Marktberichte

Pekings Geldpolitik verunsichert Chinas Börsen brechen erneut ein

Im Verlauf der vergangenen Woche hat der Shanghai Composite Index insgesamt fast zehn Prozent verloren.

Im Verlauf der vergangenen Woche hat der Shanghai Composite Index insgesamt fast zehn Prozent verloren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Keine Verschnaufpause erhalten Anleger am chinesischen Aktienmarkt: Zu Beginn der Handelswoche geht es mit den Börsen auf dem chinesischen Festland erneut mehr als fünf Prozent nach unten. Ursache ist auch die Verwirrung um den Kurs der Regierung.

Die beiden wichtigsten Börsenplätze in China haben zum Wochenbeginn erneut deutliche Verluste erlitten. In Shanghai schloss der Leitindex 5,3 Prozent im Minus, die Börse in Shenzhen verlor 6,6 Prozent. Die chinesischen Börsen schlossen damit auf dem tiefsten Stand seit September. Im Verlauf der vergangenen Woche hatte der Shanghai Composite Index insgesamt fast zehn Prozent verloren, beim Shenzhen Composite Index waren es mehr als 14 Prozent.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.074,22

Irritationen über Chinas Umgang mit der Konjunkturabkühlung haben die Börsen in Fernost verunsichert. Erneut wertete das Land ihre Währung Yuan etwas auf. Nach zunächst acht Abwertungen war es die zweite Aufwertung in Folge. Am Markt sorgte dies jedoch nur für Verwirrung über den Kurs der chinesischen Geldpolitik.

"Unterschiedliche Signale über die Währungspolitik haben die Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt", erklärte Währungsexperte Paul Mackel von der HSBC. Der Ökonom Tapas Strickland von der National Australia Bank sagte, dass weltweit das Vermögen der chinesischen Notenbank infrage gestellt werde, die Wirtschaftsentwicklung unter Kontrolle zu bringen.

Niedrige Inflation schürt Sorgen um Wirtschaft

Am Freitag hatten sich die Börsen weltweit etwas erholt. Doch die Sorge um die Wirtschaft der Volksrepublik wurde am Samstag erneut befeuert, als die Regierung die Inflationsrate für Dezember bekannt gab. Demnach legten die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent zu - das Inflationsziel der Regierung liegt aber "um drei Prozent".

Von den Börsenturbulenzen der vergangenen Woche waren auch die europäischen Handelsplätze in Mitleidenschaft gezogen worden. Der deutsche Leitindex Dax verlor im Wochenverlauf 8,3 Prozent. Hintergrund der Entwicklung sind Sorgen um eine Abkühlung der chinesischen Konjunktur. Am 19. Januar werden die offiziellen Wachstumszahlen für das Jahr 2015 veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/rts

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