Marktberichte

Nasdaq schließt mit Allzeithoch Dax erhält Dämpfer zum Wochenschluss

27800816.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Am letzten Tag einer sonst erfolgreichen Handelswoche schließt der Dax mit einem Minus. Gewinnmitnahmen prägen das Bild, nachdem der Index zuletzt mehr als 1000 Punkte zugelegt hatte. Gute Zahlen von Google befeuern unterdessen Tech-Aktien weltweit.

Mit einem kleinen Rückschlag verabschiedete sich der deutsche Leitindex ins Wochenende. Am letzten Handelstag an der Frankfurter Börse schloss der Dax 0,4 Prozent leichter auf 11.673 Punkten. Auf Wochensicht zeigte sich jedoch eine Rückkehr der Anleger – nach der Einigung im griechischen Schuldenstreit.

Dax
DAX 17.737,36

Am heutigen Freitag ließ der Index aber ein paar Punkte liegen. Marktbeobachter führten Gewinnmitnahmen als Grund an. "Nach dem 1000-Punkte-Anstieg hat der Dax eine Atempause verdient", sagte ein Händler. Andererseits stützten das günstige Umfeld, aber auch die Berichtssaison die Stimmung. Die Griechenland-Frage rückte laut Händlern unterdessen langsam in den Hintergrund: "Der Durchbruch ist da und die Brückenfinanzierung steht", so ein Teilnehmer.

Tagesfavoriten waren Technologieaktien. Ericsson hatte, so der finnische Broker Pohjola, starke Zahlen vorgelegt. Der Kurs stieg um 3,4 Prozent und zog auch Konkurrenten mit nach oben. Nokia gewannen 2,5 Prozent. Der Technologie-Index im Stoxx stieg um 1,0 Prozent. Stützend wirken Kursaufschläge  wie etwa von Google - die Aktie schließt mit einem Sprung von 16 Prozent auf 699 Dollar.

Deutschland: Deutsche Börse am Ende Spitzenreiter

Deutsche Börse
Deutsche Börse 186,45

Der Dax schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 11.673 Punkten. Sein kleiner Index-Bruder MDax notierte um 0,1 Prozent verbessert auf 20.997 Zählern, der technologielastige TecDax stieg um 0,3 Prozent auf 1801 Punkte. Wie sah es in der Eurozone aus? Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,1 Prozent niedriger auf 3672 Punkten.

Spitzenreiter im Dax waren Deutsche Börse mit einem Plus von 1,5 Prozent, gefolgt von K+S, die 1,2 Prozent zulegten - nach einer Kurszielerhöhung der Experten von HSBC. Fresenius gaben dagegen um 0,6 Prozent nach. Goldman Sachs hat Fresenius von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt. Ganz unten im Dax landeten Lanxess, die 2,5 Prozent abgaben.

Deutsche Telekom verloren 0,8 Prozent. Die Gespräche mit Dish Network über einen Verkauf von T-Mobile US sollen ins Stocken geraten sein.

Im SDax standen Schaltbau mit einem Plus von 4,0 Prozent weit oben. Der Bahntechnikausrüster hatte am Donnerstagnachmittag mitgeteilt, dass das Betriebsergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr um knapp zwei Drittel auf fast 20 Millionen Euro zugelegt habe.

USA: Dow Jones und S&P sacken leicht ab

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 15.282,01

Die Wall Street präsentiert sich nach einer starken Woche uneinheitlich. Die Nasdaq schließt mit einem neuen Rekord  - er verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 5210 Punkten. Hauptgrund sind die Quartalszahlen von Google, die am Donnerstag nachbörslich mitgeteilt wurden. Die Aktie des Suchmaschinenbetreibers schnellt um satte 16 Prozent in die Höhe. Google hat für das zweite Quartal ein solides Wachstum bei Umsatz und Gewinn ausgewiesen und dabei mehr verdient als vom Markt erwartet. Das stützt den Technologiesektor.

Im Übrigen leidet der Markt unter leichten Gewinnmitnahmen. Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 18.086 Punkte. Der S&P-500 hingegen legt moderate 0,1 Prozent zu.

  Auch sonst ist an Themen ist kein Mangel, Konjunktur- wie Unternehmenskalender sind prall gefüllt. Vorbörsliche Daten zum Immobilienmarkt fielen stärker aus als erwartet und stützen die Aktienmärkte etwas. Inflationsdaten entsprachen den Prognosen.

