Marktberichte

Minuszeichen an der Wall Street Dax landet wieder unten

Der Markt ist auf die Bremse getreten

Der Markt ist auf die Bremse getreten

(Foto: dpa)

Nach einer fulminanten Vorwoche halten Anleger sich zum Wochenstart zurück. Die Griechenland-Krise steht wieder im Fokus der Börsianer. In den USA vertun sich die Investoren nach Ansicht von Börsenkorrespondent Markus Koch derzeit.

Kurz vor der fälligen Rückzahlung eines Hilfskredits für Griechenland über 752 Millionen Euro üben sich die Akteure an den Finanzmärkten in Vorsicht. Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 11.666 Punkte. Der Euro wertet nach den Einbußen am späten Freitag weiter zu Dollar und Yen ab.

In der vergangenen Woche hatte der Dax dank robuster Arbeitsmarktdaten aus den USA einen zwischenzeitlichen Kursrutsch vergessen gemacht und am Ende mehr als 2 Prozent zugelegt. Belastet hatte vorübergehend vor allem ein sehr schwacher Anleihemarkt. Doch am Rentenmarkt beruhigt sich die Lage derzeit zusehends. Bundesanleihen geben zwar leicht nach, sie handeln jedoch deutlich über den Tiefstkursen vom Donnerstag.

Zum Wochenauftakt richteten sich die Blicke der Anleger nun vor allem auf Griechenland und das Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Dabei geht es vor allem um das griechische Reformpaket. Zwar rechneten die Investoren nicht mit großen Fortschritten im Schuldenstreit, sagte Analyst Markus Huber vom Wertpapierhändler Peregrine & Black. Doch sei ihnen auch klar, dass die Zeit für Griechenland ablaufe und früher oder später eine Einigung notwendig sei, um eine Pleite des Landes zu verhindern. "Die Aussage des österreichischen Finanzministers zu Griechenland sorgt aber für etwas Entspannung", hieß es. Dieser hat am Mittag gesagt, er sehe noch nicht die Gefahr, dass den Griechen das Geld ausgeht. Prompt erholten sich die Aktien der Eurozone-Banken etwas. Deutsche Bank schlossen 0,8 Prozent fester bei 29,09 Euro.

Größte Dax-Gewinner waren die Aktien der Lufthansa mit einem Plus von 3,51 Prozent auf 13,70 Euro. Händlern zufolge hat Bofa Merrill Lynch eine Kaufempfehlung für die Titel ausgesprochen. Auf der Verliererseite notierten Volkswagen zwei Prozent tiefer.

Im MDax ging es für Talanx nach einem Gewinnanstieg im ersten Quartal um 0,95 Prozent nach oben. Airbus-Aktien hatten dagegen das Nachsehen, sie verloren 1,97 Prozent. Am Samstag war ein zur Auslieferung an die Türkei bestimmtes Transportflugzeug vom Airbus-Werk im spanischen Sevilla zu einem Testflug gestartet und nach rund 15 Minuten aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt. Auch nach dem Absturz will der Luftfahrtkonzern seine Testflüge mit fertiggestellten Flugzeugen dieses Typs fortsetzen. Der Chef der Militärsparte des Unternehmens, Fernando Alonso, kündigte an, beim nächsten Test in Toulouse werde er selbst an Bord gehen. "Damit will ich beweisen, dass ich volles Vertrauen in dieses Flugzeug habe", sagte Alonso in Sevilla. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen bot deutsche Hilfe an, um den Absturz in Spanien aufzuarbeiten.

An der Spitze des MDax erholten sich die Papiere von Wincor Nixdorf mit einem Plus von 3,7 Prozent von ihrer jüngsten Talfahrt

Im TecDax arbeiteten sich QSC trotz roter Zahlen im ersten Quartal am die Spitze. Die Titel kletterten um 4,65Prozent auf 1,91 Euro. Händlern zufolge hatte der Markt mit noch schwächeren Zahlen gerechnet, daher reagierten die Anleger erleichtert. "Außerdem ist die Bestätigung der Prognose eine gute Nachricht," sagte ein Börsianer.  

Zahlreiche Titel wurden am Montag ex-Dividende gehandelt, darunter Axa und Wacker Chemie.

NameDividende
Axa0,95 Euro
DMG Mori Seiki0,55 Euro
Elmos Semiconductor0,33 Euro
Homag0,40 Euro
Sanofi2,85 Euro
Synaxon0,70 Euro
UBS0,50 CHF
Wacker Chemie1,50 Euro

Devisen: Euro deutlich unter 1,12 US-Dollar

Der Euro ist schwach in die neue Woche gestartet. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1138 US-Dollar, nachdem es im asiatischen Handel noch gut 1,12 Dollar gewesen waren. Auch am Devisenmarkt waren natürlich die Griechenland-Gespräche Top-Thema.

Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1142 (Freitag: 1,1221) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,8975 (0,8912) Euro.

USA: Wall Street atmet aus

Nach der jüngsten Kursrally an den US-Börsen schalteten die Aktieninvestoren in New York einen Gang zurück. Bei der Party am Freitag waren viele Anleger nach Ansicht von n-tv-Börsenkorrespondent Markus Koch auf dem falschen Dampfer: "Die Fed wird früher die Zinsen anheben als die meisten denken." Seit Wochen benutze Fed-Chefin Janet Yellen jede Ausrede, um immer wieder zu betonen, das es notwendig sei, das Zinsniveau zu normalisieren.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor am Montag 0,5 Prozent und schloss bei 18.105 Punkten. Vor dem Wochenende hatte ein sehr positiv aufgenommener US-Arbeitsmarktbericht für April das weltweit meistbeachtete Aktienbarometer noch in Richtung Rekordhoch bei 18.288 Punkten getrieben. Der breiter gefasste S&P-500 gab ebenfalls um 0,5 Prozent auf 2105 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,2 Prozent auf 4993 Punkte.

Die Berichtssaison fiel als Impulsgeber weitgehend aus, weil in dieser Woche nur noch 14 Unternehmen aus dem S&P-500 Geschäftszahlen vorlegen. Zu den wenigen Unternehmen, die am Montag Geschäftszahlen veröffentlichten, zählte Dish - die Aktie verlor 0,7 Prozent. Der Satelliten-TV-Betreiber hatte zwar den Gewinn im ersten Quartal unerwartet verdoppelt, allerdings waren die Abonnentenzahlen rückläufig. Actavis zogen um 3,0 Prozent an. Dank der Übernahme des Botox-Herstellers Allergan explodierten die Erlöse in der ersten Periode. Nach besser als erwartet ausgefallenen Gewinnkennziffern und einem positiven Ausblick legten Dean Foods um 6,4 Prozent zu.

Rohstoffe: Ölpreise geben nach

Die Ölpreise geben leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete 65,29 US-Dollar. Das waren 10 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate fiel um 27 Cent auf 59,12 Dollar.

Quelle: ntv.de, sla/mbo/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen