Marktberichte

Annäherung an Opec? Russland sorgt sich um Öl-Preisverfall

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem Einbruch zum Wochenstart erholen sich die Preise für Rohöl der Marken Brent und WTI wieder. Dennoch macht der derzeit niedrige Stand dem Erdöl-Giganten Russland zu schaffen. Der Preis für Gold zieht zum Wochenauftakt leicht an.

Die Ölpreise haben am Montag zunächst mit Kursverlusten auf schwache Konjunkturdaten aus China reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 96,57 US-Dollar, erholte sich dann im Laufe des Tages und lag mit 97,97 US-Dollar 86 Cent höher als am Freitag. Der Preis für ein Fass US-Rohöl der Marke WTI stieg um 8 Cent auf 92,25 Dollar.

Der Ölpreis war unlängst erstmals seit 14 Monaten unter 100 Dollar je Barrel gefallen. Angesichts dessen streckt nun Russland die Fühler zur Organisation erdölexportierender Länder (Opec) aus. Der russische Ölminister Alexander Nowak werde am Dienstag in Wien mit Opec-Vertretern zusammenkommen, sagte eine Ministeriumssprecherin. Der Termin sei langfristig geplant gewesen und ein gemeinsames Vorgehen mit der Opec gegen den aktuellen Preisverfall kein Thema. Aus Regierungskreisen in Moskau verlautete jedoch, in dem Ministerium werde seit längerem über eine engere Kooperation mit der Opec und über Maßnahmen zur Preisstabilisierung debattiert.

Der derzeit vergleichsweise niedrige Ölpreis setzt dem russischen Staatshaushalt zu, dessen Einnahmen zu 40 Prozent aus dem Ölgeschäft kommen. Im Etat 2014 wird mit 104 Dollar je Barrel kalkuliert. Ölminister der Opec-Golfstaaten sehen aber keinen Grund zur Senkung der Förderquoten, solange die Schwelle von 85 Dollar je Barrel nicht unterschritten wird.

US-Zinswende würde Goldpreis weiter drücken

Spekulationen auf eine baldige US-Zinserhöhung haben dem Goldpreis am Montag zugesetzt. Der Preis für das Edelmetall ging zeitweise um 0,2 Prozent zurück und lag mit 1226,10 Dollar je Feinunze auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Januar. Anschließend erholte er sich auf 1233 Dollar. Der Markt rechne bislang damit, dass die US-Notenbank im Juni 2015 die Zinswende einleiten wird, sagte Rohstoff-Experte Samuel Laughlin vom Handelshaus MKS. "Jeder Hinweis auf eine frühere Anhebung wird die Metallpreise weiter drücken."

Steigende Zinsen verringern die Wahrscheinlichkeit einer anziehenden US-Inflation und schmälern damit die Attraktivität des Goldes als Absicherung dagegen. Außerdem sorgt eine straffere US-Geldpolitik für eine Aufwertung des Dollar, die das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA verteuert.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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