Ein weiteres Hauptthema ist das Zahlenwerk von General Electric (GE). Der US-Mischkonzern hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Dazu trug auch das Gewinnwachstum im Industriegeschäft bei. Das untere Ende der Jahresgewinnprognose im Industriegeschäft hob GE an. Für die Aktie geht es um 0,7 Prozent nach oben.

Der Geschäftsausweis von Advanced Micro Devices (AMD) wird dagegen negativ aufgenommen. Der Halbleiterkonzern hatte seinen Verlust im zweiten Quartal wie bereits erwartet deutlich ausgeweitet - auch der Umsatz brach ein. Die Aktie verliert 4,3 Prozent.

Der gefallene Ölpreis machte dem Ölfeldausrüster Schlumberger zwar zu schaffen, dennoch schnitt der Konzern nicht so schwach ab wie von Analysten befürchtet. Die Aktie verliert nach einem anfänglichen Plus 0,2 Prozent.

Hertz schießen sogar um 11,9 Prozent nach oben. Der Autovermieter hat seine Pläne zum Konzernumbau aktualisiert und bestätigt, Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar zurückkaufen zu wollen. Hertz rechnet zudem mit jährlichen Kosteneinsparungen von 300 Millionen Dollar. Außerdem reichte Hertz seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr ein, ebenso korrigierte Jahresberichte für 2012 und 2013, worauf schon lange gewartet worden war.

Und schließlich geht es mit der Honeywell-Aktie 1,9 Prozent nach oben, nachdem der Mischkonzern bei Ergebnis und Umsatz die Erwartungen geschlagen hat.

Devisen: Euro fällt auf tiefsten Stand seit Ende Mai

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Euro hat an seine Verluste vom Vortag angeknüpft. Die Stärke des US-Dollars als Folge gestiegener Erwartungen auf eine baldige Zinswende machte der europäischen Gemeinschaftswährung zu schaffen. Am Freitagnachmittag kostete ein Euro im Tief 1,0844 Dollar und damit so wenig wie zuletzt Ende Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,0889 (Donnerstag: 1,0867) Dollar festgesetzt.

Unter den Investoren ist die Zuversicht groß, dass es in den USA noch in diesem Jahr eine Zinswende geben wird. Notenbankchefin Janet Yellen hatte in dieser Woche bestätigt, dass die Fed auf eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise zusteuert. Es wäre die erste seit Mitte 2006. Experten erwarten den Schritt im September. Die Aussicht auf steigende US-Zinsen wurde am Freitag durch Inflationsdaten bestätigt. Zwar bleibt die allgemeine Teuerung ungewöhnlich schwach. Allerdings liegt das in erster Linie an den seit Mitte 2014 stark gefallenen Ölpreisen. Ohne diese Komponente nähert sich die Inflation zunehmend dem Zielwert der Fed von zwei Prozent. Damit verliert eines der wichtigsten Argumente gegen Zinsanhebungen zunehmend an Gewicht.

Rohstoffe: Ölpreise mit leichten bis mittleren Abgaben

Die Ölpreise haben sich am Freitag nur wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostet 57,02 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel auf 50,89 Dollar - der tiefste Stand seit Anfang April.

Asien: Chinas Börsen finden Weg nach oben

An den ostasiatischen Börsen haben zum Wochenausklang Kursgewinne dominiert. Während an einigen Handelsplätzen aufgrund von Feiertagen das Geschäft ruhte, setzte sich die Stabilisierung der chinesischen Börsen fort. Die Volatilität blieb hoch.

Der Leitindex in Schanghai schoss um 3,5 Prozent auf 3958 Punkte nach oben und wies damit den zweiten Tag in Folge Gewinne aus. Dennoch liegt der Index noch immer rund ein Viertel unter seinem Siebenjahreshoch aus dem Juni. Auch Hongkong schloss im Plus und verbuchte erstmals seit vier Wochen einen Wochengewinn.

In Tokio stieg der Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten um 0,2 Prozent auf 20.651 Punkte. Seit Wochenbeginn hat der Index gut vier Prozent zugelegt. "Ich denke nicht, dass die Sorgen vor einem Zusammenbruch in China schon komplett beseitigt sind", sagte Hiroyuki Nakai, Chefstratege beim Analysehaus Tokai Tokyo. Sollten ausländische Investoren kommende Woche ihr Geld wieder aus dem chinesischen Markt abziehen, dürfte das auch die Börse in Tokio belasten.

Quelle: ntv.de, fma/wne/DJ/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen