Marktberichte

Pfeile zeigen nach unten Asien-Börsen im Abwärtsstrudel

In Tokio dominieren die Minuszeichen.

In Tokio dominieren die Minuszeichen.

(Foto: dpa)

Konjunktursorgen und die eingebrochenen Ölpreise sorgen für schlechte Stimmung an den Fernost-Börsen. In Sydney sorgt dazu die Geiselnahme für sinkende Kurse.

Die Börsen in Ostasien haben sich am Montag den negativen Vorgaben aus Europa und den USA nicht entziehen können. Dort war es am Freitag zu einem regelrechten Ausverkauf an den Aktienmärkten gekommen, ausgelöst von Konjunktursorgen angesichts der weiter eingebrochenen Ölpreise. Für Verunsicherung zum Wochenbeginn sorgte auch die Geiselnahme mehrerer Menschen in einem Cafe in Sydney.

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Der Nikkei-Index in Tokio verlor 1,6 Prozent auf 17.099 Punkte. Keinen Impuls in Tokio entfaltete der Wahlsieg der regierenden Liberaldemokraten von Ministerpräsident Abe vom Wochenende, zumal er auch so erwartet wurde. Der Sieg gebe Abe mehr Zeit, die Konjunktur auf Trab zu bringen, hieß es. "Wir brauchen Steuersenkungen, Änderungen beim Arbeitsrecht, Sonderwirtschaftszonen und weitere Wachstumsstrategien", meinte Takashi Hiratsuka, Händler bei der Vermögensverwaltung der Resona Bank.

Vielfach wird in Japan nun mit einem Nachtragshaushalt gerechnet, von dem traditionell Unternehmen aus dem Bausektor besonders profitieren könnten. Aktien wie Taisei und Shimizu konnten sich daher dem Abwärtssog etwas entziehen. Konica Minolta litten mit einem Minus von 3 Prozent unter einem Bericht, wonach der operative Gewinn im kommenden Jahr ein Achtjahreshoch erreichen soll. Am Markt gingen die Erwartungen zuletzt aber noch höher.

Dessen ungeachtet stehe derzeit aber mehr die globale Konjunktur im Fokus der Märkte, so Beobachter. Daher sorge auch der vierteljährliche Konjunkturbericht "Tankan" der japanischen Notenbank für mehr Aufmerksamkeit. Ihm zufolge werden die heimischen Produzenten zunehmend vorsichtig, was ihre Zukunftserwartungen angeht.

China rechnet mit weniger Wachstum

An den Börsen in China war die Tendenz uneinheitlich. Um gut 1 Prozent nach unten ging es in Hongkong, während der Shanghai-Composite-Index sogar ein halbes Prozent im Plus schloss nach Gewinnen im späten Geschäft. In Sydney büßte der S&P/ASX 0,6 Prozent ein.

Für China Construction Bank ging es um 2,5 Prozent abwärts. Die Bank will sich angesichts einer flauen Konjunktur und strengerer Regulierung ein dickeres Kapitalpolster verschaffen und dazu Vorzugsaktien für umgerechnet 8,6 Milliarden Euro ausgeben.

In Hongkong und China drückt zusätzlich auf die Stimmung, dass Volkswirte der Notenbank des Landes ein auf 7,1 Prozent abnehmendes Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr für möglich halten, verglichen mit rund 7,4 Prozent im laufenden. Offiziell angestrebt werden 2014 sogar 7,5 Prozent. Hintergrund der eingetrübten Prognose ist der schwächelnde chinesische Immobilienmarkt. Hinzu kommen als Belastungsfaktoren die jüngste Warnung von offizieller Seite vor potenziellen Rückschlagrisiken am Aktienmarkt und erschwerte Refinanzierungsbedingungen für Aktiengeschäfte.

Am australischen Aktienmarkt litten einmal mehr Rohstoffaktien besonders unter der Ölpreiskrise. Im Eisenerzsektor drückte eine um 24 Prozent gesenkte Prognose von JP Morgan für den Eisenerzpreis auf die Kurse. Arrium verloren über drei Prozent, Mt. Gibson Iron gut vier Prozent. BHP Billiton gaben um 0,5 Prozent auf ein Fünfjahrestief nach, belastet von einer Herabstufung durch RBC Capital Markets. Die Analysten hegen Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Abspaltung einiger Geschäftsbereiche bei dem Rohstoffriesen.

Von den Ölpreisen kamen zum Wochenauftakt leichte Entspannungssignale. Nach den neuerlich kräftigen Rückgängen am Freitag gingen sie auf Erholungstour. Das Barrel der Sorte Brent rutschte zunächst zwar auf ein Jahrestief von 60,28 Dollar ab, kostete zuletzt mit 63,05 Dollar aber wieder so viel wie vor dem Rücksetzer am Freitag. Der Goldpreis kam dagegen auf 1.214 von 1.222 Dollar in den USA zurück.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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