Marktberichte

Versöhnlicher Wochenabschluss Dax arbeitet sich vor

Sind die Bullen zurück? Der Wochenschluss könnte zumindest versöhnlich stimmen.

Sind die Bullen zurück? Der Wochenschluss könnte zumindest versöhnlich stimmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Rally vom Vortag geht es am Frankfurter Aktienmarkt weiter nach oben, allerdings in moderatem Tempo. Denn Daten vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt sorgen nicht gerade für Euphorie.

Die überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt nur kurzzeitig irritiert. Der Dax fällt zunächst 0,4 Prozent ins Minus, dreht dann aber binnen weniger Minuten ins Plus und schloss 0,4 Prozent fester bei 9301 Punkten. Der MDax gewann 0,4 Prozent auf 16.400 Zähler, während der TecDax 0,3 Prozent auf 1224 Punkte zulegte.

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In den USA sind im Januar außerhalb der Landwirtschaft 113.000 Stellen neu geschaffen worden - und damit deutlich weniger als erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel aber von 6,7 auf auf 6,6 Prozent. "Der Rückgang der Arbeitslosenquote ist eine gute Nachricht, die enttäuschende Stellenentwicklung weniger", sagt HSBC-Analyst Rainer Sartoris. "Ich gehe aber davon aus, dass es wegen des kalten Januars zu einer wetterbedingten Verzerrung gekommen ist. Es sind bislang keine Anzeichen zu erkennen, dass die US-Konjunktur wegknickt."

Auch die Helaba bleibt gelassen: Wenngleich die Daten hinter den Erwartungen zurück geblieben seien, so setze der Arbeitsmarkt die Belebung doch in einem moderaten Tempo fort. Mit dem erneut leichten Absinken der Arbeitslosenquote nähere sich der Wert dem von der Fed angepeilten Schwellenwert von 6,5 Prozent.

Zuvor hatten der Markt schon entspannt auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts reagiert, den Europäischen Gerichtshof über die Rechtmäßigkeit der Anleihenkäufe der EZB urteilen zu lassen. "Die Märkte haben ganz kurz gezuckt, aber eigentlich war das Thema damit für heute zumindest auch durch", sagt ein Händler.

Die Europäische Zentralbank hatte im September 2012 auf dem Höhepunkt der Staatschuldenkrise gegen den Widerstand der Bundesbank beschlossen, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern am Sekundärmarkt zu kaufen. Voraussetzung ist indes, dass das betroffene Land dies beantragt - und sich zu Einsparungen und Strukturreformen verpflichtet. Bislang ist es noch nie zu Anleihekäufen nach diesem Beschluss gekommen

Das Bundesverfassungsgericht sollte darüber entscheiden, ob dieses Programm gegen das Verbot der Staatsfinanzierung im EU-Vertrag verstößt.

Stahlharte Zahlen

Ins Blickfeld der Anleger standen Stahltitel, denn der Weltmarktführer ArcelorMittal rechnet dank der Konjunkturerholung in Europa mit einer weltweit anziehenden Nachfrage nach Eisen und Stahl. Thyssenkrupp gewannen 2,4 Prozent und Salzgitter 1,7 Prozent. Klöckner&Co rückten 0,9 Prozent vor.

Das mögliche Platzen eines Deals zwischen T-Mobile US und Sprint belastete die Aktien der Deutschen Telekom zunächst etwas, doch im Verlauf drehten die Papiere ins Plus.  Der japanische Telekomkonzern Softbank will die Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem gerade erst übernommenen US-Mobilfunker Sprint verschmelzen. Zuletzt hatten sich jedoch die Stimmen gemehrt, dass der Deal an den Einwänden der US-Regulationsbehörde scheitern könnte. Die Aktien von Sprint und T-Mobile fielen im US-Handel am Donnerstag jeweils 7 Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/bad/DJ/rts/dpa

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