Marktberichte

Gute Konjunkturdaten Dow Jones stoppt Talfahrt

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(Foto: picture alliance / dpa)

Man kann das Aufatmen fast hören: Im Sog guter Konjunkturdaten legen die US-Börsen zu. Darüber hinaus will sich wohl die Fed in absehbarer Zeit mit neuerlichen Konjunkturhillfen befassen. Daneben interessieren Quartalszahlen.

Spekulationen auf fortdauernde Unterstützung durch die US-Notenbank haben am Donnerstag doch noch geschafft, was zunächst selbst guten Konjunkturdaten und Unternehmensbilanzen nicht gelungen war: Sie bremsten den Ausverkauf an den US-Aktienmärkten und animierten vereinzelt Anleger sogar zum Kauf.

Am Ende aber schlossen die US-Börsen uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index büßte auf 16.117 Punkten und war damit knapp 0,2 Prozent schwächer. Der breiter gefasste S&P-500 schloss mit 1862 Zählern auf Vortagesniveau. Die Technologiebörse Nasdaq dagegen legte minimal auf 4217 Stellen zu. Der Dax schloss 0,1 Prozent höher bei 8582,90 Punkten.

Während eines Fernsehinterviews hatte James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, eine mögliche Verlängerung des Wertpapierkaufprogramms der US-Notenbank ins Spiel gebracht. Eigentlich wollte die Federal Reserve dieses Programm im Oktober auslaufen lassen. Bullard verwies darauf, dass die Inflation in den USA unter dem Ziel der Fed liege und die Erwartungen des Marktes an die Preisentwicklung rückläufig seien, während die fundamentale Lage der Wirtschaft intakt sei. Bullards Worte wogen umso schwerer, als er bislang als "Falke" galt, der eine baldige Straffung der Geldpolitik befürwortete.

Glaubt man den jüngsten Wirtschaftsdaten vom Donnerstag, hat Amerika es wirklich besser: Die Industrieproduktion stieg im September stärker als erwartet, in der vergangenen Woche beantragten so wenige Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe wie zuletzt vor 14 Jahren, und in der Region Philadelphia ist das verarbeitende Gewerbe im Oktober bislang auf Wachstumskurs geblieben.

Erlöse von Barbie-Hersteller brechen ein

Goldman Sachs hat zwar im dritten Quartal mehr verdient als erwartet, doch ging das überraschend gute Ergebnis je Aktie vor allem auf das Konto der Sparte FICC (Anleihen, Währungen und Rohstoffe) sowie des Kreditgeschäfts und von Investitionen, wie Steve Chubak von Nomura anmerkt. Die "stabileren" Geschäftsfelder Vermögensverwaltung, Aktienhandel und Investmentbanking hätten hingegen nicht so gut abgeschnitten. "Anleger mögen es nicht, wenn Banken nur wegen der volatileren Sparten die Erwartungen übertreffen", sagt der Analyst. Die Goldman-Aktie fiel um 2,6 Prozent. Der Kurs von Morgan Stanley, die am Freitag Zahlen vorlegen wird, gab 0,2 Prozent nach.

Auch UnitedHealth hat einen höheren Gewinn ausgewiesen als erwartet, mit dem Papier ging es 3,9 Prozent nach oben. Philip Morris hat beim Gewinn zwar ebenfalls die Analystenschätzung übertroffen, doch zugleich von einem fallenden Zigarettenabsatz berichtet und die Jahresprognose gesenkt. Die Aktie stieg um 2,0 Prozent.

Am späten Mittwoch hatte Ebay mit seinem Quartalsbericht enttäuscht. Die Aktie verlor 4,7 Prozent. Die Netflix-Aktie verliert 19,4 Prozent. Das Streaming-Unternehmen konnte nicht so viele Abonnenten gewinnen wie erhofft. Auch das Gewinnziel für das vierte Quartal lag deutlich unter den Erwartungen des Marktes.

Die Mattel-Aktie verlor 3,0 Prozent. Die Zeit der legendären Barbie-Puppe scheint abgelaufen zu sein. Im dritten Quartal brachen die Erlöse mit dem einstigen Kultobjekt um 21 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/DJ/rts

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