Marktberichte

Tokio im Plus, Shanghai im Minus Asiens Börsen suchen Orientierung

Der Yen legt wieder etwas zu, das belastet tendenziell die japanischen Exporte.

Der Yen legt wieder etwas zu, das belastet tendenziell die japanischen Exporte.

(Foto: REUTERS)

An den Aktienmärkten in Fernost gibt es derzeit vor allem ein Thema: Chinas Konjunkturdaten. Wie die jüngsten Zahlen zu bewerten sind, darüber scheiden sich allerdings die Geister.

Die ostasiatischen Börsen tun sich schwer, eine klare Interpretation der wichtigen Konjunktursignale aus China zu finden. Wie erwartet bremste die chinesische Industrie im April ihren Abschwung zwar leicht ab. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Branche blieb aber den vierten Monat in Folge mit 48,3 Punkten unter der Wachstumsmarke von 50 Zählern. Dies dürfte Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt schüren, die auf das schwächste Wachstum seit fast einem Vierteljahrhundert zusteuert.

Während die Börsen in Tokio und Sydney (plus 0,7 Prozent) ihre Gewinne trotz der insgesamt eher mauen China-Daten verteidigen, drehen die chinesischen Handelsplätze in Shanghai (minus 0,5 Prozent) und Hongkong (minus 0,7 Prozent) in negatives Terrain. Auch Singapur (minus 0,5 Prozent) und Seoul (minus 0,1 Prozent) melden Verluste.

In Tokio kletterte der Nikkei-Index knapp 1,1 Prozent auf 14.546,27 Punkte. Der breit gefasste Topix legte um 11,31 Punkte oder 0,97 Prozent auf den Stand von 1173,81 Zählern zu. Viele Anleger hielten sich aber vor Beginn der Bilanzsaison in Japan zurück. Zu den größten Gewinnern gehörte der Autobauer Mitsubishi mit einem Plus von knapp drei Prozent. Die Aktien des Elektronikriesen Panasonic verteuerten sich um 1,7 Prozent. Seibu Holdings stiegen nach ihrem Börsengang um 5,3 Prozent. Das Kerngeschäft der Muttergesellschaft ist im Eisenbahnbetreiber Seibu Railway zusammengefasst. Deren Titel waren im Dezember 2004 wegen falscher Bilanzen von der Börse genommen worden.

In Hongkong zog ein Ausverkauf bei Telekommunikationspapieren den Index nach unten. Am Tag zuvor hatte der weltgrößte Mobilfunk-Anbieter China Mobile das dritte Quartal in Folge einen niedrigeren Gewinn verbucht. Weil Internet-Anwendungen wie Messaging-Dienste ("WhatsApp", "WeChat") dem Branchen-Primus immer mehr Geschäft abgraben, verdiente der Konzern so wenig wie seit fünf Jahren nicht mehr. China-Mobile-Aktien büßten rund 2,6 Prozent ein.

In China erläuterten Guotai Junan Securities, Orient Securities und Dongxing Securities ihre Börsenpläne, ohne jedoch Summen zu den veranschlagten Einnahmen zu nennen. Korruptionsermittlungen setzen den gelisteten Töchtern von China Resources Holdings indes weiter heftig zu. China Resources Land bauen ihre Verluste den achten Tag in Folge aus und geben um weitere 1,8 Prozent nach, nachdem der Vizepräsident des Unternehmens seinen Hut genommen hat.

Quelle: ntv.de, hvg/DJ/rts

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