Marktberichte

Erholung lahmt Ölpreis geht weiter auf Talfahrt

Der Ölpreis ist weiter auf dem Rückzug. Diesmal kommt der Druck von Konjunkturdaten aus China. Dort fällt die Erholung schwächer aus als erwartet. Etwas Stützung kommt von gesunkenen Lagerbeständen in den USA.

Das Überangebot an Rohöl hat auch am Donnerstag die Preise belastet. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um rund ein Prozent auf 101,21 Dollar je Barrel (159 Liter) und lag damit nur knapp über dem am Dienstag erreichten 14-Monats-Tief von 101,07 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 92,50 Dollar ein Prozent weniger.

"Der Ölpreis macht das, was er machen soll - nämlich alleine den Fundamentaldaten folgen", sagte Abhishek Deshpande, Öl-Analyst bei der französischen Natixis in London. "Mich würde es nicht wundern, wenn der Brent-Preis auf 100 Dollar je Barrel fällt oder sogar leicht darunter - zumindest für eine kurze Zeit."

Neuer Auslöser der Verkäufe waren laut Händlern enttäuschende Daten aus China, wo die Industrie im August stärker als erwartet geschrumpft war. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte sich die am Markt stark beachtete Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie unerwartet stark eingetrübt. Zugleich hob Saudi-Arabien im Juli seine Ölförderung auf zehn von 9,780 Millionen Barrel täglich an, wie am Mittwochabend aus Industriekreisen verlautete.

Gestützt werden die Ölpreise allerdings durch einen überraschend kräftigen Rückgang der Ölreserven in den USA. Die internationalen Krisenherde seien dagegen am Markt vorerst etwas in den Hintergrund getreten, sagte ein Rohstoffexperte.

Spekulationen auf möglicherweise bald steigende Zinsen in den USA haben dem Goldpreis zugesetzt. Die Feinunze verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1276,90 Dollar und kostete damit so wenig wie zuletzt Mitte Juni. Eine überraschend starke Erholung am US-Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank früher als gedacht zu einer Zinswende veranlassen, geht aus dem Protokoll der Fed-Sitzung vom Juli hervor.

Die meisten Führungsmitglieder des FOMC (Offenmarktausschuss) wollen zwar noch abwarten, bis sich der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt gefestigt hat. Doch räumten die Zentralbanker ein, dass die Erholung des Arbeitsmarktes stärker als von ihnen erwartet ausgefallen ist.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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