Marktberichte

Berichtssaison vor dem Höhepunkt Dax-Rekord-Oktober macht Hoffnung auf mehr

(Foto: dpa)

Strahlt der goldene Börsenmonat Oktober in den November hinein? Experten bewerten die Bedingungen am deutschen Aktienmarkt weiter günstig. Doch die Unternehmen müssen auch die passenden Zahlen dazu liefern.

Die Chancen auf einen schwungvollen November-Start nach dem fulminanten Oktober stehen angesichts der weiterhin expansiven Geldpolitik der Notenbanken nicht schlecht, auch wenn die Währungshüter in den USA die Tür für eine Zinswende noch in diesem Jahr weit offen gelassen haben. Der Dax hat den besten Monat seit sechseinhalb Jahren hinter sich. Am Freitag ging der deutsche Leitindex mit einem Plus von 0,46 Prozent auf 10 850,14 Punkte aus dem Handel. Für den Oktober bedeutet dies einen Kurszuwachs von 12 Prozent - auf Monatssicht der stärkste Anstieg seit April 2009.

Die Experten der WGZ Bank sehen die Aktienmärkte vor einer Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung und verweisen dabei auch auf die günstige Saisonalität: November und Dezember waren in der Vergangenheit meist starke Börsenmonate. Eine Jahresendrally, wie sie sich derzeit abzuzeichnen scheint, will wohl niemand verpassen.

Dem Dax fehlt bis zu seinem bisherigen Rekordhoch bei 12 390 Punkten zwar noch ein gutes Stück. Bei den Indizes aus der zweiten und dritten Reihe, dem MDax und SDax, sind es aber mittlerweile nur noch wenige Prozent bis zum Erreichen der Bestmarken.

Weil eine mögliche Zinsanhebung in den USA dem Dollar Auftrieb gibt und im Gegenzug den Euro eher schwächt, dürften die Anleger in nächster Zeit zudem eher deutsche beziehungsweise europäische Aktien zulasten amerikanischer Werte bevorzugen. Ein schwacher Euro erhöht die Exportchancen der Unternehmen aus der Eurozone.

Notenbank-Liquidität und günstiger Euro als Treiber für höhere Aktienkurse sind allerdings längst nicht alles. Wichtig wird auch sein, dass die in der neuen Woche anstehenden Quartalsberichte überzeugen beziehungsweise die Erwartungen zumindest erfüllen. Bislang sei die Ergebnisentwicklung des dritten Quartals insgesamt eher verhalten ausgefallen, konstatieren die Aktienprofis der DZ Bank. Dies bestätige ihren Eindruck, dass sich die rückläufige Konjunkturdynamik der Schwellenländer und der Weltwirtschaft insgesamt auch in der Ergebnisentwicklung der Industrieländer schrittweise zeigen werde.

Die Berichtssaison legt in der neuen Woche einen ordentlichen Zahn zu. Neben zahlreichen Unternehmen aus TecDax, MDax und SDax legen allein aus dem Dax neun Konzerne ihre Geschäftszahlen vor. Außerdem wird am Freitag wohl die Container-Reederei Hapag-Lloyd den Schritt an die Börse wagen - eine Woche später als ursprünglich geplant. Als Grund für die geänderten Pläne nannte die Reederei die Schwankungen an den Kapitalmärkten.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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