Marktberichte

Dax-Vorschau Das große Zittern vor dem Jahresende

Noch zwei ganze Handelswochen, dann ist das Börsenjahr zu Ende. Auf den letzten Metern versuchen sich Anleger immer noch einen Reim darauf zu machen, wann die Fed die Ära des Billiggeldes ausläuten wird. Das Augenmerk liegt also wieder auf US-Daten.

Höhepunkt der Woche sind die Daten zur Umsatzentwicklung im wichtigen US-Einzelhandel.

Höhepunkt der Woche sind die Daten zur Umsatzentwicklung im wichtigen US-Einzelhandel.

(Foto: Pixelio/Uwe Steinbrich)

Für die Anleger an den Finanzmärkten wird es allmählich Zeit: Nur noch zwei volle Handelswochen bleiben, um sich für den Jahresultimo zu rüsten. Auch wenn das hektische Auf und Ab der Kurse der vergangenen Tage die Anleger in Atem hielt, können sie mit dem Aktienjahr 2013 zufrieden sein. Der Dax hat rund 20 Prozent zugelegt. Der S&P steuert mit einem Plus von 26,6 Prozent sogar auf den stärksten Anstieg seit 15 Jahren zu.

Beflügelt werden die Kurse von der Aussicht auf ein stärkeres Wachstum der US-Wirtschaft, nachdem die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt im November überraschend gut ausgefallen waren. Das machte sogar schlechte Aussichten für die Gewinne der US-Unternehmen wett.

Dax
DAX 18.137,65

Zahlreiche Firmen bereiteten ihre Anleger zuletzt auf unerwartet schwache Geschäftszahlen vor, und für kommende Woche werden weitere Gewinnwarnungen erwartet. Marktbeobachter schreiben das jedoch vor allem den Analysten zu, die zu Jahresbeginn übermäßig optimistisch gewesen seien und deswegen die Latte für die Unternehmen zu hoch angesetzt hätten. "Es hat nicht so viel damit zu tun, dass die Firmen ins Trudeln kommen", sagte Matthew Kaufler, Fondsmanager bei Federated Investors. Schlechtere Zahlen seien in den Aktienkursen bereits enthalten.

In den vergangenen Tagen hielten verschiedene Daten vom US-Arbeitsmarkt sowie die EZB-Ratssitzung die Börsianer auf Trab. Der Dax ging mit einem Plus von knapp einem Prozent auf 9172 Punkte ins Wochenende. Der Dow-Jones-Index schloss mit 16.020 Zählern 1,3 Prozent fester, der S&P gewann 1,1 Prozent auf 1805 Punkte.     

US-Daten im Fokus

Die zweite Adventswoche hat nach Einschätzung von Nord-LB-Analyst Tobias Basse nur einen echten Höhepunkt: Die Daten zur Umsatzentwicklung im wichtigen US-Einzelhandel, die am Donnerstag vorgelegt werden. "Die Anleger werden versuchen, herauszufinden, wie es mit der US-Konjunktur 2014 weitergeht und wie lange die Notenbank noch Händchen halten muss."

Das Hauptaugenmerk dürfte der Entwicklung des Autoabsatzes gelten. "Das war in der Vergangenheit eine verlässliche Stütze für die US-Konjunktur", sagt er. Die Analysten der Helaba rechnen damit, dass die Gesamtzahl, die die Pkw-Verkäufe einschließt, besser als von den Marktteilnehmern erwartet ausfällt. Das dürfte Spekulationen schüren, dass die US-Notenbank Fed ihre Konjunkturstützen bald zurückfährt. Viele Analysten rechnen damit, dass es erst im März so weit sein dürfte. Eine Handvoll hält das aber auch bei der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses in diesem Jahr am 17. und 18. Dezember für möglich.

US-Budgetstreit geloaded

Die Analysten der Commerzbank vermuten, dass die Einzelhandelszahlen einmal mehr bestätigen werden, dass der US-Haushaltskonflikt Anfang Oktober nahezu spurlos an der Konjunktur vorübergegangen ist. Allerdings fürchten die Analysten der Berliner Landesbank, dass mit dem Jahreswechsel in einigen Wochen der US-Budget-Streit wieder ins Rampenlicht rücken wird. Anfang Januar gibt es neue Fristen, bis zu denen die Politiker in Washington sich auf eine Ausgaben- und Schuldenpolitik geeinigt haben müssen.

Auf der Unternehmensseite wird es in der neuen Woche eher vorweihnachtlich ruhig bleiben. Am Montag könnte der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS  mit einer geplanten Umstrukturierung im Fokus stehen. Konzernchef Tom Enders dürfte Insidern zufolge in der schwächelnden Rüstungssparte Tausende von Stellen streichen. Höhepunkt könnte zudem die Veröffentlichung der Zahlen zum Rumpfgeschäftsjahr der Metro sein, die am Donnerstag anstehen.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen