Marktberichte

Börsianer beäugen BIP und Athen New York schließt breit im Minus

Das US-Wachstum hätte stärker sein können. Und wie nur geht es mit Griechenland weiter?

Das US-Wachstum hätte stärker sein können. Und wie nur geht es mit Griechenland weiter?

(Foto: REUTERS)

Das Wirtschaftswachstum hat zum Jahresende die Erwartungen verfehlt. Allerdings überrascht die Konsumlaune der Verbraucher. Darüber hinaus gibt es wieder reichlich Zahlenmaterial. Ein neues Allzeithoch erklimmen derweil Apple.

Das unerwartet schwache Wachstum der US-Wirtschaft hat das Handelsgeschehen an der New Yorker Wall Street zum Wochenausklang belastet. Im späten Geschäft setzten Verkäufe auf breiter Front ein. Im Hintergrund seien auch neue Sorgen um die Stabilität der Eurozone aufgekommen, hieß es.

Der Dow-Jones-Index schloss 1,5 Prozent tiefer auf 17.165 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 1,3 Prozent auf 1995 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index um gut 1 Prozent ab auf 4635 Punkte. Im Wochenvergleich wichen Dow und S&P-500 2,8 Prozent zurück, während der Nasdaq-Composite 2,6 Prozent einbüßte.

Die weltgrößte Volkswirtschaft verlor Ende 2014 unerwartet viel Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte auf das Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent zu, während im Vorfeld befragte Experten mit 3,0 Prozent gerechnet hatten. Im dritten Quartal waren es noch 5,0 Prozent.

Bei den Einzelwerten gab Amazon zur Freude der Anleger solide Gewinne bekannt und wurde dafür mit einem überaus starken Kursplus von 13,7 Prozent belohnt. Der Online-Konzern Google verzeichneten einen Umsatzanstieg von 4,7 Prozent. Das lag zwar unter den Erwartungen, ließ die Papiere aber dennoch um rund 5 Prozent steigen. Die Aktien von Visa legten um 2,8 Prozent zu, nachdem die Kauflaune der Amerikaner den Gewinn des weltgrößten Kreditkartenunternehmens in die Höhe getrieben hatte.

US-Ölkonzern Chevron setzt unterdessen den Rotstift an. Das kalifornische Unternehmen will die Investitionen dieses Jahr um 13 Prozent auf 35 Milliarden Dollar kürzen. Zudem stoppt das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm für dieses Jahr. Chevron-Anteilsscheine gaben um 0,5 Prozent nach.

Ein spektakuläres Debüt feierte die kleine New Yorker Burgerkette Shake Shack. Bei der Börsenpremiere explodierte der Aktienkurs nach der Erstnotiz unter dem Kürzel "SHAK". Der Ausgabepreis von 21 Dollar stieg zum Handelsstart um 123 Prozent bis auf 47 Dollar. Das Unternehmen hatte fünf Millionen Anteilsscheine ausgegeben und damit 105 Millionen Dollar bei Anlegern eingesammelt.  Die Kette startete 2004 in New York und erreichte nach einigen Jahren Kultstatus.

In Frankfurt machten einige Aktienanleger nach der Rekordjagd der vergangenen Wochen am Freitag Kasse. Der Dax verabschiedete sich mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 10.694,32 Punkten in den Feierabend. Im Vergleich zur Vorwoche legte er aber 0,4 Prozent zu. Der Eurostoxx50 notierte am Freitag 0,6 Prozent tiefer bei 3351,44 Zählern.

"Das ist nur eine kleine Pause vor dem Wochenende, echten Verkaufsdruck gibt es aber nicht", betonte Aktienhändler Andrea Tueni von der Saxo Bank. "Die Leute sind nur vorsichtig und haben Risikofaktoren wie Russland oder Griechenland im Hinterkopf."

Am Nachmittag schob sich Griechenland ins Rampenlicht. Die neue Regierung geht auf Konfrontationskurs mit seinen Geldgebern und will nicht mit der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) kooperieren.

Dies versetzte der Athener Börse einen weiteren Schlag. Der griechische Bankenindex, der zunächst fast zehn Prozent im Plus gelegen hatte, rutschte ins Minus. Damit summiert sich der Wochenverlust auf knapp 38 Prozent. Das ist der zweitgrößte Kursrutsch seiner Geschichte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,22 Milliarden Aktien den Besitzer. 991 Werte legten zu, 2107 gaben nach und 100 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,24 Milliarden Aktien 692 im Plus, 2039 im Minus und 122 unverändert.

Die US-Kreditmärkte waren als sicherer Hafen nach den enttäuschenden Konjunkturdaten gefragt. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 25/32 auf 105-8/32. Die Rendite sank auf 1,6660 Prozent. Der 30-jährige Bond stieg 1-23/32 auf 116-9/32 und rentierte mit 2,2464 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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