteilnehmer sieht darin aber auch Gefahren: Sollten mit Beginn des vierten Quartals die im dritten Quartal starken Technologiewerte unter Gewinnmitnahmen leiden, verliere der Gesamtmarkt erst einmal seine Zugpferde.

USA: Kursverluste an der Wall Street

  Die US-Börsen gaben - belastet von Kursverlusten bei Apple - nach. "Die Märkte machen nach paar ziemlich guten Tagen einen Schritt zurück", sagte Paul Nolte, Portfolio-Manager bei Kingsview Asset Management in Chicago. Einige Börsianer bereinigten zudem kurz vor dem Monatsende ihre Positionen. Darüber hinaus machten den New Yorker Aktienmärkten Kursabschläge bei Aktien aus dem Gesundheitssektor zu schaffen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um 1,1 Prozent nach und schloss bei 18.143 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,9 Prozent auf 2151 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,9 Prozent auf 5269 Stellen.

Erwartet wurde nach Handelsende noch eine Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Der Markt hofft auf Hinweise über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Fed-Vertreter Patrick Harker sagte zuvor, dass der Ausgang des Zinstreffens im Dezember noch nicht klar ist. Und sein Kollege Dennis Lockhart äußerte die Ansicht, es sollte zunächst auf weitere Konjunkturfortschritte geachtet werden, bevor die Zinsen erhöht werden.

Im zweiten Quartal wuchs die US-Wirtschaft etwas schneller als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg den jüngsten Daten des Handelsministeriums zufolge von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,4 Prozent.

Bei den Einzelwerten legten die Anteilsscheine von Ebay 1,6 Prozent zu, nachdem die Deutsche Bank das Kursziel für den Internethändler erhöhte. Qualcomm-Papiere schossen um 5,7 Prozent in die Höhe. Laut Medienberichten will der Chipkonzern den Konkurrenten NXP Semiconductors übernehmen. Dabei könnte NXP mit mehr als 30 Milliarden Dollar bewertet werden.

Apple sanken dagegen 1,4 Prozent, nachdem Barclays das Kursziel für die Aktien des iPhone-Herstellers gesenkt hatte. Aktien aus dem Gesundheitssektor  verbilligten sich im Durchschnitt um 1,8 Prozent. Bei Pepsi ging es um 0,6 Prozent nach oben. Die Zwischenbilanz zum abgelaufenen Quartal war besser ausgefallen als erwartet.

Dagegen brachen die Anteilsscheine von Intra-Cellular um 63,6 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen erlitt einen schweren Rückschlag bei seinem Medikament gegen Schizophrenie.

Tesla-Crash auf der Autobahn

Ein Unfall in Deutschland könnte den Kurs der Tesla-Aktie drücken: Ein Elektroauto mit "Autopilot"-Fahrassistent fuhr auf der Autobahn A24 auf einen Bus auf. Das System sei dabei eingeschaltet gewesen, teilte die Polizei mit. Von Tesla hieß es, man könne noch keine näheren Informationen zu den Umständen bestätigen. Die Autos übermitteln diverse Fahrdaten, so dass der Hersteller normalerweise weiß, ob und wie der "Autopilot" genutzt wurde.

Die Tesla-Limousine vom Typ "Model S" fuhr nach Polizeiangaben am Mittwochnachmittag in Höhe des Rastplatzes Gudow auf den dänischen Bus auf, als dieser bei der Fahrt in Richtung Hamburg nach dem Überholen auf die rechte Spur zurückkehren wollte. Dabei sei der 50-jährige Tesla-Fahrer aus Brandenburg leicht verletzt worden. Die 29 Insassen des Busses blieben demnach unverletzt. Die Aktien von Tesla notieren an der Nasdaq zunächst nahezu unverändert bei 206,39 Dollar.

Rohstoffe: Ölpreise ziehen nur leicht an

Nach der überraschenden Einigung der großen Ölförderländer auf eine Drosselung ihrer Produktion machte sich am Ölmarkt selbst schon wieder Ernüchterung breit. Die richtungsweisende Sorte Brent verteuerte sich am späten Abend um 35 Cent auf 49,59 US-Dollar je Fass, nachdem der Preis am Mittwoch direkt nach der Vereinbarung noch kräftiger gestiegen war. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) lag am Tag nach der Opec-Einigung mit 47,64 Dollar 59 Cent über dem Niveau des Vorabends.

