Marktberichte

Warten hält an Asien-Börsen kommen nicht in Schwung

Alles beim Alten: Die US-Konjunktur bestimmt die Richtung an Japans Märkten.

Alles beim Alten: Die US-Konjunktur bestimmt die Richtung an Japans Märkten.

(Foto: REUTERS)

Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts halten sich die Anleger in Asien mit Engagements zurück. Von den Daten erhoffen sie sich Auskünfte über die weitere Fed-Politik. Für Ernüchterung sorgt China.

Die seit Jahresbeginn insgesamt enttäuschende Entwicklung der Börsen in Ostasien hat sich fortgesetzt. Eine einheitliche Richtung ist war zu erkennen, positive und negative Vorzeichen hielten sich in etwa die Waage. Die Veränderungen fielen diesmal allerdings durchweg gering aus. Erneut trugen Konjunkturdaten aus China dazu bei, dass keine Kaufstimmung aufkam.

Im Dezember hat sich das Exportwachstum Chinas deutlich verlangsamt im Vergleich zum Vormonat. Zugleich fiel es etwas schwächer aus als von Analysten erwartet. Manche Börsianer zeigten sich allerdings erfreut über einen überraschend starken Anstieg der Importe in China. "Die Daten sind positiv für China und die Stimmung in Asien, weil sie Befürchtungen dämpfen, dass sich die Konjunktur in China zu stark abkühlt", sagte Volkswirt Dariusz Kowalczyk von Credit Agricole CIB in Hongkong.

Für Zurückhaltung sorgte daneben die im Tagesverlauf noch anstehende Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen. Sie gelten als potenziell richtungweisend für die weitere US-Geldpolitik, nachdem die US-Notenbank aufgrund der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt damit begonnen hat, ihre monatlichen Anleihekäufe zu drosseln.

Nikkei dreht auf den letzten Metern

In Tokio rettete sich der Nikkei-Index der 225 führenden Werte ins Plus und schloss 0,2 Prozent höher bei 15.912 Punkten. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer allerdings 2,3 Prozent verloren. Im Fokus standen die Aktien des größten Modekette Fast Retailing, die 3,3 Prozent zulegten. Das Unternehmen mit seinem Flaggschiff Uniqlo hatte unerwartet starke Quartalszahlen vorgelegt und für sein erstes Quartal einen Rekordgewinn gemeldet, wobei die Geschäftsentwicklung in China und den USA besonders gut war. Am kommenden Montag bleibt die Börse in Tokio wegen eines nationalen Feiertages (Tag der Volljährigkeit) geschlossen.

In Shanghai ging es unterdessen weiter abwärts. Der Leitindex verlor 0,6 Prozent auf 2014 Punkte, während sein Pendant in Hongkong 0,2 Prozent auf 22.838 Zähler gewann. Die neuesten Konjunkturdaten passten in das Bild, nachdem bereits an den Vortagen Daten aus der Wirtschaft fast durchweg für leichte Enttäuschung und Konjunkturpessimismus gesorgt hatten. Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste in Shanghai bereits auf fast fünf Prozent. Als weiterer großer Belastungsfaktor wurden dort die nach einer einjährigen Pause wieder erlaubten Börsengänge gesehen. Sie dürften viel Liquidität absorbieren, die an der Börse in Shanghai für Aktienkäufe dann fehlt.

In Hongkong standen die Papiere von Standard Chartered unter Druck, nachdem sie am Vortag bereits in Europa deutliche Abgaben verzeichnet hatten. Die Bank hatte Veränderungen an der Unternehmensspitze mitgeteilt und angekündigt, Geschäftsbereiche zusammenzulegen, um ihre Gewinnsituation zu verbessern.

In Australien verlor der S&P/ASX-200 ähnlich wie an den Vortagen leicht, insgesamt das fünfte Mal in sechs Handelstagen. Händler berichten von Kursverlusten bei Rohstoffaktien wie Rio Tinto und BHP Billiton, nachdem der Preis für Eisenerz auf ein Achtmonatstief gefallen ist. Hintergrund seien die niedrigeren Eisenerzimporte des wichtigen Abnehmerlandes China.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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