Marktberichte

Koalitionsvertrag steht Dax kennt weiter nur eine Richtung

Deutschland wird wohl in Zukunft von einer großen Koalition regiert - wenn die SPD-Basis zustimmt.

Deutschland wird wohl in Zukunft von einer großen Koalition regiert - wenn die SPD-Basis zustimmt.

(Foto: AP)

Der deutsche Aktienmarkt markiert ein neues Rekordhoch. Kurstreiber sind Händlern zufolge das starke Konsumklima sowie die Einigung in den Verhandlungen zu einer großen Koalition. Und es könnte weiter aufwärts gehen

Der Durchbruch bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf eine neues Allzeithoch gehievt. Der Koalitionsvertrag sieht unter anderem die Einführung eines Mindestlohns vor, auf Steuererhöhungen soll verzichtet werden. Wie die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte, achtet der Vertrag darauf, dass Europa auch in Zukunft eine Stabilitätsunion bleibe. Händler sehen nun weiteres Aufwärtspotenzial an den Börsen, insbesondere da die Zeit um das Donnerstag stattfindende Thanksgiving-Fest typischerweise den Auftakt zur Jahresendrally bildet.

Dax
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Der Dax stieg um 0,7 Prozent auf 9.351 Punkte. Mit 9.363 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Der MDax gewann 0,3 Prozent auf 16.246 Zähler. Der TecDax kletterte 0,2 Prozent auf 1150 Stellen. Der Eurostoxx50 rückte 0,7 Prozent auf 3083 Punkte vor.

Deutsche im Kaufrausch

Unterdessen sind die Verbraucher in Deutschland so optimistisch wie seit gut sechs Jahren nicht mehr. "Die Aussichten auf eine beschleunigte Belebung der deutschen Konjunktur sowie die Leitzinssenkung der EZB verleihen der Konsumstimmung zum Ende des Jahres 2013 zusätzlich Schwung", teilte das Marktforschungsinstitut GfK mit.

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Ein Gewinner der Koalitionsverhandlungen ist die Deutsche Post. Die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro je Stunde würde etliche Wettbewerber zwingen, in Zukunft höhere Löhne zu zahlen. Die Post zahlt ihren Mitarbeitern bereits mehr als der Branchendurchschnitt. Mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 25,71 Euro war die Post-Aktie Tagesgewinner im Dax. Das Papier wurde zudem von starken Geschäftszahlen von Royal Mail gestützt.

Die Aktie von HeidelbergCement legte um 1,4 Prozent auf 56,41 Euro zu. Nach Häusern wie Goldman und Nomura hat sich auch Berenberg zuversichtlich zu den Aussichten geäußert.

ThyssenKrupp gewannen 1,6 Prozent auf 19,14 Euro. Grund sind Berichte über den bevorstehenden Verkauf des Alabama-Stahlwerks. Angeblich streicht der Stahlkonzern für sein US-Werk mehr als 1,4 Milliarden Euro ein."Die Verdichtung von Presseberichten und die immer konkreteren Zahlen deuten darauf, dass der Verkauf und damit auch die Kapitalerhöhung unmittelbar bevorstehen", sagt ein Börsainer. Der Markt dürfte sich daher nun auf die Kapitalerhöhung vorbereiten.

Abwärts ging es am anderen Ende einzig für Fresenius Medical Care, Beiersdorf und K+S.

Platzierungen im Blick

In der zweiten Reihe stiegen allen voran Kabel Deutschland um 1,8 Prozent auf 96,98 Euro. Fuchs Petrolub verteuerten sich nach einer Hochstufung auf "Hold" von zuvor "Sell" durch Hauck & Aufhäuser ebenfalls um 1,8 Prozent auf 66,20 Euro.

Am anderen Ende verloren MTU nach negativen Analystenkommentaren 3,3 Prozent auf 68,66 Euro. Daneben standen Platzierungen im Blick. Nordex gaben um 5,1 Prozent auf 10,34 Euro nach, nachdem der Windanlagenhersteller eine Kapitalerhöhung laut Händlern zu 10 Euro je Aktie platziert hatte. Insgesamt fließen dem Unternehmen 74 Millionen Euro zu.

Der Wiederaufstieg von SGL Carbon in den Nebenwerteindex MDax endete im roten Bereich. Die Titel verlieren zwar 0,8 Prozent, doch seit Freitag hatten sie 13,5 Prozent zugelegt. SGL Carbon waren erst im September aus dem MDax abgestiegen. Der Wiesbadener Grafitelektroden-Hersteller profitiert davon, dass der Wohnimmobilienkonzern GSW nach der Übernahme durch die Deutsche Wohnen wegen zu geringen Streubesitzes ab Mittwoch aus dem Nebenwerteindex fällt.

Im SDax ging es für Vossloh-Papiere 4,6 Prozent auf 69,80 Euro nach unten. Die Familienaktionäre haben ein größeres Aktienpaket für 68 Euro je Aktie verkauft und damit rund 200 Millionen Euro eingenommen.

Außerhalb der großen Indizes sorgte der 3:1-Sieg gegen Neapel in der Champions League beim BVB für Auftrieb. Die Aktien stiegen um 5,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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