Die Mitgliedstaaten des Öl-Kartells hatten sich nach monatelangem Tauziehen darauf geeinigt, die Förderung von Öl auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel pro Tag von bisher 33,24 Millionen Barrel täglich zu begrenzen. Damit wurden faktisch die Höchstgrenzen wieder eingeführt, die die Opec vor einem Jahr aufgehoben hatte.

Die geplante Kürzung sei nicht unbedingt groß, aber der Deal habe eine psychologische Wirkung, sagte Händler Markus Huber vom Broker City of London. "Manche hoffen nun darauf, dass es weitere Kürzungen geben könnte." Der Chef-Anlagestratege des Handelshauses CMC Markets, Michael McCarthy, blieb dagegen skeptisch. Noch sei nicht klar, welcher Staat seine Förderung um wie viel überhaupt kürzen werde.

Der Preis für Gold gab leicht nach. Hier stand wieder die Politik der US-Notenbank im Blick und die Erwartung, dass in diesem Jahr eine Zinserhöhung ansteht. Ein steigendes Zinsniveau mindert die Attraktivität von Gold, das keine Zinsen abwirft. Die Feinunze Gold wurde zu US-Handelsschluss mit 1321 Dollar gefixt.

Devisen: Euro nur mit kurzem Höhenflug

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Kurs des Euro reagiert im Nachmittagshandel auf die Aussagen von US-Notenbanker Lockhart und zog deutlich an. Danach ging es mit dem Kurs wieder nach unten. Zuletzt kostet die Gemeinschaftswährung 1,1219 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1221 (Mittwoch: 1,1225) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8912 (0,8909) Euro.

Schwache Daten vom US-Häusermarkt setzten den Dollar am Nachmittag unter Druck. Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe war im August überraschend gefallen. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet. Die Zahl ist ein wichtiger Frühindikator für den Immobilienmarkt.

Deutliche Bewegung gab es vorübergehend bei Währungen von Rohölstaaten, nachdem die Opec am Mittwochabend ihre erste Produktionskürzung seit acht Jahren beschlossen hatte. Die norwegische Krone und der russische Rubel, beides Währungen von Ländern mit hoher Ölproduktion, legten zum US-Dollar zunächst deutlich zu. Bis zum Donnerstagmittag gaben die Währungen ihre Gewinne aber weitgehend wieder ab.

Als Grund dafür verwiesen Beobachter auf die am Markt weit verbreitete Skepsis, ob sich die Opec-Länder an ihre Vereinbarung halten werden. Zudem ist bisher nicht absehbar, wie die Förderkürzung auf die einzelnen Kartellmitglieder aufgeteilt werden soll.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86138 (0,86208) britische Pfund, 113,88 (112,93) japanische Yen und 1,0876 (1,0891) Schweizer Franken fest.

Asien: Opec-Förderkürzung gibt Auftrieb

Die überraschende Einigung der Opec-Staaten auf eine Begrenzung der Öl-Fördermenge hat die Aktienmärkte in Fernost beflügelt. Die Anleger reagierten mit Erleichterung auf den ersten Schritt der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) dieser Art seit 2008.

Zuletzt hatte der Preisverfall immer wieder Konjunktursorgen geschürt, weil er sowohl den Förderländern als auch den Energieunternehmen zusetzte.  Allerdings hielten sich die Kursgewinne in Grenzen. Die Investoren wollten sich wohl vor der US-Präsidentschaftswahl im November nicht weit aus der Deckung wagen, sagten Händler.

In Tokio schloss der Nikkei-Index 1,4 Prozent fester bei 16.693 Punkten. Exportwerte profitierten davon, dass wegen der gestiegenen Risikofreude die Anleger den sicheren Hafen Yen wieder in Richtung Dollar verließen. So verteuerten sich die Aktien des Baumaschinenherstellers Komatsu um 2,5 Prozent und die von Panasonic um 2,9 Prozent.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans  notierte 0,7 Prozent höher. In Schanghai stieg der Shanghai-Composite um 0,4 Prozent. Am Mittwochabend hatten bereits die US-Börsen im Zuge der Opec-Entscheidung zugelegt.

Quelle: ntv.de, mmo/kpi/AFP/DJ/dpa/rts

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