Marktberichte

Rubel und Öl bereiten Sorge Dax trotzt dem Abwärtssog

Der Dax hat in den vergangenen Tagen kräftig verloren.

Der Dax hat in den vergangenen Tagen kräftig verloren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach zwei heftigen Verlusttagen kommt der Dax vorerst wieder auf die Beine. Doch die Erholung ist fragil, der Leitindex fährt Achterbahn. Gute Konjunkturdaten machen Hoffnung. Doch die Sorgen um fallende Ölpreise und den Rubel schweben über den Anlegern.

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Nach zwei heftigen Kursrutschen sammelt der Dax vorerst neue Kraft. Der Leitindex gewann 2,5 Prozent auf 9.563,89 Punkte. Zuvor hatte er an einem nervösen Handelstag mehrfach sein Vorzeichen gewechselt. Schon am Montag hatte der Dax seine Talfahrt fortgesetzt und 2,7 Prozent auf 9334 Punkte verloren. Der MDax ging bei 16.362,96 Zählern mit einem Plus von 1,3 Prozent aus dem Handel. Für den TecDax ging es um 0,4 Prozent auf 1.309,83 Punkte nach oben.

Halt gaben den Börsianern gute Konjunkturdaten aus Deutschland und positive Vorgaben im US-Handel. "Der ZEW ist überragend", sagte ein Händler. Mit 34,9 schlug der Konjunkturindex die Erwartung um Längen. "Das sollte der Stabilisierung des DAX helfen". "Ein weiterer Ölpreisrutsch könnte aber auch den DAX wieder ins Rutschen bringen", sagt der Marktteilnehmer.

Der anhaltende Ölpreisverfall sorgte unter den Investoren weiter für Verunsicherung. Sie fürchten, dass der Preisrutsch auf eine weltweite Konjunkturschwäche hindeutet. Auch an der Wall Street ging es am Montag bergab: Der Dow-Jones-Index und der S&P 500 verloren jeweils 0,6 Prozent, der Nasdaq-Composite gab ein Prozent nach. Auch in Japan zeigen der Trend nach unten: Der Nikkei-Index verlor 2,0 Prozent, der Shanghai-Composite in China rückte dagegen um 1,3 Prozent vor.

Angst machte auch die andauernde Währungskrise in Russland: Die verzweifelte Leitzinserhöhung in Russland ist verpufft. Die russische Währung verlor zeitweise 25 Prozent ihres Wertes. Moskau kündigte neue Schritte an, um die Rubel-Panik zu bekämpfen. Die russische Zentralbank hatte die Leitzinsen um 6,5 Prozentpunkte auf 17 Prozent angehoben, um den Rubel-Verfall zu stoppen. Die russische Währung hatte am Vortag rund 10 Prozent zum Dollar an Wert verloren.

Puma auf Berg- und Talfahrt

Ihre Schatten voraus wirft der am Mittwoch anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Notenbanker den wichtigen Passus "Niedrigzinsen für eine längere Zeit" in ihrer Erklärung streichen werden. Das würde auf eine baldige Zinserhöhung hindeuten. Auch die ebenfalls für Mittwoch geplante erste Runde der Präsidentenwahl in Griechenland sorgte für Gesprächsstoff.

Die Aktien der Deutschen Telekom schlossen 3,0 Prozent fester. Dem Konzern winkt ein acht Milliarden Euro schwerer Ausstieg aus Großbritannien. Die Bonner haben sich auf exklusive Verhandlungen über den Verkauf der Tochter EE an den britischen Telekom-Konzern BT Group geeinigt. Für BASF ging es 2,7 Prozent bergauf. Im MDax schlossen die Titel der Gea Group nach einer Verkaufsempfehlung der UBS kaum verändert. 

Die Aktien von Puma waren im SDax auf Berg- und Talfahrt. Die Titel starteten zunächst 3,3 Prozent fester, verloren dann aber 0,4 Prozent und notierten am Ende 2,5 Prozent im Plus. Händler führten das Auf und Ab auf einen Bericht zurück, wonach der Mutterkonzern Kering Kreisen zufolge einen Verkauf des Sportartikelherstellers erwogen hat. Kering habe im laufenden Jahr potenzielle Käufer im Asien und der Golfregion kontaktiert, hieß es in dem Bericht.

Die Gespräche hätten bislang aber nicht zu Kauf-Angeboten geführt. Kering wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Schon in den vergangenen Wochen hatten an der Börse Spekulationen die Runde gemacht, Kering könne seinen Mehrheitsanteil verkaufen oder aber Puma komplett übernehmen. Puma-Aktien haben seit Jahresbeginn rund 30 Prozent an Wert verloren.

Quelle: ntv.de, hvg/rts/DJ

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