Marktberichte

Einzig Seoul schwächelt Asien-Märkte folgen US-Vorgaben

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(Foto: dpa)

Es sind keine großen Sprünge, die die Indizes in Asien und Australien machen, doch immerhin: es geht aufwärts. Lediglich in Südkorea gibt es einen kleine Rücksetzer. Die Börsianer machen sich Sorgen um das erlahmende Wirtschaftswachstum.

Die Kursgewinne an Wall Street geben am Freitag auch den Aktienmärkten in Ostasien verhaltenen Schub. In Tokio profitieren die Kurse zudem von der Stärke des US-Dollars gegenüber dem Yen, während chinesische Papiere nach drei Verlusttagen in Folge zu einer technischen Erholung ansetzen.

Nicht mithalten kann dagegen die Börse Seoul, wo der Kospi ein halbes Prozent verliert. Auf die Stimmung drückt das südkoreanische Wirtschaftswachstum, das im dritten Quartal mit 3,2 Prozent hinter den erwarteten 3,4 Prozent zurückblieb. Dennoch gibt es verhaltenen Optimismus, dass die beiden jüngsten Zinssenkungen und das 41 Billionen Won umfassende Stimulierungspaket den Markt noch zu einem Jahresschlussspurt treiben können.

"Ein schwächerer Yen stütze naturgemäß japanische Aktien", sagt Mutsumi Kagawa, Stratege beim Tokai Tokyo Research Center. Es werde zudem deutlich, dass die Titel in Tokio aus vielen Perspektiven betrachtet derzeit günstig bewertet seien. Der Nikkei-225 liegt 0,9 Prozent höher bei 15.280 Punkten. Seit dem Jahreshoch bei 109,80 Yen je Dollar hat sich die japanische Währung auf zuletzt rund 108 abgeschwächt. Derzeit steigen die Hoffnungen, dass Unternehmen nach den Halbjahresschätzungen auch ihre Jahresprognosen nach oben anpassen werden, so der Chefhändler eines europäischen Brokerhauses. Das sollte den Markt gut unterstützen.

Ein Beispiel dafür sei Hitachi mit plus 4,2 Prozent. Der Konzern rechnet im ersten Geschäftshalbjahr wegen lebhafter Nachfrage im Chip- und Infrastrukturgeschäft mit einem höheren Betriebsgewinn. Für das Gesamtjahr wollte sich das Management wegen der unsicheren Weltkonjunktur aber noch nicht aus der Deckung wagen.

Positiv entwickeln sich Komatsu mit einem Plus von 1,6 Prozent, nachdem der US-Konkurrent Caterpillar gute Quartalszahlen und einen ermutigenden Branchenausblick gegeben hat. Die seit kurzem börsennotierte Aktie des Medienhauses Recruit fällt dagegen um 2,7 Prozent zurück, nachdem ihr Chef baldige Großakquisitionen angekündigt hat.

Am Schanghaier Aktienmarkt sind die anfänglich deutlicheren Gewinne im Verlauf etwas abgebröckelt, dennoch reicht es bis Mittag (Ortszeit) zu einem Plus von 0,3 Prozent. Immobilienwerte zeigen sich von dem erneuten Rückgang der Hauspreise unbeeindruckt. So machen China Vanke 0,1 und Poly Real Estate Group 0,5 Prozent gut. In Hongkong dämpft dies dagegen die Stimmung, der HSI ermäßigt sich bis mittags um 0,1 Prozent.

In Seoul stehen Automobilwerte im Fokus. Hyundai legen nach einer Hochstufung durch Nomura entgegen dem Markttrend um 0,3 Prozent zu. Dagegen geben Kia Motor um 2 Prozent nach, da das Drittquartalsergebnis enttäuschte.

In Sydney bevorzugen Anleger Titel mit hoher Dividendenrendite wie Bankenwerte, was den S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent antreibt. Die Finanzaktien erholen sich damit von den Rückschlägen der vergangenen Wochen aus Sorge über flaue Quartalszahlen. Commonwealth Bank gewinnen vor der kommende Woche startenden Bilanzsaison 0,8 Prozent, Westpac und NAB rücken jeweils um 0,5 Prozent vor. Minenwerte sind dagegen durch den Rückgang der Eisenerzpreise unter Druck. Rio Tinto verlieren 0,4 Prozent und Fortescue sogar 2,1 Prozent.

Nach dem Anstieg der Ölpreise im US-Handel werden in Asien Gewinne mitgenommen. Denn an der Überversorgung des Marktes hat sich nichts geändert. Auch der Goldpreis kommt zurück, die Feinunze kostet 1.230 US-Dollar nach 1.242 am Vortag.

Quelle: ntv.de, jog/DJ

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