Marktberichte

Xetra-Ausfall weggesteckt Dax dick im Plus

Ein Königreich für Stift und Zettel: Ohne Xetra läuft nicht mehr viel an der Börse.

Ein Königreich für Stift und Zettel: Ohne Xetra läuft nicht mehr viel an der Börse.

(Foto: REUTERS)

Mitten im Aufwärtslauf wird der Dax ausgebremst - der Xetra-Handel fällt aus. Mehr als ein Stunde müssen sich die Händler gedulden. Als der Handel wieder läuft, gibt die Börse richtig Gas.

Turbulenter Wochenausklang: Technische Probleme legten den Xetra-Handel am Vormittag mehr als eine Stunde lahm. Sobald das System wieder lief, fing der Dax an zu sprinten - und zwar bis zum Xetra-Schluss um 2,3 Prozent auf 9.327 Zählern.

Für 77 Minuten stand der Handel auf dem elektronischen Handelssystem Xetra-1 der Deutschen Börse still. Technische Gründe waren nach Angaben der Börse die Ursache für die unfreiwillige Pause gut eine Stunde nach Handelsbeginn. Zu diesem Zeitpunkt lag der Dax mit rund 1,6 Prozent im Plus, nachdem der deutsche Aktienmarkt wie andere internationale Börsen auch äußerst positiv auf die geldpolitische Lockerung der japanischen Zentralbank reagiert hatte.

Wer unbedingt seine Order ausgeführt haben wollte, konnte diese an die Parkettbörse in Frankfurt oder zum Beispiel Stuttgart umleiten. Der Präsenzhandel und die Regionalbörsen waren von dem Ausfall nicht betroffen. Nicht ausgewirkt haben sich die Probleme auch auf das Handelssystem 2 der Deutschen Börse. Dort werden Retail-Derivate wie Optionsscheine und Zertifikate umgesetzt.

Der Börsenbetreiber besitzt mit dem Xetra-Handelssystem eine vergleichsweise stabile Handelsplattform. Das letzte Mal gab es im Mai 2012 schwerwiegende Probleme, als sich der Handelsstart um rund eine halbe Stunde verzögerte. Auch damals waren technische Faktoren der Auslöser.

Als relatives Glück im Unglück erwies sich, dass während der Unterbrechung keine wichtigen Daten veröffentlicht wurden und es zu keinen massiven Kursbewegungen am deutschen Aktienmarkt kam. Während der Dax unmittelbar vor dem Ausfall um 10.08 Uhr bei 9.260 Punkten notierte, startete er um 11.25 Uhr mit 9.281 Punkten wieder ins Geschehen - ein Differenz von 21 Punkten.

Da die Preise in Japan nicht wie erwartet steigen, hat die japanische Notenbank beschlossen, die Ausweitung der Geldbasis auf rund 80 Billionen Yen pro Jahr zu beschleunigen. Bislang lag das Ziel bei einem Plus von 60 bis 70 Billionen Yen im Jahr. Der Nikkei-Index in Tokio kletterte in der Spitze um 5,6 Prozent auf den höchsten Stand seit sieben Jahren.

Zu den Gewinnern im Dax zählten Volkswagen mit einem Plus von rund drei Prozent.

An der Dax-Spitze standen jedoch die Aktien des Chipherstellers Infineon mit einem Plus von 6,2 Prozent. Händler führen die Gewinne auf den optimistischeren Ausblick des Mitbewerbers Microchip Technology zurück. Das US-Unternehmen geht davon aus, dass die befürchtete Nachfrageschwäche im Halbleiterbereich nicht so stark ausfallen wird wie befürchtet. Dessen Aktien legten im nachbörslichen US-Handel vier Prozent zu.

Auch für Lanxess ging es nach oben, die Titel gewannen drei Prozent. Bei dem Chemiekonzern stehen einem Zeitungsbericht zufolge bis zu 1200 Jobs auf der Kippe. Im Rahmen eines Sparprogramms sollten die Stellen in der Verwaltung, im Marketing sowie in der zentralen Forschung und Entwicklung wegfallen, berichtete die "Rheinische Post" unter Berufung auf Konzernkreise.

Linde setzen dagegen ihre Talfahrt fort und gaben 2,4 Prozent nach. Am Vortag waren die Titel nach einer Prognosesenkung in der Spitze bereits um 7,3 Prozent abgesackt.

Im MDax kletterten Fuchs Petrolub 4,7 Prozent nach oben. Der Schmierstoff-Produzent hat den Gewinn im dritten Quartal leicht gesteigert.

Quelle: ntv.de, sla/kst/rts/DJ

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